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Kohlschreiber triumphiert erstmals in Kitzbühel

Kohlschreiber triumphiert erstmals in Kitzbühel

Dominic Thiem hat im Halbfinale gegen den späteren Champion Philipp Kohlschreiber verloren.

Der 31-jährige Deutsche und Wahl-Kitzbüheler besiegte am Samstag im Endspiel des mit 494.310 Euro dotierten ATP-Tennisturniers in Kitzbühel den französischen Qualifikanten Paul-Henri Mathieu nach 1:41 Stunden mit 2:6,6:2,6:2.

Kohlschreiber ist der deutsche Kitz-Sieger der offenen Profi-Ära bzw. seit 1966.

Für Kohlschreiber war es der insgesamt sechste Tour-Titel, der erste seit Düsseldorf 2014.

Erster deutscher Sieger seit 1966

Er darf sich über einen Siegerscheck in Höhe von 80.000 Euro sowie 250 ATP-Punkte freuen, für Mathieu blieben immerhin noch 42.100 Euro und 150 Punkte für das Ranking.

Kohlschreiber kürte sich damit zum ersten deutschen Kitz-Champion seit Wilhelm Bungert vor 49 Jahren.

Dabei hatte sich Kohlschreiber vor Turnierbeginn in gar keiner guten Form gefühlt, nun steht er als Champion da.

"Ich habe die letzte Zeit immer hart gearbeitet, ein paar enge Dinger verloren, das hat sicherlich wehgetan. Aber ich bin jetzt überglücklich, so geil ist der Sport manchmal", freute sich der sympathische Sieger, der sich vor einer Kulisse von rund 5.000 Zuschauern durchsetzte.

"Der Titel bedeutet mir viel"

"Das war natürlich nicht der Traumstart, ich habe nervös und verhalten angefangen, zu kurz gespielt, ihm zu viel das Spiel überlassen. Im zweiten habe ich dann mehr riskiert, habe einen Superstart gehabt und ein frühes Break geschafft. Von da an habe ich zu meinem Spiel gefunden."

Deshalb war die Freude nach dem Matchball wohl auch besonders groß. "Der Titel bedeutet mir viel. Ich habe in Österreich sehr viele Freunde durch das Tennis gefunden, deswegen ist es eine ganz besondere Sache."

Im Moment des Triumphs dachte Kohlschreiber auch noch an Thiem. "Ich hoffe, ich habe gestern nicht zu viele österreichische Fans verloren. Ich bin sicher, Dominic wird es hier auch noch schaffen, er ist ein toller Typ."

Kohlschreiber will auf dem Boden bleiben

Titel Nummer sechs bringt ihn vom 39. Platz wieder in die Top 30, dennoch kein Grund für ihn abzuheben. "Es kommen jetzt wieder Turniere, wo Nadal, Federer und die anderen auch mitspielen, deswegen muss man auf dem Boden bleiben."

Jedenfalls freut es ihn, dass er dank der ATP-Regelung für ältere Spieler nicht gleich nach Übersee weiterfliegen muss. "Ich fliege am Mittwoch rüber und spiele Cincinnati und die US Open. Es ist gut, dass ich jetzt einige Tage habe, um das zu genießen und Energie zu sammeln."

Der unterlegene Finalist, der nach zwei Krisenjahren als erster Qualifikant der Turniergeschichte (Profi-Ära) das Endspiel erreicht hatte, war letztlich auch zufrieden.

"Es ist immer schwer zu verlieren, besonders im Finale, aber ich hätte es zu Beginn der Woche unterschrieben, wenn man mir das Finale versprochen hätte", meinte der 33-jährige Franzose Mathieu. "Mir ist heute ein bisschen das Gas ausgegangen, aber ich bin happy mit der Woche."

Almagro/Berlocq siegen im Doppel

Bereits zuvor hatte sich im Doppel-Finale die spanisch-argentinische Paarung Nicolas Almagro/Carlos Berlocq durchgesetzt. Das Duo besiegte Robin Haase/Henri Kontinen (NED/FIN) 5:7,6:3,11:9.

Für Almagro, der im Einzel-Halbfinale an Mathieu gescheitert war, reichte es damit doch noch zu einem Titel - seinem ersten Doppel-Titel auf der ATP-Tour.

Für den zweifache Kitz-Einzel-Sieger Haase wurde es hingegen nichts aus dem ersten Doppel-Titel in der Gamsstadt.