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Rui Costas erstes Mal als Kapitän bei der Tour

Rui Costas erstes Mal als Kapitän bei der Tour

Es läuft derzeit für Rui Costa.

Der amtierende Weltmeister ist mit seinem dritten Tour-de-Suisse-Sieg in Folge im Gepäck zur Tour de France angereist. "Es ist eine riesige Freude und Befriedigung", erzählte der Portugiese gegenüber LAOLA1 über seinen Hattrick in der Schweiz. Der Sieg war für ihn ganz besonders wichtig, da er ihn im Regenbogen-Trikot feiern durfte.

Zudem hat der 27-Jährige seinen Vertrag mit Lampre-Merida noch kurz vor Beginn der 101. "Großen Schleife" vorzeitig bis Ende 2016 verlängert.

Mit freiem Kopf

Nun kann Costa also mit freiem Kopf und großen Selbstbewusstsein bei der Tour durchstarten.

"Die Tour de France wird ein guter Test für mich, vor allem, wenn man bedenkt, dass es das erste Mal ist, dass ich bei einer Grand Tour Teamkapitän sein werde. Ich werde mein Bestes geben und es wäre toll, am Ende unter den Top Ten des Gesamtklassements zu sein", so Costa, der nach sieben absolvierten Etappen auf Rang elf nur 2:11 Minuten Rückstand auf Leader Vincenzo Nibali (AST) hat und noch vor Favorit Alberto Contador (TCS/+2:37 Minuten) platziert ist.

Unterstützt wird er bei diesem Vorhaben von keinem geringeren als dem Vuelta-Sieger von 2013, Chris Horner. Denn Costa ist die unumstrittene Nummer eins im Team.

Etwas Neues

"Es ist etwas Neues, aber ich mag dieses Rolle. Ich habe mich in diesem Jahr dafür entschieden, für Lampre-Merida zu fahren, weil ich hier die Chance habe, Kapitän zu sein", sagte Costa gegenüber LAOLA1 und ließ damit durchblicken, warum er sich für eine Vertragsverlängerung entschieden hat.

"Ich empfinde keinen Druck dabei, sondern sehe die Kapitänsrolle als eine sehr gute Gelegenheit für mich", unterstrich er.

"Er ist sehr stark"

Dennoch: Als Favorit für den Sieg der "Grande Boucle" sieht er einen anderen.

"Ich glaube, Alberto Contador ist der Hauptfavorit auf den Tour-Sieg 2014. Er ist in diesem Jahr sehr stark."

Doch auf Costa, der bereits drei Etappen beim größten Radrennen der Welt für sich entscheiden konnte - zwei davon im vergangenen Jahr - sollte man in jedem Fall ein Auge werfen.

"Ich habe bei der Tour de France bereits sehr wichtige Siege eingefahren, es waren sehr spezielle Momente in meinem Leben, also ist auch die Tour natürlich sehr wichtig für mich", so Costa, der betont, in "jedem Rennen das Beste zu geben".

Bescheiden

Trotz seiner großen Erfolge ist er am Boden geblieben. "Mein Leben hat sich nach dem Weltmeistertitel nicht so sehr geändert. Ich bin derselbe Rui Costa, der ich vor diesem unglaublichen Tag in Florenz war: Ich habe dieselben Freunde und ich tue dieselben Dinge. Nur die Zeit kommt mir tagsüber irgendwie kürzer vor", lacht der Portugiese.

Rückhalt findet er auch in seiner bislang nicht als radsportverrückt bekannten Heimat. "In Portugal gibt es viele Fans, die mich unterstützen. Es ist so toll, zu sehen, wie glücklich die Leute sind, wenn ich gewinne und sie auch nur bei einem Rennen treffe. Jeder Augenblick, den ich mit den Fans verbringe, ist einer guter."

Radsport in Portugal

Zudem sorgte er ganz nebenbei dafür, den Radsport im westlichen Teil der iberischen Halbinsel ein wenig bekannter zu machen.

"Der portugiesische Radsport-Verband hat mir gesagt, dass es 2014 einen 30-prozentigen Zuwachs an neuen Mitgliedern gab. Ich weiß nicht, ob das mit meinen Ergebnissen zusammenhängt, aber ich denke, dass das sehr gut ist."

Und vielleicht verhilft seine Leistung bei dieser Tour dazu, dass wieder einige mehr dazu kommen...

Henriette Werner