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Frankreich verdirbt Lochte zweites Gold

Frankreich verdirbt Lochte zweites Gold

Die französischen Krauler haben der geballten Kraft der US-Superstars getrotzt und Sonntagabend die Staffel über 4 x 100 Meter Kraul bei den olympischen Schwimmbewerben in London für sich entschieden.

Trotz des Einsatzes von Michael Phelps und Ryan Lochte reichte es für die Amerikaner in einem engen Duell nur zu Rang zwei vor Russland.

Dabei war es gerade Lochte, der auf der Schlussbahn den überragenden Franzosen Yannick Agnel ziehen lassen musste.

Südafrikaner van der Burgh besiegt Kitajima

Lochte wird es auch am Montag nicht leicht haben, zu seinem zweiten Gold in London zu kommen. Denn in den 200-m-Kraul-Endlauf schwammen sich auch der 400-m-Sieger Sun Yang aus China sowie der deutsche Weltrekordler Paul Biedermann, die beide im Halbfinale den US-Star hinter sich ließen.

Kosuke Kitajima verpasste die historische Chance, als erster Schwimmer drei Mal in Serie auf der gleichen Einzel-Distanz Olympia-Gold zu holen. Über 100 m Brust kam der Japaner nur auf Platz fünf, der Sieg ging an Cameron van der Burgh aus Südafrika, der in 56,48 Sekunden Weltrekord markierte.

Kitajima hat freilich auch über die 200 m Brust noch die Gelegenheit, das Triple-Gold nachzuholen. Allerdings könnte ihm Phelps am Dienstag über die 200 m Delfin zuvorkommen.

Weltrekord durch Vollmer

Für den zweiten Weltrekord des Tages sorgte Dana Vollmer, die sich zum zweiten Mal in ihrer Karriere zur Olympiasiegerin krönte. 2004 in Athen war sie Mitglied der US-Goldstaffel über 4 x 200 m Kraul.Mit 55,98 Sekunden über die 100 m Delfin blieb die 24-jährige US-Amerikanerin als erste Frau über diese Distanz unter 56 Sekunden und entriss der Schwedin Sarah Sjöström, die nur Vierte wurde, deren Rekord. Silber ging an Lu Ying aus China, Bronze holte Alicia Coutts aus Australien.

Die Bestmarke von Vollmer war bereits der zweite Weltrekord bei den Frauen am zweiten Tag der Schwimmbewerbe nach jenem der Chinesin Ye Shiwen am Samstag über 400 m Lagen. Das ist insofern erstaunlich, als es seit dem Ende der Ganzkörperanzüge im Jahr 2009 bisher keinen einzigen Damen-Weltrekord gegeben hatte.

Erste Schwimm-Medaille für die Briten

"Nur" einen olympischen Rekord gab es über 400 m Kraul, wo die Französin Camille Muffat in 4:01,45 Minuten nicht zu schlagen war und einen der raren europäischen Triumphe einschwamm.

Die Hoffnungen Großbritanniens erfüllte zumindest halbwegs Gold-Kandidatin Rebecca Adlington, die hinter Allison Schmitt Dritte wurde und somit die erste Schwimm-Medaille für die Gastgeber holte. 2008 hatte sie über 400 und 800 m Kraul Gold geholt.

15-Jährige mit neuem Europarekord

Ein neues Wunderkind entdeckt wurde in London über die 100 m Brust. Die erst 15-jährige Litauerin Ruta Meilutyte schlug im Semifinale nach 1:05,21 Minuten an und markierte damit einen neuen Europarekord.

Für Österreich war am Sonntag nur David Brandl im Einsatz, der die 200-m-Kraul-Vorläufe als 27. beendete. Größere Chancen auf ein Weiterkommen gibt es am Montag, wenn Dinko Jukic seinen Vorlauf über 200 m Delfin bestreitet.