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Gänsehaut trotz Lichtschwerter

Gänsehaut trotz Lichtschwerter

Auch wenn es letztendlich keine "good night" für das Unternehmen Aufstieg in das EM-Playoff wurde, in Sachen Stimmung wurde der Partykracher der Black Eyed Peas dem Eröffnungsspiel gegen Slowenien allemal gerecht.

Zwar wurde das ausgegebene Traumziel - eine mit 10.000 Zuschauern ausverkaufte Stadthalle - nicht erreicht, nichtsdestotrotz sahen 6.000 die 0:3-Niederlage zum Auftakt. Die Atmosphäre kletterte für heimische Volleyball-Verhältnisse auf ein neues Rekordniveau.

Besser als Schule

Den Mittelrang der Haupttribüne tauchten über 1.000 Schulkinder, die der Volleyball-Verband mittels Schulaktion mobilisiert hatte, in ein patriotisches Rot-Weiß-Rot.

Nicht ganz so lautstark, aber dafür nicht minder interessiert, verfolgte auch Bundeskanzler Werner Faymann das Aufaktmatch.

Auch etliche der zahlreichen EM-Botschafter hielten ihr Wort und drückten auf der Tribüne die Daumen. Wie etwa Ex-Nationaltorhüter Michael Konsel oder ÖOC-General Peter Mennel.

Zu viel des Guten

Die Befürchtungen, Österreich könnten bei einer Gruppe mit Slowenien, Türkei und Serbien drei „Auswärtsspiele“ erwarten, bewahrheiteten sich zumindest in Partie Nummer eins keineswegs.

Spätestens bei „Land der Berge“ setzte unweigerlich Gänsehaut ein. Daran konnten auch die Spielzeug-Lichtschwerter, die die Begleitkinder der Spieler vor sich her trugen – einem "Star Wars"-Special sei Dank – nichts ändern.

Nur schade, dass die Rekordkulisse bei einigen österreichischen Spielern für Nervenflattern sorgte. "Einige waren von der Atmosphäre überwältigt", bestätigte ÖVV-Teamchef Michael Warm. "Wir konnten die Stimmung nicht mitnehmen", sah es Libero Fred Laure ähnlich.

Polen stürmen Prag

Den Quervergleich mit den anderen drei Austragungsorten braucht Wien nicht zu scheuen. 6.000 plus 2.000 aus dem Match Serbien gegen Türkei ergibt stolze 8.000 Besucher am ersten Tag.

In Prag strömten bei der Partie Russland gegen Estland (3:0) 4.000 Fans in die Halle. In Karlsbad, wo Co-Gastgeber Tschechien Portugal mit 3:2 (5.200 Zuschauer) niederrang, wurden am Eröffnungstag 9.500 Menschen gezählt.

Den Vogel abgeschossen hat Prag, wo die Volleyball-verrückten Polen ihr Team zu einem 3:1 gegen Deutschland trieben. Die Arena war mit 8.000 Fans besetzt. Über den gesamten Tag kamen sogar 12.000 Leute.

Einzig Innsbruck hinkt hinterher. Die Spiele der Gruppe C Frankreich gegen Finnland (3:1) sowie Italien gegen Belgien (3:1) sahen zusammengezählt 2.600 Fans. Es scheint, als ob die Tifosi, auf die die Veranstalter gehofft hatten, noch auf sich warten lassen.

Reinhold Pühringer