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Mountainbike-Elite will bei Heim-WM aufzeigen

Mountainbike-Elite will bei Heim-WM aufzeigen

Mit den Four-Cross- und Downhill-Bewerben finden am Wochenende die ersten Medaillenentscheidungen der Mountainbike-Weltmeisterschaften in Leogang und Saalfelden statt.

Im Four-Cross hat die frischgebackene Vize-Europameisterin Anita Molcik eine Medaille im Visier. Der Wiener Hannes Slavik strebt einen Top-Acht-Platz an.

Im Downhill ruhen die Hoffnungen auf Markus Pekoll und Petra Bernhard, die größten Medaillenchancen werden aber Juniorenfahrer David Trummer eingeräumt.

Molcik will Heim-Edelmetall

Am Samstag kommt es zu den Entscheidungen im Four-Cross - dem Vorzeigebewerb der heimischen weiblichen Elite.

Molcik, die Four-Cross-Weltcupsiegerin von 2010, gibt sich kämpferisch: "Bei der WM zählen nur die ersten drei Plätze, eine Medaille ist definitiv das Ziel und wäre vor heimischer Kulisse ein Traum", bekräftigte die WM-Dritte vom 2006 im Gespräch mit der APA.

Österreichs Teamchef Bernhard Kindermann bescheinigt seinem Schützling "eine Topform", die sie Mitte August mit EM-Silber in Polen unter Beweis stellte.

Starke Kontrahentinnen

Doch die Konkurrenz ist groß: "Die Niederländerin Anneke Beerten, die in den vergangenen Jahren meine ärgste Konkurrentin war, schätze ich am stärksten von allen ein. Die Französin Celine Gros ist immer für das Podest gut, auch die Engländerin Katy Curd fährt sehr stark", erklärte Molcik.

Entgegenkommen sollte der 31-jährigen Niederösterreicherin das Streckenprofil des 450 Meter langen und durch zahlreiche Sprünge, Hindernisse und Steilpassagen geprägten Kurses: "Ich mag es, wenn es etwas ruppiger ist und ich die Bremsen loslassen und einfach drüber brettern kann", so Molcik.

Four-Cross nur bei Großereignissen

Weil ihre Paradedisziplin Four-Cross für heuer aus dem Weltcupkalender gestrichen worden war und außer bei der EM nur bei der WM ausgetragen wird, startete Molcik heuer im Downhill-Weltcup ("Ich wollte regelmäßig in einem Weltcupformat auftreten") und wird auch in Leogang in der Downhill-Entscheidung am Sonntag mit dabei sein.

"Größere Chancen rechne ich mir aber auf alle Fälle im Four-Cross aus."

Molcik geht gleich in zwei Bewerben an den Start

Die größten Hoffnungen im Elite-Downhill-Bewerb der Damen, wo im Bikepark Leogang auf einer Länge von 2.600 Metern mit 524 Metern Höhendifferenz rund 70 km/h erreicht werden, ruhen auf Bernhard.

Bernhard und Pekoll Hoffnungsträger

Die Niederösterreicherin hat heuer bereits einige Top-Ten-Weltcupplatzierungen vorzuweisen und könnte sich mit einer guten Leistung unter den ersten sieben klassieren.

Bei den Herren ist Pekoll der Hoffnungsträger. Der 24-jährige Steirer fiebert dem Auftritt vor Heimpublikum bereits entgegen: "Ich kann es gar nicht mehr erwarten, aus dem Starthaus zu fahren. Es ist gut, wenn es endlich losgeht", meinte Pekoll gegenüber der APA.

Die Saison verlief für ihn aufgrund der Nachwehen eines schweren Autounfalls im Frühling "nicht wie erwartet". Doch nun fühlt sich Pekoll "wieder gut, um mit Freude und Vollgas das Beste herauszuholen".

Wetter wichtig für Ergebnis

Für den vierfachen Staatsmeister, der als einer von sieben Österreichern an den Start geht, ist ein Platz zwischen 10 und 15 als Erfolg zu werten.

Beträchtliche Auswirkungen auf das Rennergebnis misst Pekoll, der EM-Dritte von 2010, der Witterung bei: "Eine eher nasse und daher langsamere Strecke würde mir entgegenkommen, weil ich dann meine gute Kondition ausspielen könnte. Ein staubtrockener Boden wäre für mich sicherlich nicht optimal."

So oder so würden auf der konditionell anspruchsvollen Strecke die Beine sehr schwer werden: "Im Training ist das manchmal verdammt zäh, aber wenn im Rennen das Adrenalin kommt, ist das kein Problem", so Pekoll, der voll riskieren will: "Bei einer WM gibt es kein Geschwindigkeit herausnehmen - da muss man das Bike mit Vollgas runterdrücken.

Gwin, Minnaar und Atherton Favoriten

Als Favoriten im traditionell hart umkämpften Downhill gelten neben dem Weltranglistenersten Aaron Gwin (USA) auch der Südafrikaner Greg Minnaar und der Brite Gee Atherton.

Österreichs größte Medaillenchancen im Downhill werden Youngster Trummer eingeräumt. Der 18-jährige Steirer startet in der Juniorenklasse und will nach der WM-Silbermedaille 2011 auch heuer möglichst weit oben stehen.

"Gold glänzt halt immer noch am schönsten", so Trummer mit einem Augenzwinkern. Neben dem Heimpublikum machte er einen weiteren Vorteil aus: "Wir haben in der Vorbereitung in Leogang ein Trainingslager absolviert. Ich glaube, dass das den Unterschied ausmachen könnte."