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Peya will "Kopf nicht in den Sand stecken"

Peya will

Es scheint, als habe der Davis-Sieg über Russland und der erstmalige Viertelfinaleinzug in der Weltgruppe seit 1995 dem ÖTV-Team kein Glück gebracht.

Nicht nur Jürgen Melzer schlägt sich derzeit mit einer Verletzung herum. Alexander Peya muss im Doppelturnier in Marseille mit dem Tschechen Lukas Rosol wieder auf einen anderen Doppelpartner zurückgreifen, da bei seinem Standardpartner Oliver Marach eine schon vor dem Davis Cup eingetretene Rückenverletzung wieder akut geworden ist.

Kann Melzer spielen?

Als nicht ganz so schlimm wie befürchtet hat sich die Verletzung von Melzer herausgestellt. Nach Absprache mit Dr. Reinhard Weinstabl könnte Österreichs Nummer 1 überraschend sogar beim ATP-Turnier in Memphis antreten.

"Es ist eine knöcherne Absprengung auf der rechten Großzehe, aber eine stabile Situation und schmerzabhängig kann er spielen", zitierte Melzer-Manager Ronnie Leitgeb am Sonntagvormittag gegenüber der APA - Austria Presse Agentur die Diagnose Weinstabls.

"Es kann kein Schaden entstehen", berichtete Leitgeb. Weinstabl meine, dass Melzer zwei bis drei Wochen Schmerzen haben wird. "Er muss das tapen und versuchen, mit Therapie den Schmerz wegzubringen", erklärte Leitgeb, der die neue Situation mit seinem Schützling wegen der Zeitdifferenz zu Memphis noch besprechen muss.

Schweres Los

Sollte sich Melzer für ein Antreten im US-Bundesstaat Tennessee entscheiden, dann wird er wohl die Zähne zusammenbeißen müssen. Derzeit ist Melzer jedenfalls sowohl im Einzel, in dem er gleich zum Auftakt auf San-Jose-Finalist Denis Istomin aus Usbekistan treffen würde, als auch im Doppel mit Philipp Petzschner (GER) gegen Julien Benneteau/Olivier Rochus (FRA/BEL) ausgelost. Durch die Finalteilnahme Istomins würde Melzer auf jeden Fall etwas mehr Zeit für seinen ersten Einzeleinsatz erhalten.

Ärger mit der Bandscheibe

"Oli ist jetzt in Panama und wird dort mit dem Physio arbeiten, dann werden wir sehen. Vor dem Davis Cup war er zehn Tage in Reha und dann war gar nichts mehr", berichtete Peya am Sonntag der APA.

"Es ist halt eigenartig, weil er die Woche beim Davis Cup gar nichts gespürt hat und wir am Samstag dann fast fünf Stunden gespielt haben." Bei manchen Verletzungen sei es eben schwierig abzuschätzen, weil es nicht so greifbar ist.

Gegenüber tennisnet.com hatte Marach von einem "Bandscheiben-Einriss" gesprochen. "Ich habe das schon vor dem Davis Cup gehabt, mit Reha alles wieder in den Griff bekommen und während des Länderkampfes die ganze Woche nichts gespürt", wunderte sich Marach vor seiner Reise nach Panama, wo seine Frau lebt.

Wenn die Anspannung abfällt ...

Für das Duo Peya/Marach, das ja auch Ambitionen auf einen Olympiastart hat, bedeutet dieses freilich einen weiteren Rückschlag.

"Es hilft nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Natürlich ist es für uns und vor allem für den Oli frustrierend", sagte Peya, der sich für die zwei Turnierwochen nach Marseille einen anderen Partner sucht, aber auf eine Rückkehr Marachs bis Indian Wells (ab 8. März) hofft.

Peya ist übrigens auch selbst nicht wirklich fit und klagt über eine beginnende Grippe. Er bestätigt die Vermutung, dass die abfallende Anspannung vom Davis Cup sich auch so auswirken könne. "Das ist bei mir kein Zufall. Ich habe das öfters eben auch nach dem Davis Cup."

In Marseille ebenfalls im Doppeleinsatz ist Julian Knowle mit Michael Kohlmann (GER), gewinnen beide Duos käme es im Viertelfinale zum Österreicher-Duell.