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Youzhny kämpft mit Schulter-Problemen

Youzhny kämpft mit Schulter-Problemen

Diese Russen! Da kommen sie zum Davis-Cup-Gastspiel nach Österreich und nehmen doch glatt den sibirischen Winter als Mitbringsel mit.

Zum Glück geht das Erstrunden-Duell in der Weltgruppe vom 10. bis 12. Februar nicht als Freiluft-Spektakel, sondern in der Arena Nova in Wr. Neustadt über die Bühne.

Obwohl sich die Russen ob der derzeit in Österreich herrschenden eisigen Verhältnisse wie zu Hause fühlen müssten, präsentierten sich Mikhail Youzhny & Co. bei der ersten medialen Vorstellung eher wortkarg.

Kapitän Tarpishev fehlt

Kapitän Shamil Tarpishev blieb der Pressekonferenz aufgrund seiner verspäteten Anreise überhaupt gleich fern. Als Ersatz fungierte Co-Trainer Andrei Olhovskiy.

Der ehemalige Weltranglisten-49. hielt sich mit seinen Aussagen allerdings dezent zurück. "Jedes Match ist anders. Es ist schwer, im Davis Cup etwas vorherzusagen", bemühte Olhovskiy bei seinen wenigen Wortmeldungen das Phrasenschwein.

Der autoritäre Führungsstil Tarpishevs hinterlässt anscheinend seine Spuren.

Russen mit vielen Möglichkeiten

Auf eine Aufstellungs-Diskussion ließ sich der 45-jährige Moskauer überhaupt erst gar nicht ein. "Das habe nicht ich zu entscheiden, sondern mein Chef."

Dabei gäbe es in diesem Punkt viel Diskussionsstoff. Mit Alex Bogomolov jr. (ATP-Nr. 34), Mikhail Youzhny (ATP-Nr. 32) und Nikolay Davydenko (ATP-Nr. 51) haben die Russen zumindest drei gleichwertige Einzelspieler. Im Notfall würde auch Igor Kunitsyn (ATP-Nr. 79) keine schlechte Figur machen.

Bogomolov Jr. bleibt Nummer eins

Bogomolov Jr. ist übrigens weiterhin die russische Nummer eins, obwohl Mikhail Youzhny am Montag im ATP-Ranking dank seines Turniersiegs in Zagreb an dem ehemaligen US-Amerikaner vorbeigezogen ist.

Die ITF, der internationale Tennis-Verband, zählt nämlich das Ranking zum Zeitpunkt der Nominierung zehn Tage vor dem Länderkampf.

"Ein Traum geht in Erfüllung"

Bogomolov Jr. steht zum ersten Mal im russischen Davis-Cup-Team, da er erst seit Ende vergangenen Jahres wieder im Besitz der russischen Staatsbürgerschaft ist.

"Damit geht für mich ein Traum in Erfüllung", meinte der 28-Jährige stolz. Bei seinen neuen Teamkollegen fühlt er sich "großartig" aufgenommen. "Schließlich kennen wir uns schon seit Jahren von der Tour."

Respekt vor Jürgen Melzer

Bekannt sind den Russen auch die österreichischen Spieler. Besonders vor Jürgen Melzer und dem Doppel (wahrscheinlich spielen Oliver Marach/Alexander Peya) haben sie Respekt.

"Jürgen ist ein großartiger Spieler und sehr gefährlich. Im letzten Jahr war er noch in den Top Ten", sind sich Youzhny und Kunitsyn einig.

"In der Weltgruppe gibt es keine einfachen Matches. Wir spielen auswärts, Jürgen ist ein toller Leader und sie haben ein großartiges Doppel", sagt Kunitsyn.

"Müssen 100 Prozent geben!"

"Wir müssen 100 Prozent geben!" so Youzhny, der seit seinem Zagreb-Titel mit Schulter-Problemen zu kämpfen hat. "Man wird sehen, was die nächsten Tage bringen", gibt sich der 30-Jährige zurückhaltend.

Im Gegensatz zu Youzhny, der erst am Montag Abend in Wr. Neustadt ankam, konnten sich seine Teamkollegen schon mit dem - wie vom rot-weiß-roten Team gewünschten - langsamen Opticourt der Arena Nova vertraut machen.

"Er ist wirklich sehr langsam", bestätigt Bogomolov jr. "Man muss gutes Tennis spielen, um zu gewinnen."

Zwei Drittel der Karten schon abgesetzt

Neben dem Belag dürfen die österreichischen Spieler auch auf die Unterstützung des Publikums vertrauen.

Am Dienstag wurden schon zwei Drittel der Eintrittskarten abgesetzt. Ab sofort gibt es auch Einzeltickets für jeden der drei Spieltage von Freitag bis Sonntag zu kaufen.

Infos gibt es unter www.tennisaustria.at, www.wien-ticket.at sowie unter 01 / 58885

Christian Frühwald