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Black Wings Linz als Meister der Effektivität

Black Wings Linz als Meister der Effektivität

Die Black Wings Linz sind am Donnerstag ihrem großen Traum vom Titel in der Erste Bank Eishockey Liga einen großen Schritt näher gekommen.

Zum einen war der Erfolg in der Klagenfurter Messehalle der dritte in der Final-Serie, was gleichzeitig den Matchpuck für die Stahlstädter am Sonntag (17:30 Uhr LIVE auf ServusTV) bedeutet, zum anderen war das Spiel eine Demonstration der Linzer Stärke.

  • Effektivität

Die Oberösterreicher sind die Meister der Effizienz. Im Schnitt verbuchten die Black Wings alle 9,6 Schüsse einen Volltreffer. In vier Spielen gegen den KAC schossen die Mannen von Rob Daum 144 Mal auf den Kasten von Andy Chiodo, 15 Mal konnte der Kanadier den Einschlag in seinem Gehäuse nicht verhindern. Zum Vergleich: Alex Westlund parierte in der Finalserie gegen den KAC 124 Schüsse, nur sieben fischte der US-Amerikaner schlussendlich aus dem Netz. Die Klagenfurter brauchen 17,7 Versuche bevor sie über einen Torerfolg jubeln dürfen.

  • Frühe Treffer

Die Black Wings kommen aus der Kabine wie die Feuerwehr. Egal ob auswärts oder vor heimischer Kulisse, die Linzer gehen von Anfang an hohes Tempo. In den letzten drei Spielen, die die Stahlstädter allesamt für sich entscheiden konnten, gingen die Linzer immer innerhalb der ersten zehn Minuten in Führung. Die Krönung war das Tor aus Spiel drei, als Daniel Oberkofler bereits nach 37 Sekunden den ersten Treffer der Partie und gleichzeitig das schnellste Tor in der EBEL-Final-Geschichte erzielte. Am Donnerstag in Klagenfurt markierte Danny Irmen in Minute sechs das 1:0 und in Spiel zwei traf Brian Lebler nach 9:18 Minuten. Einzig bei der Niederlage zu Hause im Auftaktspiel endete das erste Drittel ohne Linzer Treffer.

  • Immer in Führung

In allen vier Spielen gelang den Cracks um Rob Hisey der erste Treffer der Partie. In Finale eins war es Kapitän Philipp Lukas, der in Unterzahl seinen 155. Torerfolg im Dress der Black Wings feiern durfte und nun auch neuer Liga-Rekordtorschütze der Linzer ist. Der amtierende Vizemeister aus Klagenfurt lag in dieser Serie nur für zwei Minuten In Front. Das Game-Winning-Goal von Johannes Kirisits in der 58. Minute des ersten Duells war die einzige Führung für die Kärntner. Mit einem Vorsprung im Rücken konnten die Stahlstädter ihr Tempo und das schnelle Umschalten von Defensive auf Offensive perfekt zur Geltung bringen.

  • Die Defensive

Mit Westlund im Tor hat man den Rückhalt, den eine Mannschaft braucht, um Meister zu werden. Lediglich in Spiel eins ließ der US-Amerikaner, der bereits mit Ljubljana eine Final-Serie bestritten hat, aus. Bei beiden Schüssen von Kirisits sah der 36-jährige Schlussmann nicht gut aus. Prompt ging das Spiel verloren. In den darauffolgenden Spielen war Westlund aber der erhoffte Fels in der Brandung. Seine Vorderleute sind sehr defensiv orientiert. Die Stürmer haben fixe Aufgaben im Abwehr-Verbund und Daum lässt vor allem die Flügel sehr tief stehen, was die Räume noch enger werden lässt. KAC-Coach Christian Weber wirkte nach der letzten Niederlage am Donnerstag regelrecht ratlos. Seine Stürmer kamen entweder gar nicht zum Abschluss oder mussten Schüsse nehmen, die nicht gut vorbereitet waren.

  • Aufopferung
Viele Schüsse der „Rotjacken“ kamen gar nicht bis zu Westlund, weil seine Mitspieler beim Blocken gute Arbeit verrichteten. Mit vollem Körpereinsatz warfen sich die Black Wings ohne Selbsterhaltungstrieb in die Schussbahn und verhinderten somit, dass Gefahr vor dem Tor entstand. Der KAC monierte des Öfteren den Mangel an Rebounds und den geringen Verkehr vor dem Tor. Zu selten fiel für die Stürmer der Kärntner ein Rebound ab, weil die Scheibe gar nicht bis vors Tor kam. Dies ist mitunter dem guten Stellungsspiel der Linzer, gepaart mit der Bereitschaft, den eigenen Körper zwischen Tor und Puck zu werfen, geschuldet.
  • Offensiv nicht auszurechnen

Bei den Linzern ist die Offensive nicht von einer Linie abhängig. Rob Daum kann sich auf drei Reihen verlassen, die allesamt Torgefahr ausstrahlen. Nicht weniger als elf verschiedene Spieler zeigten sich für die 15 Treffer verantwortlich. Während Oberkofler, Hisey sowie Justin Keller und Danny Irmen doppelt trafen, konnten die Sturmkollegen Lukas, Lebler, Mike Ouellette und Martin Grabher Meier einmal anschreiben. Und sollten die Angreifer mal eine Pause einlegen, dann springen die Verteidiger für sie in die Bresche. So geschehen am Donnerstag, als Adrian Veideman und Jan Axel Alavaara die wichtigen Tore zum 2:1 und 3:1 für die Oberösterreicher erzielten.

Sebastian Rauch