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Rodriguez gewinnt Etappe, Froome holt Gelb

Rodriguez gewinnt Etappe, Froome holt Gelb

Nach zwei Stürzen am Vortag zum ersten Tour-de-France-Etappensieg: Dem Spanier Joaquim Rodriguez gelang am Montag auf der 3. Etappe mit der Klassiker-Ankunft auf der "Mauer von Huy" in Belgien mit 36 Jahren der erste Erfolg bei der Frankreich-Rundfahrt.

Der Brite Chris Froome, der Gesamtsieger von 2013, übernahm nach Rang zwei in dem von einem schweren Sturz geprägten Teilstück das Gelbe Trikot.

Froome hatte Gelb nicht erwartet

Rodriguez hatte 2012 an gleicher Stelle den Fleche Wallonne gewonnen, nun durfte er nach acht Etappensiegen bei der Vuelta a Espana erstmals auch bei der Tour jubeln. Am Vortag hatte er sich Knie und Hüfte angeschlagen ("Da habe ich sehr gelitten"), doch im bis zu 26 Prozent steilen Schlussanstieg des in Antwerpen gestarteten Abschnitts, war er trotzdem der Beste. "Es war wirklich hart", sagte Rodriguez.

Froome kam nach 159 km zeitgleich mit dem Katalanen ins Ziel und setzte sich an die Spitze der Gesamtwertung. "Ich habe nicht erwartet, dass ich heute Gelb trage, obwohl mir der letzte Anstieg liegt", sagte der Brite aus dem Sky-Rennstall. Er führt eine Sekunde vor dem Deutschen Tony Martin und 13 vor Tejay van Garderen (USA).

Massensturz 55 km vor dem Ziel

Der 30-jährige Froome nahm zudem seinen Rivalen um den Gesamtsieg, Vorjahrs-Gewinner Vincenzo Nibali (ITA) und Nairo Quintana (COL), weitere elf Sekunden ab. Zweifach-Sieger Alberto Contador (ESP) büßte sogar 18 Sekunden ein. Contador, der das Double Giro-Tour schaffen will, hat als Gesamt-Achter nun 36 Sekunden Rückstand auf Froome, Nibali ist 13. (+1:39) und Quintana 17. (1:56).

Der bisherige Spitzenreiter Fabian Cancellara war in einen schweren Sturz rund 55 km vor dem Ziel verwickelt. Bei hohem Tempo kam der weit vorne im Feld rollende Franzose William Bonnet zu Sturz, rund 20 Fahrer stürzten schwer, unter ihnen auch Cancellara und der Kärntner Marco Haller.

Während diese beiden aber weiterfahren konnten - der Schweizer quälte sich mit Schmerzen am Rücken mit 11:43 Minuten Rückstand ins Ziel - mussten der Gesamt-Dritte Tom Dumoulin (NED/Schulterluxation), Bonnet, Simon Gerrans (AUS) und Dimitrij Kosuntschuk (RUS) aufgeben. Tour-Direktor Christian Prudhomme neutralisierte danach mit einer seltenen Maßnahme das Rennen und hielt das Peloton schließlich sogar für rund zehn Minuten an.

Preidler bester Österreicher

Während sich Rodriguez schon über den Sieg freute, fuhr sein Katjuscha-Teamkollege Haller gemeinsam mit dem Norweger Alexander Kristoff am Ende des Feldes knapp hinter Cancellara ins Ziel. Kristoff zählt mit Helfer Haller sowie dem deutschen Paris-Roubaix-Sieger John Degenkolb am Dienstag zu den Sieganwärtern, wenn die Tour bei der Rückkehr nach Frankreich von Seraing nach Cambrai auch über das berüchtigte Kopfsteinpflaster muss. Da droht erneut Sturzgefahr, Fahrern wie Quintana liegt dieses Terrain überhaupt nicht.

Degenkolbs Helfer Georg Preidler ist nach dem dritten Tag als 31. der bestplatzierte Österreicher in der Gesamtwertung. Der Steirer aus der Giant-Equipe hat als 31. 3:22 Minuten Rückstand, nachdem er am Montag als 54. 1:39 Minuten eingebüßt hatte. Matthias Brändle (IAM) verlor fast elf Minuten und fiel an die 120. Stelle (+12:01) zurück.