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"Es war keine große Hexerei für mich"

Dominic Thiem hat sich 2014 auf der ATP-Tour etabliert.

Der Niederösterreicher verbesserte sich im Ranking auf Platz 39 und stieg zur klaren ÖTV-Nummer-eins auf. Um diese Erfolge kommende Saison bestätigen zu können, ging der 21-Jährige in der Vorbereitung neue Wege.

Dank einer Diät verlor Thiem rund sechs Kilogramm, das soll ihm am Platz in entscheidenden Phasen zu Gute kommen.

(K)eine Pause zu Weihnachten

Thiem hat zu Weihnachten nur beschränkt Zeit für Feiern und Besinnlichkeit, geht die Vorbereitung doch schon in die Endphase. Am 24. und 25. Dezember wird der Schläger aber doch zur Seite gelegt.

"Ich feiere Weihnachten zu Hause mit der Familie wie jedes Jahr. Das ist mir auch sehr wichtig", sagte Österreichs Topspieler am Montag in Wien. Materiellen Wunsch habe er keinen mehr.

"Aus diesem Alter bin ich leider raus", ergänzte Thiem. Ganz auf Training könne er auch am Heiligen Abend und am Christtag "leider" nicht verzichten. "Halle hat keine offen, aber laufen und ein bisschen Fitnesstraining geht immer", verriet Thiem.

Sechs Stunden am Tag Training

Der Weltranglisten-39. kehrte erst am Samstag von einem Trainingslager auf Teneriffa, wo er unter anderem Ernests Gulbis und David Goffin als Sparringpartner hatte, zurück.

"Es war eine sehr intensive Vorbereitung mit viel Tennis-, Fitness- und Lauftraining, also ein gezielter Aufbau für 2015", erzählte Thiem. Rund sechs Stunden am Tag wurde dabei für den Erfolg geschuftet.

Der Fokus sei auf jene Dinge gelegt worden, die 2014 nicht so gut funktioniert hätten. Etwa Aufschlag, Return und Beinarbeit. "Ich hoffe, dass ich allgemein ein besserer Spieler geworden bin", blickte Thiem positiv voraus.

Tennistechnisch kann das sein Manager Günter Bresnik unterstreichen. "Da hat sich einiges getan, Rückhand und Volley waren die Schwerpunkte", sagte Bresnik.

Thiem ist auf Diät

Um sich zu verbessern, nahm Thiem auch eine Diät in Kauf. Dank u.a. kaum mehr Desserts, weniger Zucker und keinem Weißbrot verlor er einiges an Gewicht und hat mittlerweile mit rund 78 Kilogramm sein Zielgewicht erreicht.

"Es war keine große Hexerei für mich. Ich wollte auf jeden Fall ein bisschen Gewicht verlieren, weil es einfach ein paar extrem positive Nebeneffekte hat, auch was die Beinarbeit betrifft", erklärte Thiem.

Die sei für sein Spiel enorm wichtig. "Wenn ich 40 Asse pro Partie serviere wie ein Milos Raonic, würde ich auch keine Diät machen, sondern jeden Tag schön essen."

"Für mein Spiel muss ich aber eine gute Beinarbeit haben, deshalb kann es sicher nicht schaden", erklärte Thiem.

"Nicht in dem Zustand, wie ich es gern hätte"

Auch Bresnik ist mit dieser Entwicklung zufrieden. "Gewichtsmäßig hat er sich extrem verbessert", sagte der 53-Jährige. Im körperlichen Bereich habe sich sein Schützling hingegen wieder nicht so verbessert wie geplant.

"Er ist nicht in dem Zustand, wie ich es gern hätte", verlautete Bresnik. Die Gründe dafür sind schnell gefunden. Einerseits absolvierte Thiem nach dem Saisonende seine Grundausbildung beim Bundesheer in Zwölfaxing, andererseits schwächte ihn auch eine Verkühlung einige Tage.

Der Kitzbühel-Finalist trainiert bis zu seiner Abreise am 1. Jänner nach Doha noch in der Südstadt. "Ich habe ein gutes Gefühl für die Saison. Ich bin in einem ganz guten Zustand und hoffe, dass der bis Doha noch besser wird", sagte Thiem.

In Katar geht es ab 5. Jänner um die ersten Saisonpunkte. Ein konkretes Saisonziel hat sich Thiem nicht gesetzt.

 

"Wichtig ist, dass ich mich weiter positiv entwickle, dass die Leistungskurve weiter nach oben zeigt, wie es dieses Jahr der Fall war", sagte der Rechtshänder. Zwei Sachen sind für ihn aber klar.

"Ich will sicher kein schlechteres Endranking haben als dieses Jahr und endlich meinen ersten Turniersieg feiern. Das habe ich 2014 leider noch verpasst."

Thiems Saison ist noch nicht durchgeplant. Vorerst fix sind nur die Turniere in Doha, Auckland und Melbourne, dem ersten großen Saison-Highlight Australian Open.

Bresnik macht seinem Schützling keinen allzu großen Druck. "Er wird bei keinem großen Turnier gesetzt sind, kann daher immer gleich gegen einen starken Gegner spielen", erinnerte Bresnik.