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Nadal: "Ich bin zum Kampf erzogen worden"

Nadal:

Die Sorgen um die Gesundheit von Tennis-Ass Rafael Nadal werden immer größer.

Auch knapp drei Monate nach seinem bisher letzten Auftritt in Wimbledon steht nicht fest, wann und ob der Spanier auf die Tennis-Tour zurückkehrt. Selbst sein Antreten bei den Australian Open im Jänner in Melbourne ist in Gefahr.

An Tennis spielen ist nicht zu denken

"Ich muss erst einmal völlig auskuriert sein, total gesund werden, bevor ich entscheide, wann und wo ich wieder spiele", sagte der seit Monaten mit Knieproblemen kämpfende Nadal im Interview der französischen Sportzeitung "L'Equipe" (Dienstag).

Zur Zeit sei er nicht in der Lage, auf den Platz zu gehen, fügte der elffache Grand-Slam-Turnier-Sieger hinzu.

Seit seiner Zweitrunden-Niederlage am 28. Juni in Wimbledon gegen den Tschechen Lukas Rosol habe er keinen Schläger mehr in die Hand genommen.

"Denke nur an den kommenden Tag"

Im Gespräch, an dem Journalisten von drei weiteren internationalen Zeitungen teilnahmen, räumte Nadal ein, dass selbst eine Teilnahme am Grand-Slam-Turnier zu Jahresbeginn in Melbourne aufgrund der Verletzung nicht sicher sei.

Eine Rückkehr beim Davis-Cup-Finale gegen Tschechien (16. bis 18. November) scheint Nadal erst recht nicht einzuplanen.

"Ich weiß nicht, ob ich bei diesem Endspiel wettbewerbsfähig sein würde. Zur Zeit denke ich immer nur an den kommenden Tag, ich will nichts vorhersagen", betonte er.

Auch die ATP-WM in London im November wird wohl ohne ihn stattfinden. Sein Ziel sei, die nächste Saison in Doha und Melbourne in perfekter Verfassung zu beginnen.

"Aber ich werde erst zurückkehren, wenn ich 100 Prozent fit bin. Ich will nie wieder auf den Platz gehen mit ständigen Zweifeln an meinen Körperzustand."

"War sehr, sehr traurig"

Zu Hause schuftet der 26-Jährige für sein Comeback.

"Ich arbeite jeden Tag sehr hart. Ich schwimme viel, praktisch einen Kilometer pro Tag, mache viel im Fitness-Studio", erzählte Nadal. D

och die lange Leidenszeit nagt. Er habe gelitten, als er für Olympia absagen musste. Vor allem, da er in London als Fahnenträger vorgesehen war.

"Das war sehr hart, ich war zwei Wochen lang sehr, sehr traurig." Bei den Spielen 2016 in Rio de Janeiro wolle er auf jeden Fall dabei sein.

"Bin zum Kampf erzogen"

Dass er in der Weltrangliste inzwischen auf Platz vier zurückgefallen ist, kümmert den Iberer dagegen wenig.

Wichtiger als Platzierungen und Weltranglistenpunkte ist für Nadal die eigene Gesundheit. Das kraftraubende Spiel des Sandplatzspezialisten hat schon öfters seinen Tribut gefordert.

Nadal leidet im linken Knie an der sogenannten Hoffa-Krankheit, bei der es sich um eine Schwellung von Fettgewebe unterhalb der Patellarsehne handelt.

Sie bereitet Schmerzen bei Drehbewegungen und beim Beugen des Knies. Angst vor dem Karriereende hat der siebenfache French-Open-Sieger aber nicht.

"Ich bin zur Gegenwehr, zum Kampf erzogen worden. Das wird sich nie ändern", beteuerte er.