news

Sister Act am Crazy Monday

Sister Act am Crazy Monday

Die zweite Wimbledon-Woche beginnt am "verrückten Montag" wie jedes Jahr mit einem wahren Furioso von interessanten Matches: Durch den traditionellen Ruhetag am Sonntag werden alle 16 Einzel-Achtelfinali ausgetragen.

Herausragend ist natürlich der "Sister Act" zwischen der topgesetzten Serena Williams und ihrer älteren Schwester Venus. Auch die Top 4 der Herren sind im Einsatz.

26. Schwestern-Duell

Es ist die 26. Begegnung der Weltranglisten-Ersten Serena Williams, die nach den US Open, den Australian Open und den French Open auch in Wimbledon den Titel holen möchte, und der mittlerweile 35-jährigen WTA-16. Venus.

Serena führt im Head-to-Head mit ihrer knapp 15 Monate älteren Schwester mit 14:11 und hat auch bei Major-Duellen mit 7:5 knapp die Nase vorne. Serena fehlen noch vier Siege zum "Serena Slam", dem vierten Grand-Slam-Titel en suite.

McEnroe gibt Venus Chancen

Tennis-Legende John McEnroe, der selbst früher einige Matches gegen seinen Bruder Patrick bestreiten musste, kennt das Gefühl, das man in solchen Situationen hat.

"Ich weiß, dass das falsch ist, aber ich habe mir früher gedacht, wenn ich gegen meinen Bruder verliere, dann springe ich von der Spitze des Empire State Buildings herunter", erinnerte sich "Big Mac", wie er früher genannt wurde.

Er liebe seinen Bruder, und eigentlich sollte man, wenn man schon verlieren müsse, lieber gegen seinen Bruder verlieren. "Aber da gibt es ein paar komische Dynamiken."

McEnroe hat es immer bewundert, wie gut die Williams-Geschwister diese spezielle Situation gehandhabt haben. "Weil die ältere Person eigentlich gewinnen sollte. Serena hat eine Menge Druck, weil sie Geschichte schreiben will und den Grand Slam holen will, also hat Venus eine Gelegenheit", glaubt der mittlerweile 56-jährige US-Amerikaner, der in seiner Karriere u.a. 77 Titel gewonnen hat.

Taktische Spielchen

Es klang für manche fast ein bisschen wie Taktik, als Serena unmittelbar nach ihrem Fast-Aus gegen Heather Watson gemeint hatte, dass Venus "in einer besseren Form ist als ich und ich glaube, dass sie einen kleinen Vorteil hat".

Die immerhin auch fünffache Wimbledon-Siegerin Venus, die gemeinsam mit ihrer Schwester über 100 Mio. Dollar (!) an Preisgeld gewonnen hat, sah es abgeklärt. "Es gibt keine leichten Punkte gegen Serena. Ganz egal wie sie spielt, sie weiß, wie man gewinnt."

Übereinstimmend meinten beide Schwestern, dass es unglücklich sei, dass das Match schon so früh im Turnier passiere.

"Wir werden alles da draußen auf dem Court lassen, dann kehren wir in unsere normales Leben zurück", sagte Serena, die auf ihren 21. Major-Titel hofft. "Sie ist heute meine Schwester, sie ist es nächste Woche und auch nächstes Jahr. Das ist ein bisschen wichtiger als ein Match."

Top4-Herren im Einsatz

Bei den Herren trifft Topfavorit Novak Djokovic auf den Südafrikaner Kevin Anderson, Roger Federer misst sich mit dem Spanier Roberto Bautista Agut, Andy Murray kämpft mit Aufschlag-Riesen Ivo Karlovic (CRO) und French-Open-Sieger Stan Wawrinka spielt gegen den Belgier David Goffin.

Dieses Quartett der Top 4 scheint auf dem Weg ins Viertelfinale nur schwer zu stoppen und hat sich bisher weitgehend souverän präsentiert. Nur Federer und Murray haben einen Satz in den ersten drei Matches abgegeben.

Peya vor schwerer Aufgabe

Auch im Herren-Doppel geht es am Montag um die Viertelfinalplätze.

Da hofft der Wiener Alexander Peya mit Partner Bruno Soares die schwierige Hürde zu nehmen, in Daniel Nestor/Leander Paes (CAN/IND-11) hat das als Nummer acht gesetzte Duo wahre Routiniers (beide sind 42 Jahre jung) zum Gegner (2. Match n. 12.30 Uhr MESZ).