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"Tennis ist so individuell, darum ist es großartig"

Petra Kvitova und Co. sind am Wochenende im Fed-Cup-Finale in Prag nicht nur Gastgeber, sondern auch die Favoriten.

Tschechien empfängt die erstmals seit 22 Jahren in das Endspiel des prestigeträchtigen Damen-Teambewerbs eingezogenen Deutschen, die von Angelique Kerber angeführt werden.

Kvitova hofft in der Prager O2-Arena auf ihren Fed-Cup-Hattrick.

Doppel im Bademantel?

Die deutschen Damen, die neben Kerber mit Sofia-Siegerin Andrea Petkovic, Sabine Lisicki und Julia Görges antreten, gehen erstmals seit der legendären Steffi Graf wieder auf den Titel los.

1992 stand die nunmehrige DTB-Teamchefin Barbara Rittner selbst mit Graf im siegreichen Team.

Rittner hat sich heuer in den Runden davor für Doppelspezialistin Anna-Lena Grönefeld entschieden, diesmal aber die aktuell drittbeste Einzelspielerin Lisicki nominiert.

Die Teamchefin will - inspiriert von Udo Jürgens - laut "Sport Bild" das Doppel im Bademantel coachen, sollte der Titel schon vorher perfekt sein.

"Sie sind im Vorteil"

Kerber sieht Vorteile für die Gastgeberinnen, schätzt die Chancen dennoch ausgeglichen ein.

"Sie haben die Erfahrung aus vorherigen Endspielen und sie spielen zu Hause. Sie sind im Vorteil, aber ich denke, die Chancen stehen 50:50", glaubt Deutschlands Spitzenspielerin.

Es werde viel von der Tagesform abhängen, fügte Kerber hinzu. Sie hatte sowohl in Runde eins in der Slowakei als auch im Halbfinale in Australien ihre Einzel gewonnen.

Kerber und Petkovic sind vorerst einmal für das Einzel gesetzt, Lisicki kann mit dieser Rolle gut umgehen.

"Fed-Cup-Titel wäre der Wahnsinn"

"Ich werde voll trainieren und bin jederzeit bereit. Barbara wird das bestmögliche Team aufstellen. Und dann wird auch jede hinter der Entscheidung stehen", sagte die 25-jährige Berlinerin, die erstmals in dieser Saison nominiert wurde.

Für Kerber würde ein Fed-Cup-Titel für Deutschland einen ganz hohen Stellenwert einnehmen. "Für mich wäre es das Highlight", sagte die Weltranglisten-Zehnte kürzlich dem "Tennis Magazin".

"Die Halbfinali bei den US Open und in Wimbledon bedeuten mir auch viel und natürlich ebenso meine drei Turniersiege. Aber ein Fed-Cup-Titel wäre der Wahnsinn."

Knappe direkte Duelle

Bei den Tschechinnen stützt sich freilich alles auf die Nummer 4 der Welt. Petra Kvitova kann mit bereits zwei Fed-Cup-Titeln dennoch mit etwas weniger Druck ins Endspiel gehen.

Mit ihr im Team stehen Lucie Safarova (WTA-17.), die ihr Teamdebüt gebende Linz-Siegerin Karolina Pliskova (22.) und Doppelspezialistin Lucie Hradecka (WTA-Doppel-22.).

Auch wenn Tschechien in bisher sieben Länderkämpfen mit Deutschland sechs für sich entschieden hat, so könnte es auf dem Hardcourt in Prag doch knapp werden.

So führt Kvitova in direkten Begegnungen mit Kerber nur knapp 3:2, wobei nur ein Match in drei Sets entschieden wurde. Petkovic führt gegen Safarova mit 4:2 und auch gegen Kvitova mit 4:3.

Kvitova heiß aufs Finale

Kvitova wünscht sich ein "perfektes Ende" ihres Jahres 2014, das ihr ihren zweiten Wimbledonsieg, aber in beim WTA-Finals in London nach zwei Gruppen-Niederlagen auch ein vorzeitiges Aus gebracht hat.

"Ich liebe es, Fed Cup zu spielen, weil es für mein Land ist und ich es immer sehr gemocht habe, Teambewerb zu spielen", sagte Kvitova kürzlich.

Der Fed Cup sei etwas sehr Spezielles für sie. "Tennis ist so individuell, darum ist es großartig, für zwei, drei Wochen im Jahr als Team anzutreten."