LAOLA1: Du bist Turnier-Botschafter. Würde es dich interessieren, dich in Zukunft verstärkt in der Organisation einzubringen?

Muster: Unbedingt. Ich habe jahrzehntelang als Akteur mitgewirkt und war in den letzten beiden Jahren Botschafter. Ich sehe das schon so, dass ich hier auch in den nächsten Jahren eingebunden sein werde. Das wäre natürlich eine Riesengeschichte, wenn sich die Stadt Wien und auch einige Sponsoren dazu durchringen könnten, dass man in Wien etwas ganz Großes machen könnte. Wie es sich für Wien als Aushängeschild gehören würde.

LAOLA1: Wie siehst du aktuell die Lage im heimischen Tennis?

Muster: Es fehlt in der Breite, nur dann kann es auch in der Spitze klappen. Die Budgets müssen größer werden, Sportstätten gehören errichtet und dann müssen auch die Spitzensportler gezielt gefördert werden. Da müssten sich alle einmal zusammentun. Wenn ich irgendwo höre, dass der Sport keine Farbe haben soll, dann ich nur darüber lachen. Bei uns ist grundsätzlich alles eingefärbt. Das ist alles sehr schade. Vor allem bei einem Sport wie Tennis, der international eine hohe Wertigkeit hat. Da müsste sich sehr viel ändern, damit an der Spitze wieder einer herauskommt. In den Top 10 haben halt nur zehn Spieler Platz.

LAOLA1: Kannst du dir vorstellen, in irgendeiner Position mitzuhelfen?

Muster: Ich war Davis-Cup-Kapitän und habe sechs Jahre lang in der Steiermark probiert, ein funktionsfähiges Leistungszentrum zu errichten. Das hat nicht funktioniert. Wenn ich diesen Schritt noch einmal wage, dann muss das Konzept hundertprozentig passen. Bei den derzeitigen Strukturen sehe ich aber keine Möglichkeit, so etwas hinzukriegen. Da sind einmal andere Herren gefragt. Man muss sich überlegen, ob uns Tennis überhaupt etwas wert ist bzw. ob wir überhaupt ein Sportland sein wollen. Wenn man Erfolge fordert, muss man dafür auch etwas tun.

Das Gespräch führte Christian Frühwald