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Sharapova triumphiert bei den French Open

Sharapova triumphiert bei den French Open

Sie sank auf die Knie, wie sie es nach Grand-Slam-Triumphen immer tut:

Maria Scharapowa wollte diesen Sieg so sehr und sie machte ihn wahr.

Zum zweiten Mal nach 2012 hat die 27-jährige Russin die French Open gewonnen.

Nötig war dazu ein hochklassiges, spannendes Finale, dass sie erst nach 3:03 Stunden gegen Simona Halep mit 6:4,6:7(5),6:4 gewann.

Es war der fünfte Major-Titel für die Russin.

Emotionaler Erfolg

Die sonst so kühl wirkende Scharapowa zeigte ihre Emotionen und stand unter dem Eindruck dieses so hart erkämpften Sieges.

"Das war das härteste Grand-Slam-Finale, dass ich in meiner Karriere gespielt habe. Simon hat unglaublich gespielt", freute sich Scharapowa unter Tränen

. "Ich kann es nicht glauben. Ich hätte vor sieben, acht Jahren nicht gedacht, dass ich hier zweimal gewinnen kann. Das Turnier bedeutet mir sehr viel. Ich wollte es immer schon gewinnen."

Sharapova wieder in den Top 5

Scharapowa, die sich im Ranking auf Platz fünf verbessern wird, kassiert für den Sieg 1,65 Mio. Euro. Halep, die neue Nummer drei der Welt, erhält die Hälfte. Scharapowa erhielt die Trophäe aus den Händen von Tennis-Legende Chris Evert.

Die tapfere Halep war nach der ersten Enttäuschung mit ihrem Paris-Auftritt sehr froh.

"Das ist meine erste Rede nach einem Grand-Slam-Finale, das immer etwas ganz Besonderes für mich bleiben wird. Maria, du bist ein großartiger Champion, du hast sehr gut gespielt und diesen Titel verdient", sagte Halep sportlich.

"Ich hatte hier zwei unglaubliche Wochen und habe hier mein bestes Tennis gezeigt".

Großartiges Damen-Tennis

Die 15.000 Zuschauer am vollen Court Philipp Chatrier hatten zuvor ein großartiges Damen-Endspiel gesehen, in dem Halep ihren Aufstieg im Ranking eindrucksvoll untermauerte. Halep zeigte trotz ihrer erst 22 Jahre nicht die Spur von Nervosität.

Das Match begann zunächst gar nicht nach dem Geschmack der Favoritin Scharapowa. Sie musste gleich den Aufschlag abgeben und geriet mit 0:2 in Rückstand.

Doch dann machte die Russin mit unerhörter Willenskraft, krachenden Schlägen und wie immer lautstarkem Stöhnen die nächsten fünf Games in Folge.

Zwar schaffte die vergleichsweise emotionslose und auch sehr leise Halep noch ein Rebreak zum 4:5, musste aber neuerlich den Aufschlag zum 4:6 nach 57 Minuten abgeben.

Es war erst der erste Satzverlust der nur 1,68 m großen Halep im Turnierverlauf, während Scharapowa nach zuletzt drei Matches en suite diesmal nicht mit einem Satzrückstand in den zweiten Durchgang gehen musste.

Halep macht Rückstand im Tiebreak wett

Umgekehrt begann Satz zwei: Scharapowa ging 2:0 in Front, Halep glich aus. Dann ging es bis zum 4:4 mit dem Aufschlag, ehe vier Breaks in Folge ins Tiebreak führten.

Halep hatte zweimal bei 5:4 und 6:5 die Chance vergeben, den Satzgleichstand herzustellen und lag im Tiebreak bereits mit 3:5 in Rückstand.

Scharapowa fehlten nur noch zwei Punkte zum Sieg in zwei Sätzen. Halep nützte aber nach 2:09 Stunden Spielzeit den ersten Satzball zum 7:5 im "Jeu decisif".

Fast drei Stunden Kampf

Entscheiden musste nun aber der dritte Durchgang, in dem es nach einer ungewöhnlich langen Pause nach Satz zwei mit Break und Rebreak begann. Als Scharapowa das Break zum 3:2 gewann, jubelte die Russin, als hätte sie das Match schon gewonnen. Mit einem Zu-Null-Aufschlagspiel stellte sie auf 4:2 und nun schien Halep gebrochen.

Doch die Rumänin, die von Beginn weg in ihrem ersten Major-Finale keinerlei Nervosität hatte erkennen lassen, blieb dran und wieder einmal verhalf Scharapowa bei 4:3 mit zwei weiteren Doppelfehlern ihrer Gegnerin zum Break. Bei 30/40 unterlief ihr bereits der 12. Doppelfehler.

Doch im neunten Game gelang Scharapowa der Durchbruch: Nach fast exakt drei Stunden Spielzeit nahm sie Halep den Aufschlag zu Null ab und stellte auf 5:4.

Die Ballwechsel verliefen nach wie vor auf extrem hohem Niveau. Diesmal nützte sie den Vorteil und servierte zum Titel aus. Sie hat nach ihrer Schulter-Auszeit im Vorjahr (6 Monate Pause) nun alle Möglichkeiten, in der zweiten Jahreshälfte weiter Boden im Ranking gutzumachen.