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KAC hofft auf Hilfe vom "Lieblingsgegner"

KAC hofft auf Hilfe vom

Der Dornbirner EC kommt für den KAC genau zur richtigen Zeit. 

Sechs Runden vor Schluss, stehen die Chancen auf einen Startplatz in der Platzierungsrunde fast bei null. Mit acht Punkten Rückstand auf Platz Sechs, werden die Kärntner der anstrengenden Qualifikationsrunde nur mehr schwer entgehen können.

Doch rein rechnerisch ist der Zug noch nicht abgefahren. KAC-Crack und Leistungsträger Oliver Setzinger appelliert vor dem Gastspiel in Dornbirn gegenüber LAOLA1: „Ganz ehrlich: Es wird die ganze Zeit geredet, dass es sich nicht mehr ausgeht. Aber es ist erst dann vorbei, wenn Schluss ist.“

Keinen „Koarl owereiß’n“

Der Glaube an das Hockey-Wunder von Klagenfurt herrscht trotz vieler Probleme vor. Für das Spiel in Vorarlberg fällt Verteidiger und Kapitän Johannes Reichel verletzt aus. Defender Jason DeSantis ist ebenfalls nicht dabei (zwei Spiele gesperrt).

Für einen Erfolg der Lindwurmstädter spricht die Statistik. Der KAC konnte alle drei Saisonduelle gegen die Bulldogs für sich entscheiden. Das Wort „Lieblingsgegner“ nimmt Setzinger aber nur vorsichtig in den Mund: „Wenn du im Spiel nicht 100 Prozent gibst, verlierst du auch gegen deinen Lieblingsgegner. Und wenn wir nach Dornbirn fahren und glauben dort einen ‚Koarl owereiß’n‘ zu können, dann verlierst wir.“

KAC-Crack Patrick Harand zur Stimmung: "Zurzeit hadert jeder mit sich selber"

KAC auswärts besser

An der Einstellung scheint es Auswärts ohnehin nicht zu mangeln, kommen die Rot-Weißen doch auf fremden Eis besser zurecht als vor heimischer Kulisse.

Würden nur Auswärtsspiele gewertet werden, bräuchte man sich als Tabellenfünfter keine Sorgen um die Playoffs machen.

KAC-Stürmerkollege Patrick Harand meint bei LAOLA1: „Zu Hause willst du immer gut spielen, etwas Besonderes  zeigen. Aber genau das sollten wir lassen – einfach gewinnen, egal wie.“

Böse Buben aus Dornbirn

Auch die Fairplay Wertung spricht für einen Sieg der Rotjacken. Mit 538 Strafminuten nach 38 Runden sind die Dornbirner die bösen Buben der Liga - im Penalty Killing liegen die Mannen von Dave MacQueen nur auf Platz 10 der Tabelle. Eine Chance, würde man meinen: Falsch! Der KAC bekommt die wenigsten Überzahlspiele zugesprochen und nützt nur knapp 21 Prozent seiner Powerplays (7. der Ligawertung).

Dornbirn hingegen befindet sich nach einer Achterbahnsaison wieder im Hoch. Mit zwei Siegen aus drei Spielen und dem aus der ersten schwedischen Liga zurückgeholten Ex-Topscorer Luciano Aquino, werden die Bulldogs alles daran setzen, mit einem Sieg am KAC in der Tabelle vorbeizuziehen.

Weitere Unterstützung soll Neuzugang Ryan Kinasewich liefern, der sein Debüt im Dress der Vorarlberger geben wird. Dem 31-jährigen Kanadier fehlt es allerdings noch an der nötigen Spielpraxis. So sieht es jedenfalls DEC-Coach Dave MacQueen: "Wir erwarten von Ryan, dass er in einer Woche dort ist, wo er uns wirklich weiterhelfen kann."

Letzte Chance im Derby

Die erfolglosen letzten Wochen beim Rekordmeister spiegeln sich auch in der Spielerkabine wieder. Es herrsche zwar „keine Missstimmung untereinander“, aber es „hadert zurzeit jeder mit sich selbst“, ist sich Harand der angespannten Situation bewusst. Setzinger sieht es ähnlich: „Wir haben eine Mannschaft mit 25 super Typen, bringen es aber nicht aufs Eis. Zur Stimmung meint "Setze": Seit ich beim KAC bin, war sie kein einziges Mal schlecht.“

Bei einer Niederlage in Dornbirn wäre die letzte Chance aufs Derby am Sonntag verschoben. Gegen den VSV konnte der KAC heuer jedoch noch keinen Sieg einfahren. Sollte es mit dem Erreichen der Top-Sechs für die Rot-Weißen letztlich nicht klappen, wird sich in der Qualifikationsrunde die Stimmung vermutlich wenig bessern.

Eines wäre aber klar: Das Team rund um Coach Doug Mason steht vor der schweren Herausforderung, eine zweimalige Nicht-Teilnahme in den Playoffs zu verhindern.

Zwar  würde man dann vermutlich noch zweimal auf den „Lieblingsgegner“ aus Dornbirn treffen, allerdings könnte es dann schon zu spät sein.

Paul Preisig