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Marach/Peya gewinnen Doppel-Krimi in Spanien

Marach/Peya gewinnen Doppel-Krimi in Spanien

Österreich hat im Davis-Cup-Viertelfinale bei Spanien die Mini-Chance auf den Halbfinal-Einzug am Leben erhalten.

Oliver Marach/Alexander Peya gewann am Samstag in Oropesa del Mar das Doppel gegen Marcel Granollers/Marc Lopez nach 3:39 äußerst spannenden Stunden mit dem fünften Matchball 3:6,6:4,6:4,7:6(12) und verkürzten damit auf 1:2.

Das Doppel dauerte länger als die beiden Einzel zusammen, die Jürgen Melzer und Andreas Haider-Maurer am Freitag glatt verloren hatten.

Marach/Peya holen Kohlen aus Feuer

Am Ostersonntag trifft Melzer um 12.00 Uhr zunächst im Duell der beiden Topspieler auf David Ferrer. Der Niederösterreicher muss diese Begegnung ebenso gewinnen wie anschließend - voraussichtlich - Haider-Maurer seine gegen Nicolas Almagro, um noch das "Osterwunder" zu schaffen.

Der fünffache Davis-Cup-Sieger Spanien ist Titelverteidiger und ganz klarer Favorit in dieser Heimbegegnung. Zumindest eine 0:5-Schmach ist nun aber nicht mehr möglich.

Nach der Abfuhr in den beiden Einzeln am Freitag, in denen Melzer gegen Almagro und Haider-Maurer gegen Ferrer zusammen lediglich 13 Games geschafft und damit nur knapp den Freitags-Minusrekord von Kasachstan aus dem Vorjahr verpasst hatten, kam am Samstag erstmals wirklich Davis-Cup-Stimmung auf.

"Wir sind superfroh"

Allerdings schien es auch im Doppel zunächst in bekannter Tonart weiterzugehen, nachdem vor allem Peya im ersten Satz Probleme hatte und dieser relativ glatt verloren gegangen war. Dann änderten die Österreicher aber erfolgreich ihre Taktik und prompt lief es zunehmend besser.

Mit 3:39 Stunden waren Marach/Peya 17 Minuten länger am Platz als Melzer und der künftig von Roland Berger und - auch als Touring-Coach - Werner Eschauer betreute Haider-Maurer am Freitag zusammen. Alleine das abschließenden und mit 14:12 gewonnene Tiebreak dauerte 20 Minuten.

"Wir sind superfroh, dass wir gewonnen haben", jubelte Marach anschließend. "Wir sind froh, dass wir das Match drübergebracht haben. Hoffentlich können wir morgen noch einmal Gas geben und schauen, was drinnen ist", sagte der Steirer und versprach dickes Daumendrücken bei Melzer gegen Ferrer. "Das wird ein Hammermatch. Wir wünschen Jürgen alles Gute, hoffentlich macht er den Punkt."

Trimmel fällt Stein vom Herzen

Auch Peya strahlte. "Wir haben das ganze Match über den Return gesucht und schlecht serviert. Im Tiebreak haben wir aber ein, zwei Returns gefunden und zum Glück in vier Sätzen gewonnen", sagte der Wiener. "Wir haben uns gesagt, wir müssen den Punkt holen. Das haben wir geschafft."

ÖTV-Kapitän Clemens Trimmel war ebenfalls zufrieden. "Das war ein Up und Down die ganze Zeit. Die Burschen haben nicht gut begonnen, haben sich aber keine Sekunde hängen lassen", freute sich der Wiener. "Sie haben sich den Sieg verdient", ergänzte Trimmel, der am Freitag den Kopf nicht hängen hatte lassen.

"Es war meine Aufgabe, das Team aufzurichten. Wir haben immer gesagt, wir wollen uns hier nicht abstrafen lassen. Den nötigen Punkt dafür haben wir geholt."

Keine Illusionen vor dem Sonntag

Die Chancen, dass dem ÖTV-Team am Ostersonntag eventuell sogar eine "Wiederauferstehung" gelingt, sind freilich nach wie vor eher gering. Melzer ist gegen Ferrer Außenseiter und muss sich gegenüber Freitag deutlich steigern, um eine Chance zu haben.

"Ferrer ist klarer Favorit", sagte auch Trimmel. "Wir wollen uns aber so teuer wie möglich verkaufen." Ob an der Aufstellung für die Sonntag-Einzel noch etwas geändert wird, blieb sein Geheimnis.

"Die Varianten behalte ich für mich. Ich muss noch einmal betonen, dass wir krasser Außenseiter sind."