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"Ins Doppel gehen wir als leichte Favoriten"

"Down under" bereitet Joakim Nyström derzeit nicht nur Jürgen Melzer auf die am 16. Jänner beginnenden "Australian Open" vor, sondern nimmt als Clemens Trimmels Davis Cup Assistant Coach auch die russischen Spieler unter Begutachtung. Seine erste Prognose: "Es dürften fünf offene Partien werden."
Seit Anfang 2012 hast du im österreichischen Davis Cup-Team den offiziellen Titel "Assistant Coach". Was bedeutet das eigentlich im Detail? 
Das bedeutet, dass ich gemeinsam mit Clemens Trimmel in der Woche vor dem Davis Cup das Training unserer Spieler leiten werde und mir bereits jetzt während der Turniere in Australien die russischen Spieler sehr genau anschaue. Parallel dazu läuft logischerweise das individuelle Training mit Jürgen. Ich sitze aber ebenso auch bei den Matches unserer Spieler im Publikum, um mir einen Eindruck über ihre aktuelle Form zu verschaffen. Was ich jetzt schon sagen kann: Obwohl ich erst seit knapp zwei Wochen Assistant Coach bin, macht mir dieser "Job" einen riesigen Spass. Zusätzlich dazu ist es natürlich auch eine Ehre, Mitglied in einem Team-Wettbewerb wie dem Davis Cup sein zu dürfen. 
Hattest du bereits die Gelegenheit, russischen Spielern auf die Schlaghand zu schauen? 
(lacht)Schon seit Jahren! Wenn man jahrelang auf der Tour unterwegs ist, dann kennt man die Stärken und Schwächen der meisten Spieler. Trotzdem ist es natürlich gut, wenn man sich nicht darauf verlässt, sondern jede Chance nutzt, sich neue Eindrücke zu verschaffen. Gestern hatte Jürgen z. B. die Gelegenheit, mit Mikhail Youzhny zu trainieren. Das war ideal! 
Werfen wir einmal einen Blick in die nahe Zukunft und analysieren kurz Österreichs mögliche Gegner. Sollte Mikhail Youzhny vom russischen Team-Kapitän Shamil Tarpishev nominiert werden, welcher Spielertyp würde dann unserem Team gegenüberstehen? 
Bei ihm ist es die Rückhand, die um einiges besser als seine Vorhand ist. Er ist ein sehr solider guter Spieler, der im Davis Cup schon oft für wichtige Punkte gesorgt hat. Sollte er tatsächlich spielen, dann wird jedes Match wahrscheinlich sehr "tough" werden. 
Dmitry Tursunov? 
Das ist ein Spieler, bei dem das "Mündungsfeuer" sehr gefährlich sein kann, aber auch ebenso schnell wieder verpufft sein kann. In vielen seiner Partien hat er oft über mehrere Games einen richtigen Durchhänger. Für mich ist er ein tyischer Up-an-Down-Spieler. Deshalb wäre es für mich sehr überraschend, sollte er im Einzel eingesetzt werden. 
Igor Kunitsyn? 
Ganz ehrlich? Ich wäre sehr überrascht, sollte er überhaupt im Team der Russen stehen. Statt dessen habe ich hier in Australien das Gerücht gehört, dass Alex Bogomolov nominiert werden wird, der erst vor kurzem eingebürgert worden war. Das würde zumindest am Papier auch Sinn machen: Bogomolov ist der in der Weltrangliste bestplatzierte Russe - ein sehr solider Spieler, zwar ohne typische Knock-Out-Schläge, aber einer, der sehr viele Bälle zurückbringt. 
Nikolai Davidenko? 
Für mich wäre es eine enorme Überraschung, wenn er nicht im Team der Russen stehen würde. Das ist noch immer einer der weltbesten Spieler, der einerseits unglaublich gut spielen kann und auf der anderen Seite auch ein enormer Kämpfer ist - diese Kombination macht ihn so gefährlich. Würden unsere Spieler gegen ihn antreten müssen, würde das für jeden einzelnen eine ziemlich harte Partie werden. 
Igor Andreev? 
Ich kann es mir nicht vorstellen, dass er im Einzel aufgestellt werden wird. Ich rechne eher mit dem folgenden Team: Youhzny, Bogomolov, Davidenko und Tursunov. Das ist aber bloß meine persönliche Meinung. Vielleicht hat Shamil Tarpishev eine komplett andere Aufstellung geplant. 
Würde Österreich schon am kommenden Wochenende auf Russland treffen, wie groß wären dann unsere Chancen, ins Viertelfinale aufzusteigen? 
Dieses Duell würde an diesem Wochenende ein Fifty-Fifty-Match sein und wird es auch von 10. bis 12. Februar sein. Das Erfolgsrezept klingt einfach, es wird aber sehr schwierig werden, es auch umzusetzen: Wir müssen pro Tag "bloß" ein einziges Match gewinnen. Ins Doppel werden wir, so glaube ich, sogar als leichte Favoriten gehen. Dann nämlich, wenn Alex Peya und Oliver Marach die gleiche Leistung zeigen wie zuletzt gegen Belgien. (schmunzelt)Dann müssen Jürgen und Andi (Haider-Maurer; Anm.) nur mehr das gleiche machen wie gegen Xavier Malisse im September: Gewinnen! Aber ernsthaft: Gegen Russland werden es wahrscheinlich fünf offene Partien werden, die entweder so oder so ausgehen können.

