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Melzer eröffnet Spanien-Davis-Cup: "1:0 wäre perfekt"

Melzer eröffnet Spanien-Davis-Cup:

Jürgen Melzer eröffnet am Freitag um Punkt 12.00 Uhr das Davis-Cup-Viertelfinale gegen Spanien mit dem Match gegen Nicolas Almagro.

Damit kann Österreichs Nummer eins im Einzelmatch mit den wohl besten Chancen für Außenseiter Österreich theoretisch vorlegen.

Im zweiten Freitags-Einzel gilt Andreas Haider-Maurer gegen den spanischen Topmann David Ferrer als klarer Außenseiter.

In Oropesa del Mar wird von Freitag bis Sonntag ein volles Haus und ein mit 12.000 Fans gefülltes Stadion erwartet.

Bis zu 100.000 Gäste

 Denn Spanien ist nicht nur Gastgeber sondern auch Titelverteidiger und peilt dieses Jahr seinen sechsten Davis-Cup-Titel an.

Es wäre der vierte in den vergangenen fünf Jahren und trotz des Fehlens von Superstar Rafael Nadal wird die 10.000 Einwohner-Stadt Oropesa mit seiner familienfreundlichen Ferienstadt Marina d'Or am Osterwochenende aus allen Nähten platzen. Man rechnet mit bis zu 100.000 Gästen.

Außenseiter Österreich steht zum vierten Mal in einem Viertelfinale, erstmals mit Melzer an der Spitze.

Die Chancen auf den zweiten Halbfinaleinzug nach 1990 sind gegen die Tennis-Großmacht Spanien freilich gering.

Deshalb bedankte sich Neo-ÖTV-Präsident Ronald Leitgeb bei der Auslosung dafür, dass der spanische Verband die riesige Davis-Cup-Trophäe mit der "hässlichsten Salatschüssel der Welt" darauf mitgebracht hatte. "So nahe waren wir an diesem Pokal noch nie dran", sagte Leitgeb schmunzelnd.

Langsamer Boden könnte Vorteil sein

Aufhören sollte an der Costa Azahar bald der seit Mittwoch niederprasselnde Regen. Dabei könnte Melzer ein langsamer Boden gegen den aggressiven Almagro durchaus entgegenkommen.

"Der Platz ist tief genug, von mir aus kann es gleich zum Regnen aufhören", winkte Melzer nach der vor den Augen von Sportminister und "Edelfan" Norbert Darabos vorgenommenen Auslosung aber ab.

Melzer weiß, dass er die Hauptlast auch bei seinem 26. Davis Cup trägt und ein 1:0 eine "perfekte Ausgangslage" wäre.

"Ich habe zwar gegen Nicolas eine leicht positive Bilanz, seit unserem letzten Match hat er sich aber in die Top Ten gespielt und noch dazu Heimvorteil. An einem guten Tag ist er nur ganz schwer zu schlagen", ist Österreichs auf ATP-Platz 21 liegende Nummer eins bewusst.

Melzer setzt auf lange Ballwechsel

Almagro ist derzeit Weltranglisten-Zwölfter und damit selbst als Spaniens Nummer zwei klar besser positioniert als Melzer.

Der Österreicher wird daher versuchen, den Gegner in diesem Schlüsselspiel in lange Ballwechsel zu verwickeln.

"Der Platz ist so langsam hier, dass man einen Netzangriff schon sehr gut vorbereiten muss", sieht Melzers durchaus seine Chance. Zu beginnen ist für den Niederösterreicher kein Problem.

"Natürlich wäre es schön, 1:0 in Führung zu gehen. Aber die Matches müssen erst einmal gespielt werden." Almagro zeigte Respekt. "Jürgen ist ein sehr guter Spieler, alles wird sich im Match entscheiden."

"Mission Impossible" für Haider-Maurer

Anschließend tritt Andreas Haider-Maurer zur "Mission Impossible" gegen den Weltranglisten-Fünften Ferrer an.

Der Lokalmatador spielt meist fehlerloses Gummiwand-Tennis, Haider-Maurer ist der Angreifer. "Favorit bin ich nicht wirklich", scherzte der aufschlagstarke Niederösterreicher, der nach einem Bänderriss wieder fit ist.

"Ich kann voll riskieren und werde versuchen, meine Chancen zu nützen", versprach der im Ranking auf Platz 139 zurückgefallene Waldviertler.

Sieg im Doppel ist beinahe Pflicht

Das Außenseiter-Team von Neo-Kapitän Clemens Trimmel hofft, dass der Sonntags-Kracher der beiden Topspieler Ferrer und Melzer noch Bedeutung hat. Dazu muss die ÖTV-Truppe am Freitag oder Samstag zumindest ein Match gewinnen.

Das Samstags-Doppel Oliver Marach/Alexander Peya gegen Marcel Granollers/Marc Lopez ist damit ein weiteres Schlüsselspiel.

"Wir sind auf Sand ohnehin etwas besser", witzelte Marach. Sein Lieblingsszenario wäre, "dass es bereits 2:0 für uns steht, wenn wir spielen."