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Melzer fixiert größten ÖTV-Erfolg seit 17 Jahren

Melzer fixiert größten ÖTV-Erfolg seit 17 Jahren

Es ist vollbracht!

Erstmals seit 17 Jahren steht Österreich im Viertelfinale der Davis-Cup-Weltgruppe.

Aus der befürchteten Zitterpartie am letzten Spieltag gegen Russland wurde eine Tennis-Gala von Jürgen Melzer.

Mit einem 6:2, 6:4, 6:1-Triumph über Aleks Bogomolov jr. holte der Deutsch-Wagramer nach nur 1:43 Stunden den entscheidenden dritten Punkt für Österreich zur uneinholbaren 3:1-Führung.

Die abschließende Partie verlor Andreas Haider-Maurer mit 4:6, 6:4, 6:7 (4) gegen Igor Kunitsyn. Damit lautet der Endstand 3:2 für Österreich.

"Es hat einen Riesenspaß gemacht"

"Es hat einen Riesenspaß gemacht", lachte Melzer nach dem verwandelten dritten Matchball übers ganze Gesicht.

"Ich hatte das ganze Match über das Gefühl, dass ich den Ball super am Schläger hatte. Ich habe ihn richtiggehend erdrückt!"

Statistik spricht klare Worte

Die Statistik unterstreicht Melzers Analyse: 86:65 Punkte, 43:20 Winner und 11:3 Asse sprechen ebenso klare Worte wie Bogomolov selbst: "Jürgen hat mich einfach überrollt!"

Wer das Match selbst gesehen hat, wird wissen, dass es an dessen Ende eigentlich nur einen Sieger geben konnte.

ÖTV-Kapitän Clemens Trimmel, der sich bei seinem Debüt gleich über einen Riesenerfolg freuen darf, war dementsprechend stolz auf seinen Schützling.

"Ganz großer Sport"

"Auf diesem Niveau war das ganz großer Sport. Ich kann vor Jürgen nur den Hut ziehen. Wobei man nicht vergessen darf, dass das ganze Team eine tolle Leistung geboten hat", sagte der 33-jährige Wiener.

"Ich bin überglücklich, dass wir im Viertelfinale stehen", so Melzer, der mit seinen Teamkollegen schon seit Jahren versuchte, diese bislang unüberwindbare Hürde endlich zu überspringen.

Nun gegen Spanien

Einen Gegner gibt es bereits: Österreich bekommt es am Oster-Wochenende (6. bis 8. April) auswärts mit Titelverteidiger Spanien zu tun.

Ein Los, das auf dem ersten Blick schwieriger aussieht, als es in Wirklichkeit ist.

Die Top-Stars Rafael Nadal und David Ferrer haben nämlich schon zu Saisonbeginn verkündet, dass sie in diesem Jahr aufgrund der Olympischen Spiele nicht für Spanien spielen werden.

Mit Nicolas Almagro, Juan Carlos Ferrero oder Feliciano Lopez sind die Iberer freilich immer noch prominent besetzt. In der ersten Runde hatten sie gegen Kasachstan keine großen Probleme.

Melzer gibt sich kämpferisch

"Wir sind jetzt aber sicher nicht ins Viertelfinale einzogen, um uns dort abschießen zu lassen", gibt sich Melzer kämpferisch. "In unserem Team steckt soviel drin, dass wir auch dort bestehen können."

Trimmel sieht es ähnlich: "Wir fahren definitiv nicht auf Urlaub nach Spanien."

Christian Frühwald