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Thiem freut sich auf "Lehrstunde" gegen Rafael Nadal

Thiem freut sich auf

Es wird die größte Herausforderung seiner noch jungen Tennis-Karriere und der österreichische Jungstar Dominic Thiem blickt ihr demütig und bescheiden entgegen.

Der 20-jährige Aufsteiger bekommt es erst am Donnerstag (live auf Puls 4) in der zweiten French-Open-Runde mit Superstar Rafael Nadal zu tun.

Schon am Mittwoch trifft Jürgen Melzer u.a. in einem weiteren Hit auf Jo-Wilfried Tsonga.

Nadal vs Thiem überstrahlt alles

Auch Yvonne Meusburger (gegen Samantha Stosur/AUS-19) und Tamira Paszek (Dominika Cibulkova/SVK-9), die bei Überraschungssiegen übrigens in Runde drei aufeinandertreffen würden, sind am Mittwoch im Einsatz.

Doch trotz all dieser Schlager-Paarungen ist aus ÖTV-Sicht freilich das Generationenduell zwischen dem achtfachen French-Open-Sieger und Weltranglisten-Ersten Nadal und Österreichs auch international immer mehr beachteter Riesenhoffnung Thiem das Gesprächsthema in Paris.

"Es wird eine großartige Lehrstunde"

Thiem, der am Dienstagabend mit Martin Klizan im Doppel-Einsatz war, wollte über seine Chancen gegen den Superstar gar nicht sprechen. "Es wird für mich sicher eine großartige Lehrstunde werden."

So viel wie möglich möchte er daraus lernen, um später davon zu profitieren.

"Ich hoffe, dass ich in der Zukunft mit dieser Art von Spielern mithalten kann. Ich glaube, für mich beginnt diese Zukunft in zwei, drei Jahren", stellt Thiem klar.

Da Nadal sein erstes Match auf dem Court Suzanne Lenglen bestritten hat, ist dem jungen Niederösterreicher wohl die größte Sandplatz-Bühne der Welt, der Court Philippe Chatrier, vergönnt.

"Ich werde einmal darauf trainieren, sonst gibt es keinen Unterschied", meinte Thiem auf die Frage, wie er sich auf dieses Match denn vorbereiten werde.

Große Vorfreude bei Thiem

"Nadal ist der mit Abstand beste Sandplatzspieler aller Zeiten und auch sonst einer der besten Tennisspieler aller Zeiten. Er ist der Einzige, der Federer in seiner besten Zeit Paroli hat bieten können, das wird super", freut sich Thiem.

Er möchte aus solchen Matches gegen die absoluten Topleute "extrem viel mitnehmen für meine hoffentlich gute Zukunft".

Gute Erfahrungen gegen Superstars

Sein Potenzial hat er schon drei Mal besonders gegen Top-Ten-Leute bewiesen: Gegen Jo-Wilfried Tsonga im vergangenen Oktober in Wien, gegen Andy Murray in Rotterdam (jeweils knappe Niederlagen in drei Sätzen) sowie zuletzt mit dem Sieg über den Weltranglisten-Dritten Stan Wawrinka in Madrid.

Nadal sei ein Kindheits-Idol, dem er viele Stunden vor dem Fernseher zugeschaut habe.

"Natürlich bin ich sehr glücklich, dass ich da jetzt gegen ihn in seinem Wohnzimmer bei dem Turnier, das er acht Mal gewonnen hat, spielen darf." Vom Platz kennt Thiem den Spanier noch, als er einmal mit damals 16 in Wimbledon mit ihm trainieren durfte.

Nadal ist gewarnt

Daran kann sich Nadal vielleicht gar nicht mehr erinnern, doch der Spanier wird den Teufel tun, den jungen Österreicher zu unterschätzen.

"Ich habe sehr, sehr gute Dinge über ihn gehört. Ich habe ihn nicht spielen gesehen, aber ich weiß, er ist ein junger Spieler und ein sehr gefährlicher Gegner", sagte der Weltranglisten-Erste.

Der einzige Österreicher, dem es bisher gelungen ist, Nadal zu schlagen, ist Jürgen Melzer. Für den 33-Jährigen hat es die Auslosung in Runde zwei auch nicht gerade gut gemeint:

Gegen den aktuell 14. in der Weltrangliste und die Nummer 13 des Turniers, Ex-Wien-Sieger Tsonga, hat Melzer in drei Spielen bisher noch nie gewonnen.

"Es gibt immer ein erstes Mal. Es wäre nett, wenn es am Mittwoch wäre", hofft Melzer, der es genießt, noch dabeizusein und auf dem Niveau spielen zu können. Melzer hat übrigens seine Aufschlagbewegung umgestellt und schlägt mit weniger Knick auf, um seinen Rücken zu schonen.

Melzer: "Großartige Herausforderung"

"Er ist ein 'shotmaker'. Er ist natürlich der Favorit, hat das Publikum hinter sich und ist Semifinalist letztes Jahr", sagt der French-Open-Halbfinalist 2010 über Tsonga.

"Für mich ist es eine großartige Herausforderung, nachdem ich sechs Monate nicht spielen konnte." Aber Melzer will mehr.

"Ich werde nicht nur auf dem Platz stehen und glücklich sein, dass ich überhaupt da bin. Ich werde versuchen, zu gewinnen. Unter diesen Bedingungen, wenn es nicht so schnell ist, habe ich eine Chance. Die Bedingungen liegen mir mehr als ihm."