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Ein Satz als kleine Vorentscheidung

Ein Satz als kleine Vorentscheidung

Normalerweise ist ein Satz im Volleyball zwischen 45 und 50 Punkte lang, was freilich von der Ausgeglichenheit der zwei Teams abhängt.

Doch der vierte Durchgang am Mittwochabend im dritten AVL-Finalspiel zwischen Aich/Dob und Hypo Tirol in Bleiburg war nicht normal.

Zum einen, weil er 64 Punkte zählte (31:33), und zum anderen, weil er zum Knackpunkt der ganzen "best of seven"-Serie werden könnte.

"Bin schockiert"

Vier Matchbälle konnten die Hausherren nicht verwerten, was letztlich auch dazu führte, dass der Meister aus Innsbruck die Partie mit 3:2 (18,-22,-18,31,11) gewann und in der Serie auf 2:1 stellte.

Martin Micheu war im Anschluss an die Partie vollkommen gebrochen. "Ich bin schockiert, das ist ein schwerer Schlag in die Magengrube", wird der Sportdirektor der Hausherren in der "Kleinen Zeitung" zitiert.

Der Kärntner, der in der aktuellen "Sportwoche" bereits verriet, dass er sich aufgrund der Belastungen eine Auszeit vom Volleyball nehmen wolle, verstand die Welt nicht mehr. "Wir haben Mitte des vierten Satzes völlig die Konzentration verloren. Dazu kam eine inferiore Serviceleistung. So kannst du gegen die Tirol nicht gewinnen."

Kronthaler vermisst zunächst Siegeswille

Auf der anderen Seite waren die Tiroler froh, noch die Kurve gekriegt zu haben und jetzt in Sachen Titelverteidigung alle Trümpfe in der Hand zu halten.

So richtig zufrieden war Manager Hannes Kronthaler mit dem Auftreten der Seinigen zunächst aber auch nicht.

"Ich vermisse bei meinen Burschen den nötigen Siegeswillen. In den Sätzen zwei und drei konnten wir bis Mitte der Durchgänge mithalten, dann zog Aich/Dob davon", sah er während der Partie wenig Siegchanchen für seine Sechs.

Bis zum Ende

Tirol-Coach Stefan Chrtiansky kam nach dem Match zu dem Schluss, dass es bereits mehr auf die mentale Stärke als auf das spielerische Können ankam.

"Dieses Spiel technisch zu kommentieren, ist, denke ich, auf beiden Seiten schwer." Hoch rechnet er seinen Spielern allerdings deren Aufopferung bis zum letzten Punkt an. "Am Ende ist es im Finale aber immer wichtig, bis zum Schluss zu kämpfen und das hat sich auch heute wieder gezeigt."

Weiter geht es am kommenden Samstag. Dann treffen die beiden Teams um 20:15 Uhr in der Innsbrucker USI-Halle aufeinander. Micheu: "Da müssen wir gewinnen, wollen wir noch ernsthaft über den Titel reden."