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Tour-Revue: Urlaub vorbei - die Party kann beginnen

Tour-Revue: Urlaub vorbei - die Party kann beginnen

Das war sie, die Tour de France 2013.

Für alle, die sie vermissen werden und noch einmal zurückblicken wollen, hat LAOLA1 noch einmal die verrückten Geschehnisse der dritten Woche zusammengefasst und mit Meinungen, humorvollen Bemerkungen sowie besonderen Bildern aus dem Umfeld der großen Schleife angereichert.

Hier ist sie, die letzte Tour-Revue des Jahres 2013:

Ruhetag, 15.07.

Die Fahrer hatten sich nach zwei Wochen Tour de France ihren Ruhetag wirklich verdient.

Nur Chris Froome kam nicht wirklich zur Ruhe. Auf der Presse-Konferenz wurde er einen Tag nach seinem Sieg am Mont Ventoux lediglich zum Thema Doping befragt. "Hier sitze ich nach dem größten Sieg meiner Karriere und werde beschuldigt, ein Lügner und Betrüger zu sein", brachte dieses Vorgehen der Journalisten den Briten auf die Palme. Entgegen vieler Medienberichte brach er die PK jedoch nicht ab, sondern verließ sie lediglich - wie vorab vereinbart - nach 15 Minuten.

Stimmen aus dem Tour-Tross:

"Bei all den deutschen Erfolgen - worauf warten die deutschen Medien? Auf ein Ullrich-Geständnis? Deutsche Medien sollten ihre Talente anerkennen..." @BriSmithy, ehemaliger, britischer Radsportler und inzwischen Fernsehreporter. Auch LAOLA1 berichtete über die Doppelmoral der deutschen Medien.

"Ich respektiere Marcel Kittel als Vorbild, weil er niemals Angst hat, zu sagen, was er denkt. Und sein Haar? Unglaublich." @millarmind

"Und @koendekort hält sein Wort (VIDEO) ... er lässt sich einen Undercut schneiden, weil @marcelkittel drei Etappen der #TDF gewonnen hat. Yeah, Baby!!" @kaitibell

"Ich saß hier gerade bei meinem Geschäft und wunderte mich, warum dieses Hotel kein Toilettenpapier hat!!! Und dann, einen Meter über meinem Kopf... " @HansenAdam wurde doch noch fündig

"Nicht angenehm an einem Ruhetag ... heiße Zimmer ... keine Klimaanlage ... ein Zimmer direkt neben einer Restauran-Terasse ... schlechtes Internet ... Schmerzen in den Beinen" @AndreGreipel

16. Etappe: Vaison-la-Romaine - Gap

168 km (zum Rennfilm)

Sieger: Rui Costa

Nach dem Ruhetag konnte sich eine 26-köpfige Spitzengruppe absetzen, aus welcher der Portugiese Rui Costa (MOV) attackierte und in Gap am Ende einen Solosieg feierte - 42 Sekunden vor Christophe Riblon (ALM) und Arnold Jeannesson (FDJ).

Alberto Contador (TST) indes trat vier, fünf Mal an, schaffte es aber nicht, Chris Froome (SKY) abzuhängen. Dafür verloren Laurens Ten Dam (BEL), Jakob Fuglsang (AST) und Jean-Christophe Péraud (ALM) eine Minute. In der gefährlichen letzten Abfahrt hätte sich "El Pistoleros" Aggressivität beinahe gerecht. Er stürzte und riss auch Froome beinahe zu Boden. Glücklicherweise konnten beide die Rundfahrt fortsetzen, Richie Porte fuhr sie sogar zum Rest der Favoritengruppe heran.

