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Pflicht erfüllt - Österreich führt gegen Lettland 2:0

Pflicht erfüllt - Österreich führt gegen Lettland 2:0

Österreichs Davis-Cup-Team steht auch ohne Dominic Thiem und Andreas Haider-Maurer vor dem Auswärtssieg in Lettland und dem damit verbundenen Klassenerhalt in der Europa-Afrika-Zone I.

Sowohl Jürgen Melzer als auch Martin Fischer schon im Auftakteinzel setzten sich jeweils klar in drei Sätzen gegen Janis Podzus bzw. Andis Juska durch. Ein ÖTV-Sieg im Doppel am Samstag entscheidet den Länderkampf.

Die Gastgeber verzichteten wie angekündigt auf ihren Weltklasse-Mann Ernests Gulbis, die Nummer 13 der Welt, und ließen diesen auf der Bank zusehen. Im vielleicht schon entscheidenden Doppel (14.00 Uhr MESZ) soll Gulbis aber eingesetzt werden.

Nummer 795 fordert Melzer

Melzer, der zuletzt nach sechs Erstrunden-Niederlagen en suite aus den Top 100 gefallen war, spielte erstmals überhaupt gegen den erst 20-jährigen Podzus. Der 1,90-m-Mann spielte keinesfalls wie eine Nummer 795 der Welt und forderte Melzer zeitweise im Linkshänder-Duell mit starken Aufschlägen und guten Vorhandbällen. Dennoch blieb Melzer, aktuell 109. im ATP-Ranking, seiner Favoritenrolle gerecht und stand nach rund zwei Stunden als 6:3,6:1,6:4-Sieger fest.

"Man hat gesehen, dass ich in jedem Satz der bessere Spieler war und verdient in drei Sätzen gewonnen habe. Es ist mir sehr gut gelungen, mich gleich gut auf ihn einzustellen. Ich war gleich in der Partie drin und habe gewusst, was ich tun muss", resümierte Melzer zufrieden.

"Im dritten Satz hat er ein bisschen besser serviert und sich mit dem Aufschlag im Match gehalten, aber es war nur eine Frage der Zeit, bis ich das Break mache", sagte der Niederösterreicher, der in Valmiera, rund 100 km nordöstlich der lettischen Hauptstadt Riga, schon seinen 29. Länderkampf für Österreich bestreitet.

Fischer ohne Mühe

Zum Auftakt hatte sich auch der mittlerweile 28-jährige Vorarlberger Martin Fischer durchgesetzt. Mit einem 6:3,6:3,6:2-Erfolg über Andis Juska (ATP-710.) sorgte er in seinem erst dritten Davis-Cup-Einzel für seinen zweiten Sieg.

In den beiden bisherigen Duellen mit dem bei Steyr in der österreichischen Tennis-Bundesliga tätigen Juska hatte Fischer 2007 bzw. 2009 das Nachsehen gehabt. Doch auf dem langsamen Hardcourt in Valmiera hatte Fischer, der gleich mit einem Break startete, das Heft vom ersten bis zum letzten Aufschlag in der Hand.

"Für mich war es eine ganz neue Situation, heute nach der Hymne den Davis Cup in einer Drucksituation zu eröffnen, vor allem nach den ganzen Spekulationen, ob Gulbis spielt", gestand Fischer. Er sei aber in jeden Satz sehr gut gestartet. "Die Letten schlagen beide sehr gut auf, aber die mühsamen Ballwechsel, in denen es viel hin und hergeht, mögen sie nicht so."

Fischer beschrieb sich als normalerweise gar nicht emotionalen Spieler. "Aber im Davis Cup, wenn die Mannschaft hinter einem steht und die Stimmung so gut ist wie bei uns die letzte Woche, macht es einfach Spaß, da draußen für Österreich zu spielen. Das ist eine Ehre, die mich beflügelt", erklärte Fischer, der als 210. exakt 500 Ränge vor Juska liegt.

Doppel kann Sieg bringen

Das ÖTV-Team kann damit schon am Samstag im Doppel, für das ÖTV-Kapitän Clemens Trimmel das Duo Philipp Oswald/Alexander Peya nominiert hat, die uneinholbare 3:0-Führung und damit den Klassenerhalt fixieren. Der lettische Topstar Ernests Gulbis, die aktuelle Nummer 13 der Welt, saß wie angekündigt nur auf der Bank und ist vorerst nur für das Doppel am Samstag (mit Mikelis Libietis) nominiert.

Kapitän Trimmel hatte nach der Auslosung eine 2:0-Führung nach dem ersten Tag erhofft, dementsprechend zufrieden bilanzierte der 36-Jährige. "Es war von beiden Spielern eine sehr solide, souveräne Vorstellung. Es ist oft nicht so leicht, als Favorit ins Match zu gehen, wir haben diese Rolle aber bestätigt. Martin hat sehr konzentriert und solide gespielt, nur einmal ein unnötiges Rebreak kassiert, war aber insgesamt der klar Bessere. Genauso Jürgen, bei dem nur der dritte Satz etwas offen war."

Trimmel meinte, man könne nun sehr zuversichtlich ins Doppel gehen. "Oft ist der letzte Punkt der schwierigste zu erreichen. Aber unser großes Ziel ist, den Länderkampf am Samstag zu entscheiden."