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Kuhnle lässt aus - neue Hoffnung im Segeln

Kuhnle lässt aus - neue Hoffnung im Segeln

Österreichs größte Gold-Hoffnung bei den Olympischen Sommerspielen, Corinna Kuhnle, ist ohne Medaille geblieben.

Die zweifache Weltmeisterin musste sich im Finale des Wildwasser-Slaloms der Kanutinnen nach einem schweren Fehler im oberen Teil bei Tor fünf mit Rang acht begnügen.

Die Medaillen teilten die Französin Emilie Fer (Gold), die Australierin Jessica Fox (Silber) und die Spanierin Maialen Chourraut (Bronze) untereinander auf.

Kuhnle patzt, Segler springen ein

Kuhnle reagierte enttäuscht, aber gefasst. "Das ist meine erste Chance bei Olympia gewesen. In vier Jahren in Rio werde ich eine zweite bekommen", blickte die 25-Jährige Niederösterreicherin hoffnungsfroh in die Zukunft.

Während mit Kuhnle die österreichischen Hoffnungen im Lee Valley White Water Center absoffen, standen im olympischen Segelrevier vor Weymouth neue auf.

Matthias Schmid/Florian Reichstädter belegten in den ersten beiden Wettfahrten der 470er-Klasse überraschend die Ränge eins und vier und kamen damit in der Zwischenwertung auf Platz zwei hinter den Briten Luke Patience/Stuart Bithell, traten aber gleich auf die Euphoriebremse: "Morgen werden die Karten neu gemischt, alle fangen wieder bei Null an."

49er stecken fest

Im Gegensatz zu Schmid/Reichstädter von Beginn an als Medaillen-Kandidaten gehandelt wurden die 49er Nico Delle Karth/Niko Resch, die allerdings von Gold, Silber und Bronze weiter ein Stück entfernt sind.

Mit den Tagesrängen vier und 19 nach einer Kenterung blieb das Duo nach acht von 15 geplanten Wettfahrten weiterhin auf Platz zehn stecken. Florian Raudaschl muss sich nach acht Wettfahrten der Finn-Klasse mit dem 22. Zwischenrang begnügen.

Jukic überzeugt erneut

Wieder eine starke Leistung im Schwimmbecken zeigte Dinko Jukic. Nach seinem vierten Platz über die 200 Meter Delfin erreichte er über die 100 Meter immerhin das Halbfinale, in dem dann aber trotz österreichischem Rekord von 51,99 Sekunden Endstation war.

Als Gesamt-Neunten fehlten dem 23-Jährigen nur 14/100 auf die Finalteilnahme am Freitagabend. Nina Dittrich zeigte über die 800 Meter Kraul als Vorlauf-28. eine passable Vorstellung.

Aus für Doppler/Horst

Im Beach-Volleyball setzte es hingegen für Clemens Doppler/Alexander Horst gegen die Schweizer Jefferson Bellaguarda/Patrick Heuscher eine so deutliche 0:2-Niederlage, dass sie als Gruppenletzte vorzeitig ausschieden.

Gar nicht angetan vom bisherigen Abschneiden der Österreicher ist Sportminister Norbert Darabos (S). In mehreren Interviews zeigte er sich ernüchtert.

Nur zu Olympia zu fahren und die gute Atmosphäre zu genießen, sei zu wenig. "Olympiatourismus, das ist nicht das Ziel", beklagte der Minister das Fehlen von Medaillen.

Reform der Sportförderung

Es gebe in London zwar noch weitere Medaillenchancen, ungeachtet dessen müsse künftig aber die Sportförderung grundlegend reformiert werden.

Darabos will für künftige Olympiaerfolge gewisse Sportarten, "wo man Erfolge einfahren möchte, wo man auch langfristig planen kann", gezielter und großzügiger subventionieren. Überlegenswert wäre für den Minister auch, Bundessportorganisation (BSO) und Olympisches Komitee (ÖOC) zusammenzulegen.

Möglicherweise besänftigen könnten den Minister Erfolge am Freitag. Am ehesten könnten diese herausgeschossen werden. Im 50 m Kleinkalibergewehr liegend macht sich vor allem Christian Planer Hoffnungen, zweiter österreichischer Starter ist Thomas Farnik.