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Massensturz überschattet Greipel-Sieg

Massensturz überschattet Greipel-Sieg

Der Deutsche Andre Greipel hat am Donnerstag die sechste Etappe des Giro d'Italia gewonnen. Der 32-Jährige vom Team Lotto-Soudal setzte sich nach 183 km im Massensprint in Castiglione della Pescaia relativ souverän durch.

Leader Alberto Contador wurde im Finish in einen Massensturz verwickelt, kam aber eher glimpflich davon. Der Spanier führt weiterhin zwei Sekunden vor dem Italiener Fabio Aru.

Schwerer Sturz von Colli

Greipel triumphierte vor den Italienern Matteo Pelucchi und Sacha Modolo. Das Sprint-Ass hält nun bei einer 100-prozentigen Bilanz. Bei allen seinen drei bisherigen Giro-Teilnahmen (2008, 2010 und 2015) hat Greipel jeweils eine Etappe für sich entschieden. Der "Gorilla", so sein Spitzname, nennt auch bereits sechs Etappensiege bei der Tour de France und vier bei der Vuelta sein Eigen.

Daniele Colli kam auf der Zielgeraden schwer zu Sturz, nachdem er mit dem Kopf gegen die Kamera eines am Streckenrand postierten Zuschauers prallte. Der Italiener brach sich den Arm und musste mit dem Krankenwagen abtransportiert werden.

Sein Missgeschick löste eine Kettenreaktion aus, die Contador eine lädierte linke Schulter einbrachte. Genauere Untersuchungen ergaben, dass es sich dabei um eine Schultersubluxation handelt, gebrochen sei aber nichts, bestätigte sein Team Tinkoff-Saxo.

Contador will weiterfahren

Bei einer Subluxation wird das Schultereckgelenk nur kurzfristig ausgerenkt und kehrt schnell wieder in die angestammte Position zurück. Es kann dadurch aber zu Schäden am Bandapparat kommen. Contador verließ die Untersuchung mit dem linken Arm in einer Schlinge. Diese soll er auch über Nacht tragen, um das Gelenk ruhigzustellen.

"Er wird versuchen, mit einer den Arm unterstützenden Bandage weiterzufahren", erklärte Contadors Sprecher Jacinto Vidarte am Donnerstagabend.

Weil der Sturz innerhalb der letzten drei Kilometer passierte, veränderte sich in der Gesamtwertung nichts.

Die Favoriten Contador und Aru gehen Kopf an Kopf ins erste Wochenende. Der Australier Richie Porte folgt mit 20 Sekunden Rückstand auf Rang drei.

Keine Veränderung im Gesamtklassement

Weil der Sturz innerhalb der letzten drei Kilometer passierte, veränderte sich in der Gesamtwertung nichts. Die Favoriten Contador und Aru gehen Kopf an Kopf ins erste Wochenende. Der Australier Richie Porte folgt mit 20 Sekunden Rückstand auf Rang drei.

Die Etappe war lange Zeit von einer fünfköpfigen Ausreißergruppe geprägt, die auch dank der Arbeit des Contador-Teams Saxo-Tinkoff gestellt wurde. Drei Kilometer vor dem Ziel zeigte sich auch der Steirer Bernhard Eisel an der Spitze, der für seinen Sky-Teamkollegen Elia Viviani den Sprint vorbereitete. Der Italiener, der bereits eine Etappe gewonnen hatte, landete diesmal allerdings nur auf Rang sieben.

Am Freitag steht die längste Etappe der diesjährigen Italien-Rundfahrt auf dem Programm. Von Grosseto in der Toskana geht es über 264 km nach Fiuggi südlich von Rom. Contadors Team könnte erneut gefordert sein, bevor am Samstag in Campitello Matese eine Bergankunft folgt. Spätestens dort dürfte es zum nächsten Schlagabtausch der Favoriten kommen.