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Kuhnle und Jukic sind Lichtblicke an erfolgsarmem Tag

Kuhnle und Jukic sind Lichtblicke an erfolgsarmem Tag

Österreichs Team wartet nach dem dritten Finaltag weiter auf die erste Medaille im Rahmen der XXX. Olympischen Sommerspiele in London. Die als Mitfavoritin gestartete Judoka Sabrina Filzmoser musste sich am Montag mit dem siebenten Rang zufriedengeben.

Eine Disqualifikation in der Hoffnungsrunde beendete den Traum der Oberösterreicherin. Bangen musste indes Corinna Kuhnle, ehe für die nun größte rot-weiß-rote Medaillenkandidatin der Einzug ins Halbfinale im Kajak-Einer feststand.

Steigerung von Kuhnle

Die Niederösterreicherin stand nach einem Torfehler im ersten Qualifikationslauf als 16. sogar vor dem vorzeitigen Aus. Im zweiten Durchgang zeigte sich die zweifache Weltmeisterin im Wildwasser-Slalom aber klar verbessert:

Als Siebente schaffte Kuhnle den Einzug in die Vorschlussrunde am Donnerstag schlussendlich sicher. "Das war spannender als gewollt", sagte die 25-Jährige, der die Erleichterung deutlich anzumerken war.

Leere herrschte hingegen bei Filzmoser. "Im Moment fühle ich nichts und will auch nicht darüber nachdenken", meinte die Oberösterreicherin gegen die Tränen kämpfend.

Ein unerlaubter direkter Griff auf das Bein von Giulia Quintavalle, der italienischen Olympiasiegerin von 2008, beendete die Hoffnung auf Bronze. Zuvor hatte sich die zweifache Europameisterin nach gutem Start im Viertelfinale der Französin Automne Pavia geschlagen geben müssen.

Schwimmer sorgen für Aufsehen

Im Schwimmlager sorgte nach Markus Rogan nun auch Dinko Jukic für Aufsehen. Unmittelbar nach seinem Vorlaufsieg über 200 m Delfin erklärte der 23-Jährige, bei Verbandsevents vorerst nicht antreten zu wollen.

Hintergrund ist ein gegen ihn laufendes Verfahren vom österreichischen Schwimm-Verband (OSV) nach Unstimmigkeiten im Rahmen der EM in Debrecen. "Ich schwimme keinen einzigen Wettkampf in Verbandsorganisation mehr, solange diese Leute in der Verbandsspitze sind", gab Jukic zu Protokoll.

Sportlich lief es für den Wiener nach Maß. Jukic qualifizierte sich als Sechstschnellster für das Finale am Dienstag. Bei den Damen waren zwei Österreicherinnen im Kurzeinsatz:

Die 17-jährige Lisa Zaiser schwamm knapp am Lagen-Semifinale über 200 m vorbei, Jördis Steinegger enttäuschte nach den 400 m Lagen (23.) auch über 200 m Kraul und wurde unter 35 Konkurrentinnen nur 29.

Tischtennis-Herren verabschieden sich

Auf der Tischtennis-Platte verabschiedeten sich mit Werner Schlager und Chen Weixing zwei Routiniers gebührend von Olympia. Der 39-jährige Schlager musste sich in der 3. Runde dem übermächtigen Chinesen Wang Hao 1:4 geschlagen geben.

"Als ich ihn beim Einspielen gesehen haben, habe ich mir gedacht, wie soll ich da einen Punkt machen", erklärte Schlager. Der 40-jährige Chen schaffte es bis ins Achtelfinale, wo aber gegen den Deutschen Dimitrij Ovtcharov mit 0:4 das Aus kam.

ÖTV-Herren scheitern

Auf den Tennis-Courts von Wimbledon sind Österreichs Träume von einer Überraschung ebenfalls beendet. Jürgen Melzer musste sich dem kroatischen Weltranglisten-14. Marin Cilic zunächst 6:7(5),2:6 geschlagen geben.

Im Doppel-Achtelfinale gemeinsam mit Alexander Peya war Stunden später mit einem 3:6,6:3,9:11 gegen die spanische Paarung David Ferrer/Feliciano Lopez Endstation. Alleine der dritte Satz dauerte 81 Minuten. Die Enttäuschung war dementsprechend.

Für Melzer/Peya ist Olympia 2012 zu Ende
"Das muss man erst einmal verdauen in den nächsten Tagen", erklärte Melzer. Peya konnte seine Gefühle kaum beschreiben. "Ich habe selten so eine Leere verspürt nach einem Tennis-Match."

Es dürften Österreichs letzte Auftritte in Wimbledon gewesen sein, außer es gibt im Mixed für Melzer und die im Einzel ebenfalls in Runde eins gescheiterte Tamira Paszek doch noch eine Wildcard. Eine Entscheidung soll Dienstagvormittag fallen.

Segler starten verhalten

Von Olympia verabschieden mussten sich auch andere österreichische Teilnehmer. Ihre letzten Einsätze absolvierten Badminton-Spielerin Simone Prutsch und Vielseitigkeitsreiter Harald Ambros, der in der Geländeprüfung zu Sturz kam. Für Thomas Farnik endete der Bewerb mit dem Luftgewehr nur mit Platz 28 in der Qualifikation, der Wiener hat aber noch zwei weitere Chancen in London.

Verhalten startete auch die rot-weiß-rote Segelflotte. Andreas Geritzer liegt nach den ersten Wettfahrten im olympischen Segelrevier vor Weymouth and Portland im Laser auf dem zwölften Zwischenrang. Das hoch eingeschätzte 49er-Duo Nico Delle Karth/Niko Resch rangiert auf Platz 13, Florian Raudaschl kam im Finn vorerst auf den 20. Platz.