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"Janko Tipsarevic bringt Farbe ins Spiel"

Was hat Janko Tipsarevic mit David Ferrer und Stanislas Wawrinka gemeinsam?

Wie der 28-jährige Serbe stehen auch der Spanier und der Schweizer in ihrem Heimatland im Schatten eines absoluten Superstars.

Während sich Ferrer und Wawrinka schon seit Jahren die Zähne an Rafael Nadal und Roger Federer ausbeißen, ist es für Tipsarevic sein Davis-Cup-Kollege Novak Djokovic.

Größeres Talent als Djokovic

Dabei galt der aktuelle Weltranglisten-Neunte, der heuer bei den Erste Bank Open gemeinsam mit Juan Martin del Potro eines der ganz großen Zugpferde ist, in seiner Jugend als weitaus größeres Talent als Djokovic.

Bereits im zarten Alter von 15 Jahren feierte der Sohn eines Universitäts-Professors sein Davis-Cup-Debüt.

Tipsarevic war beim 3:0-Erfolg des damaligen Nationenteams Jugoslawien über Monaco dabei, als der Balkan-Staat den Sprung aus der Viertklassigkeit schaffte.

Das dies im Jahr 2010 im ersten serbischen Davis-Cup-Titel gipfeln sollte, konnte damals noch keiner erahnen.

Mühsamer Wechsel ins Profi-Leben

Tipsarevic ließ 2001 mit dem Junioren-Titel bei den Australian Open zwar noch einmal aufhorchen, der Wechsel ins Profi-Leben gestaltete sich aber mühsamer als erwartet.

Erst 2005 schnupperte er erstmals in die Top 100. Drei Jahre später folgten die Top 50.

Da hatte Landsmann Djokovic in Melbourne bereits seinen ersten Grand-Slam-Titel unter Dach und Fach gebracht.

Als Djokovic im Jahr 2011 groß aufspielte und sich mit Siegen in Melbourne, Wimbledon und Flushing Meadows zur Nummer eins kürte, nutzte aber auch Tipsarevic dessen Sogwirkung und schaffte schlussendlich sogar den Sprung in die Top Ten.

"Tipsarevic bringt Farbe ins Spiel"

Seitdem ist Tipsarevic ein fixer Bestandteil der erweiterten Weltklasse und auch abseits des Platzes ein gern gesehener Gast.

"Er ist jemand, der Farbe ins Spiel bringt", weiß Herwig Straka, Turnierdirektor der Erste Bank Open. Der Steirer hat mit Tipsarevic bereits gute Erfahrungen gemacht.

Das kontroversielle Facebook-Foto

Der Serbe gewann heuer das ATP-Turnier in Stuttgart, wo ebenfalls Starka und sein Team die Zügel in der Hand haben.

"Blöder Scherz" gegen Nadal

Mit seiner offenen Art machte sich Tipsarevic allerdings nicht nur Freunde. Im August 2011 sorgte er mit einem kontroversiellen Facebook-Posting für Aufsehen.

Auf einem Foto bedrohte er Djokovic mit einer Spielzeugpistole und kommentierte dies mit den Worten: "How much $€£ would #Nadal gief??;)".

Damit spielte Tipsarevic, der sich in seiner Freizeit übrigens Werke von Arthur Schoppenhauer und Friedrich Nietzsche zu Gemüte führt, auf den Siegeslauf seines zu diesem Zeitpunkt beinahe unschlagbaren Landsmanns an. 

"Das war ein blöder Scherz", gab der Serbe, der auch für seine Englisch-Kenntnisse Schelte bekam, danach zu.

Ehefrau Biljana Sesevic

"Wir wollten damit einfach nur deutlich machen, wie dominant Novak zu diesem Zeitpunkt war."

Bildhübsche Frau

"Dann haben mich aber die Leute geschimpft, weil sie geglaubt haben, dass ich Rafa hasse. Seitdem bin ich in den Social Networks vorsichtiger geworden", so Tipsarevic.

Wien darf sich zudem nicht nur auf Tipsarevic freuen, sondern auch auf seine Begleitung. Meist ist nämlich seine bildhübsche Frau Biljana Sesevic, ein serbischer TV-Star, an seiner Seite zu finden.

Seit 2007 bilden die beiden ein Paar, seit 2010 sind sie verheiratet.

Wien darf sich auf jeden Fall auf Janko Tipsarevic freuen. Auch wenn er "nur" die Nummer zwei in Serbien ist.

Christian Frühwald