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"Solche Siege sind immer etwas ganz Spezielles"

Nun hat Novak Djokovic dem so rekord-verliebten Roger Federer eine Bestleistung voraus.

Zwar haben beide bisher je viermal die Tennis-Australian-Open gewonnen, doch dreimal in Folge hat Federer in Melbourne nicht triumphiert.

"Solche Siege sind immer etwas ganz Spezielles. Vor allem, wenn man damit auch noch Teil der Geschichte wird", sagte der in "Down Under" seit drei Jahren ungeschlagene Serbe Djokovic am Sonntag.

Party über den Wolken

Noch in der Nacht flog der 25-Jährige nach Europa zurück, schon am Freitag wird er im Davis Cup in Charleroi gegen Belgien wieder auf dem Platz stehen.

"Das wird ein Spaß", sagte Djokovic mit einem leicht gequälten Grinsen. Die Party für den ersten Hattrick beim "Happy Slam" seit 1968 wurde also kurzerhand über die Wolken verlegt.

Als Ersatz für das entfallene traditionelle Fotoshooting gab es für die anwesenden Journalisten Schokolade.

"Der König von Melbourne"

Die Medien in seiner Heimat überschlugen sich nach dem 6:7(2),7:6(3),6:3,6:2-Finalsieg von Djokovic über den Schotten Andy Murray indes mit Lobeshymnen.

"Das ist Novak, der Prächtige", schrieb der "Informer", "Djokovic ist der König von Melbourne", berichtete "Novosti", und "Blic" nannte ihn sogar "Diktator Nole! Djokovic zerschmetterte mit seiner Psyche Murray".

Selbstvertrauen für Marathon-Jahr

Für den Gefeierten selbst war Melbourne die ideale Einstimmung auf ein weiteres Marathon-Jahr. "Dieser Sieg wird mir sehr viel Selbstvertrauen für den Rest der Saison geben", sagte Djokovic.

Nach einem nicht immer ganz einfachen Jahr mit Niederlagen bei Grand Slams gegen Rafael Nadal (Paris), Roger Federer (Wimbledon) und Murray (New York), fand er bei seinem Lieblings-Grand-Slam den Weg zurück in die Siegerlisten.

Fitness als Schlüssel

Ein Schlüssel dafür ist Djokovics unglaubliche Fitness.

Viel wurde in den Tagen von Melbourne darüber diskutiert, auf welch hohem körperlichen Level sich der sechsfache Grand-Slam-Champion bewegt und wie schnell er sich von harten Matches wie dem 5:02-Stunden-Achtelfinale gegen den Schweizer Stanislas Wawrinka erholt.

Gerade in Zeiten des Lance-Armstrong-Geständnisses wird einer wie Djokovic kritisch hinterfragt.

"Ich versuche alles, was erlaubt ist, um mich nach solchem Spielen so schnell wie möglich wieder zu regenerieren", sagte der Weltranglistenerste in Feierlaune.

Seit drei Jahren ungeschlagen

"Ich werde versuchen, diesen Moment mit den Menschen, die ich am meisten liebe, so gut es geht zu genießen", kündigte Djokovic an.

Seit dem am 27. Jänner 2010 verlorenen Viertelfinale gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga ist Djokovic bei den Australian Open unbesiegt.

Murray trotz Niederlage zufrieden

Grund für eine kleine Party hatte auch Murray.

Zwar verpasste es der Brite, als erster Spieler seinem Premierensieg bei einem Grand Slam unmittelbar einen weiteren folgen zu lassen.

Doch der US-Open-Champion ist im Moment der Profi, der Djokovic am ehesten gefährden kann. "Die vergangenen Monate habe ich das beste Tennis meines Lebens gespielt", betonte Murray nach der Niederlage.

"Ich denke, ich bin auf dem richtigen Weg."