Stimmen aus dem Tour-Tross:

"Ist es leichter, bei den Euromillionen zu gewinnen oder in eine Fluchtgruppe der Tour zu kommen? Für mich - bei den Euromillionen zu gewinnen!!!" @enrigasparotto

"Hatte die Peinlichkeit, heute in einem Feld zu stoppen vor dem gesamten Feld aufgrund eines SEHR schlechten Magens." @MarkCavendish

"Es muss so hart für einen Sprinter sein, ein Jahr älter zu werden und dann noch auf einer Etappe, die mit einem Berg beginnt... Alles Gute zum Geburtstag, Andre Greipel! #genießes!" @HansenAdam

"Ein intensiver Tag mit einem Sturz, wie das Knie jetzt aussieht! Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes. Morgen mehr!" @albertocontador siehe Bild

"Ich bin beinahe über Alberto Contadors Kopf gefahren... Vielleicht das nächste Mal etwas vorsichtiger?" @chrisfroome

"Brillianter Job meines Zimmerkollegen Richie Porte in einem unübersichtlichen und explosiven Finale. Danke, Kumpel" @chrisfroome

"Ich denke, im heutigen Finale sind mir ein paar graue Haare gewachsen. #stress" @richie_porte

"Schlimmer Moment, als ich meine Kurbel verlor in der letzten Abfahrt. Das Gute daran ist, dass ich nicht stürzte." @tonygallopin

17. Etappe: Embrun - Chorges (EZF)

32 Kilometer (zum Rennfilm)

Sieger: Chris Froome

Die 100. Tour de France hatte ab der 17. Etappe zwei Dreifach-Etappensieger: Chris Froome verwies in einem packenden inzelzeitfahren über zwei Bergwertungen der zweiten Kategorie Alberto Contador (Saxo-Tinkoff) um neun Sekunden auf Rang zwei. Joaquim Rodriguez (Katusha/+10) wurde Dritter, Bauke Mollema (Belkin) verlor 2:09 Minuten.

Froome teilte sich das Rennen perfekt ein und lag erstmals im Ziel vorne. Im Gegensatz zu den an der letzten Zwischenzeit auf dem zweiten Berg noch vor ihm liegenden Alberto Contador und Roman Kreuziger wechselte er auf der letzten Abfahrt auf die Zeitfahr-Maschine und sicherte sich so die entscheidenden Sekunden.

Stimmen aus dem Tour-Tross:

"Sehe ich wirklich so aus?" @hansenadam siehe Bild

"Habe mich mit meinem Zeitfahr-Resultat (Rang 46, Anm.) selbst überrascht. Das passiert, wenn du Schiss wie Hölle hast, es nicht im Zeitlimit zu schaffen. Gutes Zeichen für die nächsten Tage." @marcelkittel

"Jemand, den ich nicht beneide ... der Countdown-Mann. Stand dort für sechs Stunden und zählte alle zwei Minuten von fünf runter!! #langertag" @GeraintThomas86

"Zeitfahren lief gut bis fünf Kilometer vor dem Ziel. Habe eine Linkskurve verpasst. Flog über das Rad und traf ein kleines Kind. Hoffe und hörte, es ist okay." @laurenstendam

"Ich danke darüber nach, @opqscyclingteam zu fragen, ob sie beide Martins kombinieren wollen. Das ergäbe einen Super-Martin. Ein kleiner Eingriff, riesiges Potenzial. Pass auf, Froome!" @Vaughters

"Ich liebe es, das Rennen anzuschauen, an dem ich teilnehme. Erholung und dabei die leidenden Kollegen anschauen... ist das fair???" @AndreGreipel

"Interessantes Zeitfahren, ich ließ es langsam angehen & konnte sogar die Atmosphäre genießen. Es gibt wirklich lustige Charaktere da draußen. #tdf #einzigartig" @cadeloffical

18. Etappe: Gap - Alpe d'Huez

172,5 Kilometer (zum Rennfilm)

Sieger: Christophe Riblon

Was für eine Etappe! Christophe Riblon bescherte den Franzosen den langersehnten Sieg und das ausgerechnet auf der Königsetappe nach Alpe d'Huez. Der mythische Anstieg wurde erstmals in doppelter Ausführung bezwungen.

