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Djokokic schlägt Federer im Finale von Wimbledon

Djokokic schlägt Federer im Finale von Wimbledon

Novak Djokovic hat zum zweiten Mal in seiner Karriere in Wimbledon triumphiert.

Der Serbe behielt am Sonntag in einem hochklassigen Endspiel des Grand-Slam-Turniers gegen den Schweizer Roger Federer in 3:55 Stunden mit 6:7(7),6:4,7:6(4),5:7,6:4 die Oberhand.

Der 27-Jährige wird damit ab Montag auch den Spanier Rafael Nadal als Nummer eins der Weltrangliste ablösen.

Siebenter Grand-Slam-Titel

Für den topgesetzten Djokovic war es beim Rasen-Klassiker im dritten Finale der zweite Sieg.

2011 hatte er Nadal 6:4,6:1,1:6,6:3 besiegt, im vergangenen Jahr war Andy Murray im Endspiel 6:4,7:5,6:4 siegreich geblieben.

Nach dem Viertelfinale in Australien und dem Finale in Paris klappte es für Djokovic beim dritten Saison-Grand-Slam-Event mit dem ersten Titel.

Es war der bereits siebente für ihn auf höchster Turnierebene, der erste seit dem Gewinn der Australian Open 2013.

Federer hätte Geschichte schreiben können

Federer verabsäumte es hingegen bei den All England Championships seinen achten Titel nach 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2009 und 2012 zu holen.

Trotzdem gab es für den 32-Jährigen auch gute Nachrichten, wird er doch mit dem Vorstoß auf Rang drei im Ranking seinen Landsmann Stan Wawrinka als Schweizer Nummer eins ablösen.

Im Head-to-Head mit Djokovic führt Federer jetzt nur noch 18:17, auf Rasen steht es 1:1. Federer hatte das erste direkte Duell im Wimbledon-Halbfinale 2012 in vier Sätzen für sich entschieden.

Djokovic zu Tränen gerührt

"Im vierten Satz habe ich gespürt, warum er der Grand-Slam-Champion mit 17 Titeln ist. Ich habe nachher versucht, mich neu zu organisieren, in mich zu gehen. Ich kann gar nicht erklären, wie ich es geschafft habe, aber es ist gegangen", sagte ein zu Tränen gerührter Djokovic nach seinem vierten Saison-Turniersieg nach Rom, Miami und Indian Wells.

Er hat damit auch seine weiße Weste in Fünf-Satz-Duellen mit Federer behalten, schaffte er doch im dritten Anlauf den dritten Sieg.

Die Partie war von Beginn an hochklassig. Djokovic war im ersten Satz beim Aufschlag völlig souverän, auch Federer war konzentriert und ließ keinen Breakball zu.

So war das Tiebreak unausweichlich. Dort lag Federer gleich mit 3:0 voran, Djokovic kämpfte sich aber zurück und ließ bei 6:5 und 7:6 zwei Satzbälle ungenützt. Das rächte sich: Federer nützte gleich seine erste Chance, um die Satz-Verlängerung mit 9:7 für sich zu entscheiden.

Djokovic kommt besser in Schwung

Zu Beginn des zweiten Durchgangs fand Djokovic die ersten beiden Breakchancen im Spiel vor, vergab aber beide und stürzte noch dazu unglücklich auf seinen linken Fuß, nachdem er ausgerutscht war. Das erste Break war allerdings nur aufgeschoben, es glückte dem Serben zum 2:1.

Danach nahm er wegen der Folgen seines Sturzes ein Medical-Time-Out, konnte allerdings ohne Probleme weiterspielen.

Er stellte in einem Marathon-Game auf 3:1 und brachte seinen Aufschlag auch in der Folge durch. Vor seinem ersten verwerteten Satzball hatte er noch die erste Breakchance Federers abwehren müssen.

In Satz drei dominierten wieder die Aufschläger. Nur Federer musste bei 5:5 zwei Breakchancen abwehren und konnte sich damit ins Tiebreak retten, das er mit 4:7 verlor.

Der vierte Satz war an Dramatik nicht zu überbieten, beide Spieler schwächelten mehrmals beim Aufschlag. Djokovic legte Breaks zum 3:1 und 4:2 vor, Federer legte aber zweimal zum 3:2 und 5:4 nach.

Djokovic fand zwar daraufhin einen Matchball vor, Federer gab mit einem Ass aber die richtige Antwort und legte mit einem weiteren Break zum 6:5 den Grundstein für den Satzgewinn.

Medical-Time-Out von Djokovic

Im Entscheidungsdurchgang fanden die beiden vorerst wieder ihre Aufschlagstärke. Djokovic nahm bei 2:1 neuerlich ein Medical-Time-Out, wurde an Wade und Knöchel behandelt.

Federer ließ bei 3:3 eine Breakchance aus, Djokovic bei 4:3 gar deren drei. Davon beirren ließ er sich aber nicht, nahm Federer den Aufschlag zum entscheidenden 6:4 ab und stellte im direkten Saisonvergleich mit dem Schweizer auf 2:2.

Und das obwohl er im Turnierverlauf um fast fünf Stunden länger als sein Gegner auf dem Platz stand.

Erinnerungen an 2011

Damit gab es mit der Tschechin Petra Kvitova, die am Samstag Eugenie Bouchard besiegt hatte, und Djokovic die selben Einzel-Sieger wie auch schon 2011. Federer, dieses Jahr Sieger in Halle und Dubai, hält weiterhin bei 17 Grand-Slam-Titeln.

"Es war ein unglaubliches Finale. Es hat eine Zeit lang gar nicht so schlecht ausgeschaut für mich, aber es hat nicht gereicht. Novak ist ein großartiger Gegner, ein Champion", sagte der vergangenes Jahr in der zweiten Runde ausgeschiedene Federer noch auf dem Court.