"Down under" bereitet Joakim Nyström derzeit nicht nur Jürgen Melzer auf die am 16. Jänner beginnenden "Australian Open" vor, sondern nimmt als Clemens Trimmels Davis Cup Assistant Coach auch die russischen Spieler unter Begutachtung.

Seine erste Prognose: "Es dürften fünf offene Partien werden."

Frage: Seit Anfang 2012 hast du im österreichischen Davis Cup-Team den offiziellen Titel "Assistant Coach". Was bedeutet das eigentlich im Detail?

Joakim Nyström: Das bedeutet, dass ich gemeinsam mit Clemens Trimmel in der Woche vor dem Davis Cup das Training unserer Spieler leiten werde und mir bereits jetzt während der Turniere in Australien die russischen Spieler sehr genau anschaue. Parallel dazu läuft logischerweise das individuelle Training mit Jürgen. Ich sitze aber ebenso auch bei den Matches unserer Spieler im Publikum, um mir einen Eindruck über ihre aktuelle Form zu verschaffen. Was ich jetzt schon sagen kann: Obwohl ich erst seit knapp zwei Wochen Assistant Coach bin, macht mir dieser "Job" einen riesigen Spass. Zusätzlich dazu ist es natürlich auch eine Ehre, Mitglied in einem Team-Wettbewerb wie dem Davis Cup sein zu dürfen. 

Frage: Hattest du bereits die Gelegenheit, russischen Spielern auf die Schlaghand zu schauen?

Nyström: (lacht)Schon seit Jahren! Wenn man jahrelang auf der Tour unterwegs ist, dann kennt man die Stärken und Schwächen der meisten Spieler. Trotzdem ist es natürlich gut, wenn man sich nicht darauf verlässt, sondern jede Chance nutzt, sich neue Eindrücke zu verschaffen. Erst am Montag hatte Jürgen z. B. die Gelegenheit, mit Mikhail Youzhny zu trainieren. Das war ideal! 

Frage: Werfen wir einmal einen Blick in die nahe Zukunft und analysieren kurz Österreichs mögliche Gegner. Sollte Mikhail Youzhny vom russischen Team-Kapitän Shamil Tarpishev nominiert werden, welcher Spielertyp würde dann unserem Team gegenüberstehen?

Nyström: Bei ihm ist es die Rückhand, die um einiges besser als seine Vorhand ist. Er ist ein sehr solider guter Spieler, der im Davis Cup schon oft für wichtige Punkte gesorgt hat. Sollte er tatsächlich spielen, dann wird jedes Match wahrscheinlich sehr "tough" werden.

Frage: Dmitry Tursunov?

Nyström: Das ist ein Spieler, bei dem das "Mündungsfeuer" sehr gefährlich sein kann, aber auch ebenso schnell wieder verpufft sein kann. In vielen seiner Partien hat er oft über mehrere Games einen richtigen Durchhänger. Für mich ist er ein tyischer Up-an-Down-Spieler. Deshalb wäre es für mich sehr überraschend, sollte er im Einzel eingesetzt werden.

Frage: Igor Kunitsyn?

Nyström: Ganz ehrlich? Ich wäre sehr überrascht, sollte er überhaupt im Team der Russen stehen. Statt dessen habe ich hier in Australien das Gerücht gehört, dass Alex Bogomolov nominiert werden wird, der erst vor kurzem eingebürgert worden war. Das würde zumindest am Papier auch Sinn machen: Bogomolov ist der in der Weltrangliste bestplatzierte Russe - ein sehr solider Spieler, zwar ohne typische Knock-Out-Schläge, aber einer, der sehr viele Bälle zurückbringt. 

Frage: Nikolai Davidenko?

Nyström: Für mich wäre es eine enorme Überraschung, wenn er nicht im Team der Russen stehen würde. Das ist noch immer einer der weltbesten Spieler, der einerseits unglaublich gut spielen kann und auf der anderen Seite auch ein enormer Kämpfer ist - diese Kombination macht ihn so gefährlich. Würden unsere Spieler gegen ihn antreten müssen, würde das für jeden einzelnen eine ziemlich harte Partie werden.

Frage: Igor Andreev?

Nyström: Ich kann es mir nicht vorstellen, dass er im Einzel aufgestellt werden wird. Ich rechne eher mit dem folgenden Team: Youhzny, Bogomolov, Davidenko und Tursunov. Das ist aber bloß meine persönliche Meinung. Vielleicht hat Shamil Tarpishev eine komplett andere Aufstellung geplant.

Frage: Würde Österreich schon am kommenden Wochenende auf Russland treffen, wie groß wären dann unsere Chancen, ins Viertelfinale aufzusteigen?

Nyström: Dieses Duell würde an diesem Wochenende ein Fifty-Fifty-Match sein und wird es auch von 10. bis 12. Februar sein. Das Erfolgsrezept klingt einfach, es wird aber sehr schwierig werden, es auch umzusetzen: Wir müssen pro Tag "bloß" ein einziges Match gewinnen. Ins Doppel werden wir, so glaube ich, sogar als leichte Favoriten gehen. Dann nämlich, wenn Alex Peya und Oliver Marach die gleiche Leistung zeigen wie zuletzt gegen Belgien. (schmunzelt)Dann müssen Jürgen und Andi (Haider-Maurer; Anm.) nur mehr das gleiche machen wie gegen Xavier Malisse im September: Gewinnen! Aber ernsthaft: Gegen Russland werden es wahrscheinlich fünf offene Partien werden, die entweder so oder so ausgehen können.