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Gute Zukunftsaussichten für Ö-Tour-Sieger Zoidl

Gute Zukunftsaussichten für Ö-Tour-Sieger Zoidl

Riccardo Zoidl hat seinen Plan bei der Österreich-Rundfahrt perfekt umgesetzt.

In den Bergen nicht zu viel Zeit auf die besten Kletterer zu verlieren und im Zeitfahren auf seine Stärke zu setzen, hatte sich der Oberösterreicher vor der 65. Auflage vorgenommen.

Er hat sein Ziel, einen Top-5-Platz, weitaus übertroffen: Am Sonntag ließ sich Zoidl, der rund 24 Stunden zuvor erstmals das Gelbe Trikot übernommen hatte, vor dem Wiener Burgtheater als erster österreichischer Gesamtsieger seit Thomas Rohregger 2008 feiern.

Ein überwältigter Sieger

"Ich bin überwältigt, mir ist ein großer Stein vom Herzen gefallen", erklärte Zoidl im finalen Ziel, nachdem er am Vortag den praktisch bereits feststehenden Sieg noch emotionslos hingenommen hatte.

"Auf den letzten 500 Metern habe ich realisiert, dass ich die Rundfahrt gewonnen habe. Da ist eine große Last von mir abgefallen", sagte der Radprofi des Teams Gourmetfein Wels.

Im Schlussklassement hatte er 33 Sekunden Vorsprung auf den Kasachen Alexander Djatschenko und 50 auf den Belgier Kevin Seeldraeyers, der seit dem ersten Tag geführt hatte, aber im Zeitfahren in Podersdorf zurückfiel.

Bertazzo mit Etappensieg

Die Schlussetappe vom Neusiedlersee nach Wien (122 km) wurde nach zehn Runden auf der Ringstraße eine Beute des Italiener Omar Bertazzo (Androni), der sich vor dem Sky-Profi Chris Sutton (AUS) durchsetzte.

Die Teams waren in breiter Front um den prestigeträchtigen Erfolg gespurtet.

"Ich habe mich an den letzten Tagen immer besser gefühlt, ich wollte unbedingt gewinnen", sagte Bertazzo zum hektischen Finale.

Haller mit Pech

Im Massensprint mischte trotz einer Sturzverletzung am Ellbogen auch der Kärntner Marco Haller (Katjuscha) mit.

Er wurde als bester ÖRV-Profi Vierter, war aber enttäuscht, weil er 200 m vor dem Ziel nach einer Behinderung zwei Tritte auslassen musste.

Hoffnung für Zukunft der Ö-Tour

Zoidl genoss hingegen den Jubel der tausenden Zuschauer. Er wird in der neuen Wertung der Europa-Tour als Spitzenreiter aufscheinen. Und hofft, dass sein Erfolg auch der unter finanziellen Problemen leidenden Rundfahrt weiterhilft.

"Ich hoffe, dass sie auch für die nächsten Jahre gesichert ist", betonte der Staatsmeister.

Er sorgte für den 33. österreichischen Erfolg, der ihm 14.460 Euro brutto einbringt. Das gesamte Preisgeld, inklusive der weiteren Prämien für die Etappenplätze, will der Mühlviertler aus der Donaugemeinde Goldwörth unter seinen Teamkollegen aufteilen.

Gute Aussichten für Zoidl

Denn für Zoidl öffnet sich nach dem Erfolg die Tür in die große Radsport-Welt, die Teilnahme an der Tour de France ist ein Fernziel.

Der starke Allrounder wird wohl schon ab August für ein ProTour-Team antreten, nach jüngsten neuen Angeboten will er in Kürze einen Vertrag unterschreiben.

Ab Mittwoch fliegt der Wahl-Innsbrucker zu einem einwöchigen Urlaub mit seiner Freundin nach Mallorca, vorher wird aber noch gefeiert.