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"Schmerzhaft, wenn der Körper nicht mitspielt"

Mit großen Hoffnungen waren sie in das letzte Grand-Slam-Turnier gestartet, nun müssen Tamira Paszek und Andreas Haider-Maurer schon nach ihrem Auftaktmatch bei den Tennis-US-Open in Flushing Meadows im Einzel zuschauen.

Vor allem die 4:6,2:6-Niederlage der Wimbledon-Viertelfinalistin und Nummer 37 der Welt gegen die 1,90 m große Usbekin Akgul Amanmuradova kam überraschend, war aber laut ihren Aussagen auf eine noch nicht auskurierte Bauchmuskelverletzung zurückzuführen.

Auch Haider-Maurer hatte sich als Favorit gegen den Ukrainer Sergei Bubka gute Chancen ausgerechnet. Der Sohn des Ex-Weltklasse-Leichtathleten setzte sich aber mit 6:3,6:2,3:6,6:4 durch.

Körper spielte nicht mit

"Schmerzhaft, wenn der Körper nicht mitspielt", war Paszeks erster Kommentar. Die Bauchmuskelverletzung, die sich die 20-Jährige Anfang August in Carlsbad zugezogen hatte, hat sich in ihrem ersten Match seit 5. August ausgerechnet bei den US Open doch wieder bemerkbar gemacht.

"Es ging von den Schmerzen her, aber ich habe gemerkt, dass es noch nicht so stabil ist, wie ich es mir vorgestellt habe. Training ist etwas anderes als Matches", erklärte Österreichs Nummer 1 der Damen.

"Die Zeit hat einfach gefehlt"

Es brauche einfach noch zwei bis drei Wochen, bis sie wieder zu 100 Prozent Matches spielen kann. Sowohl davor als auch während des Matches hatte Paszek Schmerztabletten genommen.

"Wenn ich zum Ball gelaufen bin, da war einfach keine Kraft, keine Spannung vom Bauch her da", sagte Paszek. Die Vorarlbergerin bedauerte, dass dies nun trotz eigentlich guter Form passieren musste.

"Die Zeit hat einfach gefehlt. Ich muss viele Bauch-Rücken-Übungen zum Stabilisieren und Therapien machen. Das habe ich jetzt drei Wochen gemacht, aber es war nicht genug", meinte Paszek.

Man hatte ihr schon prognostiziert, dass eine Verletzung wie diese auch durchaus eine sechswöchige Pause nach sich ziehen könnte. Paszek hat noch nicht entschieden, ob sie den geplanten Doppeleinsatz absolviert. Bis zur Woche ab dem 12. September hat sie nun Zeit, sich zu regenerieren, dann stünde die Titelverteidigung beim Turnier in Quebec City auf dem Programm.

Haider-Maurer zollt Bubka Respekt

Auch Andreas Haider-Maurer war mit seinem Abschneiden freilich nicht glücklich. "Einer der Hauptgründe ist sicher, dass er sehr gut serviert hat. Er ist sicher im Moment für mich ein sehr unangenehmer Gegner, weil ich mich mit meinem Aufschlag nicht gut fühle", sagte Haider-Maurer nach dem 2:14 Stunden-Match gegen den Weltranglisten-207..

Bubka knallte dem Österreicher nicht weniger als 25 Asse um die Ohren, während dem 24-jährige Niederösterreicher nur 14 gelangen, allerdings bei zehn Doppelfehlern.

Haider-Maurer fing sich nach zwei glatten Satzverlusten zwar. "Ab dem dritten habe ich ganz gut serviert und habe auch besser returniert." Aber Bubka habe letztlich verdient gewonnen, erklärte Österreichs Nummer zwei und 73 der Welt.

Sieht das Positive

"Es war trotzdem weit besser als in den letzten zwei Wochen. Das ist das Positive, dass ich mich wieder fit fühle", erinnerte Haider-Maurer an die aus Kitzbühel verschleppte Grippe, die ihn zuletzt in Winston-Salem wegen Schwindels zur Aufgabe gezwungen hatte.

Der Waldviertler arbeitet derzeit an seiner Fußstellung beim Aufschlag, da er zuletzt immer wieder einen Schritt in den Platz gemacht und dadurch Fußfehler bekommen hat. "Das wäre ein wichtiger Schritt in die Zukunft, dass ich das wegbekomme."

Mit Entwicklung zufrieden

Haider-Maurer spielt nun in New York noch Doppel mit Blaz Kavcic, danach ist für kommende Woche ein Challenger in Brasov, dann der Auswärts-Davis-Cup in Belgien geplant.

Ein Jahr nach seiner fulminanten Vorstellung gegen Robin Söderling in Flushing Meadows ist der 24-Jährige mit seiner Entwicklung aber sehr zufrieden.

"Das schwierigste ist es, so ein Jahr zu bestätigen. Wenn man einmal Top 100 geschafft hat, dass man auch drinbleibt. Das ist mein Ziel für heuer am Ende des Jahres", legte sich Haider-Maurer fest.