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Bach: Geständnis wäre "Reinigungsprozess"

Bach: Geständnis wäre

IOC-Vizepräsident Thomas Bach rät dem mit dem Rücken zur Wand stehenden US-Radstar Lance Armstrong zu einem umfassenden Geständnis.

"Es wäre gut für den Sport und ihn selbst, wenn Lance Armstrong damit aufhört, den Kopf in den Sand zu stecken und mit einer umfassenden und offenen Aussage reinen Tisch macht. Es ist spät, aber nicht zu spät - es wäre ein Reinigungsprozess", sagte Bach.

UCI am Zug

Die Aberkennung von Armstrongs Olympia-Zeitfahrbronzemedaille aus dem Jahr 2000 hänge auch von der Entscheidung des Radsport-Weltverbandes (UCI) ab, erklärte der Deutsche.

"Der Fall liegt nun bei der UCI, die entscheiden muss, ob Armstrong an den Sydney-Spielen hätte teilnehmen dürfen oder nicht. Falls er nicht teilnahmeberechtigt gewesen sein sollte und er für diesen Zeitpunkt gesperrt hätte werden sollen, dann wird das IOC auf dieser Basis über die Notwendigkeit der Aberkennung der Medaille entscheiden".

Medaillen-Annullierung möglich

Die Annullierung trotz der Überschreitung der achtjährigen Verjährungsfrist von Dopingvergehen sei jedenfalls denkbar, meinte der Jurist.

Die US-Anti-Doping-Agentur (USADA) habe Hinweise geliefert, dass die Verjährung durch das jahrelange Leugnen von Armstrong aufgehoben worden sein könnte.

Man werde prüfen, ob diese Auslegung auch vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) angewendet werden kann, so Bach.

Volles Vertrauen

Die UCI muss bis zum Monatsende entscheiden, ob Armstrong wie von der USADA verlangt alle sieben Tour-de-France-Titel aus den Jahren 1999 bis 2005 gestrichen werden.

Bach hat jedenfalls vollstes Vertrauen in die zuletzt wegen ihrer Haltung gegenüber Armstrong in die Kritik geratene UCI.

"Ich bin mir sicher, dass sie alles sorgfältig prüfen und die notwendigen Konsequenzen ziehen werden. Ich bin mir sicher, die UCI wird in umfassender und angemessener Weise reagieren", meinte der 58-Jährige.