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Nadal ringt Federer in hochklassigem Spiel nieder

Nadal ringt Federer in hochklassigem Spiel nieder

Nur noch ein Sieg fehlt Rafael Nadal, um seine eindrucksvolle Sammlung an Major-Siegen auf elf zu erhöhen.

Der 25-jährige Spanier und aktuelle Weltranglisten-Zweite, der im Vorjahr schon im Viertelfinale ausgeschieden war, besiegte in einem hochklassigen Match seinen Dauer-Rivalen Roger Federer nach 3:42 Stunden mit 6:7(5),6:2,7:6(5),6:4.

Nadal steht damit zum zweiten Mal nach seinem Titel 2009 im Endspiel der Australian Open in Melbourne.

Djokovic trifft auf Murray

Im Endspiel am Sonntag (9.30 Uhr MEZ) trifft Nadal nun entweder auf den topgesetzten Titelverteidiger Novak Djokovic oder den als Nummer vier gereihten Briten Andy Murray.

Der Sieger des zweiten Semifinales wird allerdings erst am Freitagabend Ortszeit (9.30 MEZ) ermittelt.

Nadal hat jedenfalls bewiesen, dass sein Finalgegner sein bestes Tennis wird zeigen müssen. Der Spanier packte seinen Kampfgeist aus und ließ sich auch von einem im Tiebreak verlorenen ersten Satz nicht aus der Bahn werfen.

Am Ende feierte der Mallorquiner seinen 18. Sieg im 27. Duell mit seinem Erzrivalen, Nadal hat also nun doppelt so viele Siege über Federer als umgekehrt. Federer hätte es durchaus in der Hand gehabt, dies zu verhindern.

Federer vergab viele Chancen

Eine Vorentscheidung fiel wohl im Tiebreak des dritten Satzes, in dem Nadal zwar schnell mit 6:1 in Führung ging, Federer aber noch auf 5:6 herankam.

"Da bin ich sehr nervös gewesen", gestand Nadal den 15.000 Zuschauern in der Rod-Laver-Arena lächelnd.

"Es ist hart, vier Satzbälle in Serie zu verlieren." Auch im vierten Satz hätte Federer durchaus die Chance gehabt, zumindest einen fünften Satz zu erzwingen.

Bei 4:3 verzog der Eidgenosse einen Breakball mit der Vorhand und glich auf 4:4 aus, während Nadal selbst das entscheidende Break zum 5:4 gelang.

Im zehnten Spiel dieses Durchgangs vergab Nadal zunächst einen Matchball, ehe Federer selbst zwei Breakbälle zum 5:5 ungenützt ließ. Matchball Nummer zwei brachte aber das Ende eines weiteren dieser klassischen Duelle.

Großes Lob für Roger Federer

Nadal erwies sich einmal mehr als sehr sportlich und lobte Federer über den Klee. "Es ist eine wirkliche Ehre, gegen Roger zu spielen, es war ein fantastisches Match. Es ist einfach aufregend, einem Spieler gegenüberzustehen, der keine Fehler macht und ein so komplettes Spiel hat."

Während für den 16-fachen Grand-Slam-Sieger Federer die Durststrecke zwei Jahre nach seinem bisher letzten Major-Sieg bei den Australian Open 2010 weitergeht, greift Nadal nach seinem elften Siegerscheck bei einem der vier Majors.

Dass er jetzt im Endspiel steht, damit hätte er nach einer Knieverletzung im Vorfeld nicht gerechnet.

"Vor zwei Sonntagen hätte ich mir das nicht vorstellen können. Es ist ein Traum, hier wieder im Finale zu sein", freute sich Nadal noch auf dem Center Court. Mitte Jänner hatte Nadal unmittelbar vor Beginn des Turniers starke Schmerzen im rechten Knie verspürt und konnte es kaum bewegen.

Schlechte Tipps für Murray

Nun kann er sich am Freitag zurücklehnen und mit einem Tag mehr Pause seinen Finalgegner studieren. "Novak hat viel Selbstvertrauen und muss aggressiv spielen, Andy muss aggressiver als sonst agieren", sagte er, nach einer kurzen Vorschau befragt.

"Aber meine Tipps für Andy sind nicht gut, schließlich habe ich gegen Novak die letzten sechs Mal verloren", sagte Nadal lachend.

Im Head-to-Head mit dem serbischen Weltranglisten-Ersten führt er noch mit 16:13, gegen Murray weist Nadal eine 13:5-Bilanz auf.