news

Nur Thiem ist in Runde zwei der Favorit

Nur Thiem ist in Runde zwei der Favorit

Nach den ersten beiden Spieltagen des letzten Grand-Slam-Turniers des Jahres hat Österreich im Herren-Einzel noch alle drei Eisen im Feuer.

Während Andreas Haider-Maurer seinem Auftritt auf der größten Tennisbühne der Welt gegen Novak Djokovic (Donnerstag/2. Match nach 01.00 Uhr MESZ) entgegenfieberte, hatten Dominic Thiem und Jürgen Melzer noch einen Tag länger Zeit.

Thiem hat freilich beim Blick auf die jeweiligen Zweitrunden-Gegner der Österreicher als einziger die Favoritenrolle inne.

Haider-Maurer war gegen Djokovic krasser Außenseiter und auch Qualifikant Melzer droht gegen den tschechischen Weltranglisten-Sechsten Tomas Berdych ein glattes Aus.

 Thiem: "Kenne Istomin wenig"

Für Thiem, der am Donnerstag seinen 22. Geburtstag in Flushing Meadows feiert, ist der Gegner Denis Istomin Neuland. Als Nummer 20 ist er gegen die Nummer 70 aber nicht nur auf dem Papier Favorit.

Nach dem Dreisatz-Sieg über Daniel Gimeno-Traver war er nach dem verpatzten Start der Hartplatz-Saison erleichtert. Für ihn gilt ähnliches, wie zumindest früher auch für Melzer: Je länger er im Bewerb ist, umso gefährlicher wird er.

"Ich kenne ihn ziemlich wenig. Er ist, glaube ich, ein sehr solider Spieler mit einer guten Rückhand, serviert ganz gut", wusste Thiem und immerhin habe Istomin heuer auch in Nottingham (Rasen) gewonnen.

"Also fühlt er sich auf schnellen Belägen sehr wohl." Und der Hartplatz hat sich gerade auf den Außenplätzen bei den diesjährigen US Open als ebenfalls sehr schnell erwiesen.

Thiem, der auch schon in den großen Stadien trainiert hat, fühlt sich dort wohler, weil die Beläge dort langsamer sind. "Dort kommt mir der Belag mehr entgegen."

Dritte Runde gegen Anderson?

Für einen Auftritt auf einem der großen Courts muss er aber wohl zumindest die dritte Runde und das programmierte Duell mit dem südafrikanischen Aufschlag-Riesen Kevin Anderson (RSA-15) erreichen. Es wäre auch für sein Ranking wichtig, denn aus dem Vorjahr hat Thiem sein bisher einziges Major-Achtelfinale zu verteidigen.

Dass Thiem seinen Geburtstag auf dem Platz verbringt, ist nichts Besonderes für ihn.

"Früher war mein Geburtstag meistens am ersten Schultag", sagte er lachend. "Da ist es um einiges schöner, dass ich da jetzt in New York zweite Runde spiele. Aber es ist ein Match und ein Tag wie jeder andere, obwohl es mein Geburtstag ist."

Nicht mehr aufscheinen wird er ab Donnerstag auch in einer inoffiziellen Wertung der bestplatzierten U21-Spieler.

"Sicher war es schön, dass man in einer Wertung ziemlich lange Nummer eins war. Aber jetzt geht es endgültig in die große weite Tennis-Welt", meinte Thiem.

Melzer auf dem Weg zurück

Zurück in diese große Tennis-Welt möchte auch noch einmal der 34-jährige Jürgen Melzer.

"Natürlich ist es genau das, warum ich noch spiele. Nicht, damit ich Quali spielen kann, sondern damit ich die Matches spielen kann, die jetzt kommen", freut sich Melzer auf das insgesamt siebente Duell mit Berdych (Bilanz: 2:4). "Diese Chance habe ich mir jetzt erspielt."

Zwar spielt Melzer derzeit sicher nicht wie eine Nummer 132 der Welt - gegen die Nummer 6 ist er aber natürlich ebenso krasser Außenseiter wie Haider-Maurer gegen Djokovic.

"Ich gehe dort rein und wenn er mir die Chance gibt, möchte ich sie auch nützen. Im Großen und Ganzen passt die Form", konstatierte Melzer. Sein Leistungsvermögen sei nicht jenes der Jahre 2010, 2011 oder 2012.

"Dazu brauche ich aber auch Matches und jetzt kriege ich wieder eines auf dem Niveau."

Melzer wieder mit Petzschner

Melzer schlägt sich am Mittwoch mit dem Doppel für sein Zweitrundenmatch ein. Vor vier Jahren triumphierte er hier an der Seite seines guten Freundes Philipp Petzschner im Doppelbewerb.

Der Deutsche ist nach langer Verletzungspause wieder da und spielt wieder mit Melzer. Von den Erstrunden-Gegnern Lukasz Kubot/Jeremy Chardy war Melzer nicht erfreut: "Die Auslosung ist ein Hammer."

Thiem spielt mit dem Belgier David Goffin Doppel, das Duo war ebenfalls schon für Mittwoch angesetzt. Als Erstrundengegner wurden die US-Amerikaner Michael Russell/Donald Young zugelost.