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Thiem ist für zweites Duell mit Andy Murray bereit

Thiem ist für zweites Duell mit Andy Murray bereit

Tennis-Freunde aufgepasst!

Dominic Thiem wird entgegen der ersten Ankündigungen nicht erst am Donnerstag sondern bereits am heutigen Mittwoch (nicht vor 21 Uhr MEZ) sein Viertelfinal-Match in Miami gegen Andy Murray bestreiten.

Für den 21-jährigen Niederösterreicher ist es bereits das zweite Aufeinandertreffen mit dem schottischen Superstar.

 Im vergangenen Jahr forderte er den zweifachen Grand-Slam-Gewinner und Olympia-Sieger 2012 in der Halle von Rotterdam über drei Sätze, musste sich dann aber knapp geschlagen geben.

„Freude ist riesengroß“

Eines steht jetzt schon fest: Der erstmalige Einzug unter die letzten acht Spieler bei einem ATP-1000-Turnier ist neben dem Final-Einzug in Kitzbühel und dem US-Open-Achtelfinale im Vorjahr einer der größten Erfolge seiner noch jungen Karriere.

„Die Freude ist natürlich riesengroß. Mein erstes Viertelfinale bei einem Super-Neun Turnier!“, jubelte Thiem bei dem mit mehr als fünf Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Event wenige Stunden nach seinem harterkämpften Drei-Satz-Sieg über Adrian Mannarino auf seiner Facebook-Seite.

„Es war ein ziemlich langes und intensives Match“, stand für den Weltranglisten-52. nach der 2:13 Stunden dauernden Partie naturgemäß die Regeneration an erster Stelle. Schließlich bleiben nur knapp über 24 Stunden, um für das Duell gegen Murray gerüstet zu sein.

Für drei Sätze fit

Thiem hatte schließlich in den vergangenen Monaten mit seinem körperlichen Zustand zu kämpfen, da er aufgrund einer beim Bundesheer eingefangenen Virus-Erkrankung beinahe die komplette Saisonvorbereitung im Dezember streichen musste.

Coach Günter Bresnik hatte diesbezüglich aber schon am Montag im Gespräch mit LAOLA1 keine Bedenken: „Ich sage immer: Versäumtes kann man nicht nachholen. Vielleicht wäre er jetzt noch weiter, wenn er die Probleme damals nicht gehabt hätte. Ein Best-of-Three-Match hält er aber selbst bei der Hitze in Miami aus.“

Murray überspringt 500er Marke

Auch Murray musste in seinem Achtelfinal-Match gegen den aufschlagstarken Südafrikaner Kevin Anderson über die volle Distanz gehen.

Murray bekam für Sieg Nummer 500 eine Torte überreicht

Schlussendlich stellte der 27-Jährige aber doch seinen bereits 500. Sieg sicher. Murray ist damit der 46. Spieler der Geschichte, der diese Marke überschreiten konnte.

"Ich weiß nicht warum, aber die 500er-Marke erreicht zu haben, gibt mir zusätzliche Motivation weiterzumachen und noch mehr zu gewinnen", meinte Murray, der schon zwei Mal in Miami den Titel holen konnte (2009 und 2013). "Ich hoffe, ich habe noch viele Siege mehr in mir."

Thiem kratzt an Career High

Thiem und wohl auch ganz Tennis-Österreich hätten nichts dagegen, wenn Murray, der übrigens am 11. April in seiner Heimat seine langjährige Freundin Kim Sears heiraten wird, auf Sieg Nummer 501 noch etwas warten müsste.

Vor allem auf die Weltranglisten-Position hätte eine Sensation gewaltige Auswirkungen. Schon jetzt steht fest, dass Thiem ab kommenden Montag zumindest auf Position 43 des ATP-Rankings zu finden sein wird.

Bei einem Sieg über Murray würde sein Punktekonto um weitere 180 Zähler anwachsen, was gleichbedeutend mit dem Sprung auf Rang 34 bzw. 35 wäre. Letzterer Fall tritt ein, falls der derzeit vor Thiem liegende Juan Monaco, der gegen Tomas Berdych spielt, in Miami ebenfalls ins Halbfinale einziehen sollte.

In beiden Fällen würde der Lichtenwörther ganz knapp sein im September erreichtes Career High von 36 verbessern können.

„Steter Tropfen höhlt den Stein“

Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass Thiem vor Miami seit Saisonbeginn von elf Spielen nur vier gewinnen konnte. Mittlerweile ist die Bilanz mit 8:7 sogar schon wieder knapp positiv.

Im Gegensatz zu einigen heimischen Fans hatte Bresnik aber keine Angst, dass sich das Blatt so schnell nicht mehr wenden könnte.

„Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann zieht er das durch. Vielleicht nicht so schnell wie andere, aber sicherlich konsequenter. ‚Steter Tropfen höhlt den Stein‘ – diesen Lieblingsspruch von mir wendet er an, ohne dass ich etwas sagen muss“, lobt der ehemalige Coach von Boris Becker die Konsequenz seines Schützlings.

Auch die im Vergleich zum Vorjahr emotionalere Spielweise beunruhige ihn nicht: „Wenn er wie gegen Sock raunzt, dass er sechs Breakbälle nicht nützen konnte, so hat das keinen Einfluss auf seine nächsten Punkte. Das sind die Qualitäten, die Dominic besonders auszeichnen.“

„Spielerisch ist er natürlich auch sehr gut, aber seine Qualitäten gehen über das Spielerische hinaus“, streicht er Thiems Fokussierung auf das Wesentliche heraus.

Und heute liegt der Fokus ganz klar auf Andy Murray.

Christian Frühwald