Chris Froome zeigte das erste Mal während dieser Tour Schwächen, er schien kurz vor dem Ziel an einem Hungerast zu leiden. Allerdings konnte der zweitplatzierte Alberto Contador keinen Profit daraus schlagen, da er er selbst Probleme hatte und eine Minute auf den Tour-Leader verlor. Nairo Quintana hingegen nutzte die Gunst der Stunde machte Boden gut. Weiter hinten im Feld ließen es die Sprinter etwas ruhiger angehen, Sprinter Marcel Kittel (siehe Foto links) etwa sah sogar richtig glücklich aus beim Erklimmen der legendären 21 Kehren.

Stimmen aus dem Tour-Tross:

"Wer sagt, dass ich heute keinen Spaß hatte????? Ich liebe die Tour de France" @HansenAdam siehe Foto rechts

"Lieber GreenEdge-Bus, bitte parke dich heute unter der Ziellinie, BEVOR wir sie das erste Mal passieren. Besten Dank, David." @millarmind vor der Etappe

"So, heute werde ich die Anzahl der Alpe-d'Huez-Besteigungen meiner Karriere verdreifachen... Scheiße." @MarkCavendish vor der Etappe

"Danke für die Unterstützung. Einer der schlimmsten Tage überhaupt und ich konnte nicht aufhören, zu lächeln. Legendärer @IrishCorner10 Beste TDF-Einnerung. #diebestenFansderWelt @DanMartin86

"Zweimal Alpe d'Huez, zweimal diese unglaubliche Menge sehen, die jeden anfeuert - das hat dazu geführt, dass ich das Bergauffahren genossen habe. Habe ich das wirklich gerade geschrieben???" @AndreGreipel

"Danke für den die ganzen großartigen Reaktionen! Wie ich mich jetzt fühle?? Wenn ich meine Augen schließe, bin ich sicher, dass ich Beine wie @AndreGreipel habe! :-) #explodiert" @sepvanmarcke

"Heute habe ich meine "Schwere-Berg-Etappen"-Jungfräulichkeit verloren. Ich fühle mich total abgefuckt." @marcelkittel

19.Etappe: Bourg-d'Oisans-Le Grand-Bornand

204,5 Kilometer (zum Rennfilm)

Sieger: Rui Costa

Bereits auf der 16. Etappe gelang dem Edelhelfer von Alejandro Valverde und Nairo Quintana, der seine Chancen auf eine gute Platzierung im Gesamtklassement auf der 13. Etappe verspielte, als er auf den durch eine Windkante zurückgefallen Valverde warten musste, ein Sieg. Nun legte der Portugiese nach und entschied auch das 19. Teilstück, das im strömenden Regen endete, im Alleingang 48 Sekunden vor Andreas Klöden (RLT) für sich.

Pierre Rolland drückte der Etappe ebenfalls seinen Stempel auf und sammelte so viele Bergpunkte, dass er bis auf einen an Chris Froome herankam. Doch am letzten Berg brach der Franzose ein und musste Rui Costa davonziehen lassen.

Stimmen aus dem Tour-Tross:

"Das ist großartig! Habt Spaß, aber kommt den Fahrern nicht in die Quere." @rorysutherland1 siehe Bild

"Oh Mann, was für ein Tag! So grauenvoll! Und um mich zu brechen, an einer Stelle, an der ich sehr schlimm gelitten habe, sah ich, wie @chrisfroome angehalten hat, um zu pinkeln. Ich habe echt Glück, dass ich gut abfahren kann." @MarkCavendish

"Ich weiß nicht, wer den Hangover-Contest von gestern gewonnen hat. Ich oder die Fans, die immer noch an der Straße lungern." @brentbookwalter

"Einer meiner Gedanken auf der heutigen Etappe war: 'Warum nur bin ich so schlecht in Snooker...' Ich schätze, die Müdigkeit ist angekommen;-)" @GertSteegmans

"Tickets für das morgige Gruppetto zu verkaufen. Interessierte nehmen bitte Kontakt mit dem Ende des Feldes auf." @luisangelmate

"Heute morgen habe ich Mark Cavendish gefragt, wie es gestern am "Dutch Corner" für ihn lief. Seine Antwort: 'Nicht schlecht, sie haben mich nur zweimal als Arschloch beschimpft.'" @zeeuwseleeuw

20. Etappe: Annecy - Annecy-Semnoz

125 Kilometer (zum Rennfilm)

Sieger: Nairo Quintana

Es war das letzte Stelldichein der Klassementfahrer, zugleich aber auch der 41. und wohl letzte Fluchtversuch in der Tour-Karriere des Jens Voigt. Obwohl er hinterher erklärte, sich darüber im Klaren gewesen zu sein, keine Chance zu haben, riss er einmal mehr aus und hielt sich bis zum Schlussanstieg an der Spitze.

