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Erstrunden-Pleiten für ÖTV-Trio

Erstrunden-Pleiten für ÖTV-Trio
Einen Tag nach dem Erstrundensieg für Jürgen Melzer sind Tamira Paszek, Andreas Haider-Maurer und Yvonne Meusburger bei den All England Tennis-Meisterschaften in Wimbledon gleich zum Auftakt ohne Satzgewinn ausgeschieden.
 
Die Vorarlbergerin unterlag am Dienstag der Rumänin Alexandra Cadantu in 75 Minuten glatt mit 2:6,5:7.
 
Haider-Maurer dem ungesetzten Japaner Go Soeda zwei Stunden später mit 6:7(6),5:7,1:6.
 
Am späten Abend verliert schließlich auch noch Meusburger 1:6, 1:6 gegen die polnische Vorjahres-Finalistin Agnieszka Radwanska.
 
Peya siegt im Doppel
 
Das einzige rot-weiß-rote Erfolgserlebnis gibt es im Doppelbewerb: Alexander Peya und Bruno Soares werden ihrer Favoritenstellung gerecht und ziehen in die zweite Runde von Wimbledon ein.

Der Wiener und sein brasilianischer Partner besiegen in ihrem Auftaktspiel im All England Club die amerikanisch-israelische Paarung Eric Butorac/Andy Ram mit 6:4, 3:6, 6:3, 6:4.

Das an drei gesetzte Duo bekommt es nun mit den Australiern Paul Hanley und John-Patrick Smith zu tun. Die beiden siegen 6:3, 1:6, 7:6 (5), 6:4 gegen Philipp Marx/Florin Mergea (GER/ROU).

Paszek: "Bin sehr enttäuscht"
 
Die Niederlage der mit einer Oberschenkelverletzung nach London gereisten Vorjahres-Viertelfinalistin Paszek gegen die 30 Plätze hinter ihr liegenden Rumänin kam zwar nicht ganz überraschend, tat aber doppelt weh.
 
Denn damit fallen Paszek auch die 500 Zähler aus dem Vorjahr aus der Wertung, die 22-jährige Vorarlbergerin wird damit nach Wimbledon vom derzeit 57. Rang auf eine Position außerhalb der Top 100 abrutschen.
 
"Ich bin sehr enttäuscht", gab Paszek nach der Niederlage unumwunden zu. "Ich hatte mir vielleicht schon zu viel für heute vorgenommen. Dabei hätte ich schon froh sein müssen, dass ich überhaupt auf dem Platz stehe", erklärte die Dornbirnerin, die aber gar nicht so sehr die Oberschenkel-Schmerzen verantwortlich machte.

"Diesbezüglich ging es. Aber die Power war einfach nicht da. Ich stand in der letzten Woche nur zwei Stunden auf dem Trainingsplatz", erklärte die in Wimbledon als 28. gesetzt gewesene Paszek.
 
Trainingsrückstand macht Probleme
 
Die junge Profispielerin muss sich nun auf harte Zeiten gefasst machen. "Ich hatte in diesem Jahr das größte Verletzungspech. Vor Madrid habe ich dann auch noch einen Virus bekommen, der so ähnlich ist wie Pfeiffer. Ich hatte Lungenprobleme, habe nur gehustet", erklärte sie rückblickend ihren Rückfall.
 
Nach einem weiteren Bluttest in Eastbourne weiß sie zwar, dass das Virusproblem jetzt überstanden ist. "Aber den Trainingsrückstand merke ich einfach. Ich schnappe auf dem Platz nach Luft. Ich habe sehr viel Arbeit vor mir in den nächsten Wochen."
 
Paszek weiß, was auf sie zukommt. "Es ist jetzt schwer, positiv zu bleiben und nach vorne zu schauen. Aber ich darf den Kopf nicht hängen lassen. Ich brauche jetzt etwas Zeit für mich, Abstand vom Tennis. Ich will wieder fit werden und dann geht es weiter."
 
Wechsel auf Challenger-Turniere
 
Laut eigenen Aussagen steht Paszek in Stanford und San Diego noch im Hauptfeld. "Danach muss ich schauen. Die Challenger sind sicher eine Option, um Matchpraxis zu bekommen." Bei den US Open müsse sie sich aber wohl oder übel auf die Qualifikation einstellen.
 
"Momentan ist es wohl die schlimmste Phase meiner Karriere", gestand die Vorarlbergerin offen ein. "Es ist sehr schmerzhaft - heavy." Verzweifeln werde sie deshalb aber nicht. "Meine Freunde, meine Familie und mein Team sind für mich da. Da muss ich jetzt einfach durch."
 
Haider-Maurer chancenlos
 
Nachdem es dem Weltranglisten-108. Haider-Maurer (26) nicht gelang, wie 2011 die zweite Runde zu erreichen, war "AHM's" zweiter Hauptfeld-Auftritt auf dem "Heiligen Rasen" an der Church Road diesmal schon in Runde eins zu Ende.
 
Obwohl der Japaner Go Soeda in der Weltrangliste hinter ihm liegt, war das Match nach nur 116 Minuten vorbei.
 
Meusburger chancenlos
 
Meusburger war als letzte der ÖTV-Abordnung am Dienstagabend an der Reihe und gegen die favorisierte Polin Radwanska wie befürchtet chancenlos.
 
In nur 55 Minuten war die fehlerhafte Vorarlbergerin (18 unerzwungene Fehler) ausgeschieden. Ihr Trost waren dank der Erhöhung des Preisgeldes für 2013 beachtliche 23.500 Pfund (27.600 Euro) für das Verlieren in Runde eins.
 
"Ich bin schon enttäuscht, dass es so glatt ausgegangen ist. Sie hat sehr clever gespielt, gar nicht mit sehr viel Druck, aber sehr platziert und mit Länge", sagte Meusburger nach dem raschen Aus.
 
"Ich hatte mir vorgenommen, die Initiative zu ergreifen. Denn gegen eine Nummer vier braucht man nicht auf Fehler zu warten. Man muss es selbst anpacken, aber das war zu wenig von mir. Ich hätte mir schon eine bessere Auslosung gewünscht, aber so ist es eben", schloss die Vorarlbergerin das Kapitel.