Dort übernahmen Chris Froome, Joaquim Rodriguez und Nairo Quintana das Kommando. Letzterer schnappte sich den Etappensieg, verteidigte das Weiße Trikot und schlüpfte zudem in das Gepunktete. Als Draufgabe stießen er und Rodriguez auch noch Alberto Contador vom Podest.

Stimmen aus dem Tour-Tross:

"Yep ... keine Probleme, Chris Froome" @richie_porte siehe Bild

"Wie kann Paris, mit nur 125 Kilometern heute, so weit weg erscheinen...?" @MarkCavendish

"Nicht schlecht für ein 'schwaches Team', huh. An alle Hater, nehmt das!" @GeraintThomas86

"Annecy-Annecy. ASO, darf ich hier warten? Ich verspreche auch, mit der letzten Gruppe ins Ziel zu kommen." @PhilippeGilbert

"Auf Wiedersehen, Alpen, ich werde euch nicht vermissen! Hallo Paris! Das letzte Mal, als ich da fuhr, war es ein großer Erfolg... Machst du uns auch in diesem Jahr glücklich?!?" @GertSteegmans

"Müde. Enttäuscht von den letzten drei Tagen nach dem Sturz im Zeitfahren. Bin aber zufrieden, dass ich mich in den ersten beiden Wochen mit den Weltklasse-Fahrern des Gesamtklassements messen konnte." @laurenstendam

"Seit meiner ersten Tour im Jahr 2000 konnte ich in der letzten Nacht vor Paris nie schlafen. Heute Nacht ist es nicht anders. Am Ziel. So müde, so glücklich." @millarmind

21. Etappe: Versailles - Paris, Champs-Élysées

133,5 Kilometer (zum Rennfilm)

Sieger: Marcel Kittel

Die "Tour d'Honneur", wie die letzte Etappe genannt wird, wurde zum Schaulaufen der Klassementfahrer um Gesamtsieger Chris Froome. Dieser ließ sich am Ende sogar hinter das Feld fallen und nahm einen Rückstand in Kauf, um Arm in Arm mit seinen Teamkollegen über die Ziellinie zu rollen. (Der Gesamtsieger im Portrait)

Für die Sprinter bedeutete die Schlussetappe einmal mehr Schwerstarbeit. Marcel Kittel stellte auf der Zielgeraden unter Beweis, dass er die neue Nummer eins unter den schnellen Männern ist. Der Argos-Profi fügte seiner Palmarès Sieg Nummer vier hinzu und verwies André Greipel, Mark Cavendish und Peter Sagan auf die Plätze.

Stimmen aus dem Tour-Tross:

"Heute ist der letzte meiner 21 Urlaubstage in Frankreich. Montag geht's zurück an die Arbeit, um Geld zu verdienen. Der nächste Urlaub in Spanien wäre nett!" @HansenAdam

"Meine Eltern haben mir stundenlang zugesehen, als ich auf meinem BMX in Shepparton vor vielen Jahren um den Block fuhr. Der einzige Unterschied zu heute ist, dass der Block Paris ist." @bdlancaster

"Wie hat kein ein Sport doch sein! Drei Tage krank zu fahren, um dann doch auf der letzten Runde aufgeben zu müssen." @lieuwewestra

"Tour de France beendet. Singen, Pizza und viele glückliche Radfahrer sind gerade in unserem Teambus." @cammeyercyclist

"Bringt euer Essen und eure Flaschen in Stellung. Etappe 22 startet gleich ..." @marcelkittel

 

Henriette Werner/Christoph Nister