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Linz muss im CL-Finale an einer Macht vorbei

Linz muss im CL-Finale an einer Macht vorbei

Es gibt nicht viele Sportarten, in denen man die Teilnahme einer österreichischen Mannschaft an einem Champions-League-Finale bejubeln kann.

Im Damen-Tischtennis könnte dies sogar zur Gewohnheit werden. Denn Linz AG Froschberg kämpft bereits um den dritten Triumph nach 2009 und 2013, womit man alleiniger Rekordhalter wäre.

Mit Fenerbahce Istanbul kommt jedoch eine der größten Adressen im Kampf um die Trophäe zuerst in den Sportpark Lissfeld (LIVE auf LAOLA1.tv – So., 15.3., 17:00 Uhr). Der türkische Verein ist heiß auf den Titel und hat in den letzten Jahren keine – vorrangig finanziellen – Mühen gescheut, um ihn zu erringen.

Gegner kommt mit Spitzentruppe

Der klare Favorit hat drei kostspielige Legionärinnen aus den Top-40 der Welt im Kader: Die Chinesin Wu Yang (7), die Rumänin Elizabeta Samara (14) und die Deutsche Irene Ivancan (36). Letztgenanntes Duo bewies zuletzt mit Sprüngen im Ranking, dass sie in Topform sind.

Bei den Oberösterreicherinnen zeigte vor allem Liu Jia mit ihrem Sieg beim Europe-Top-16-Turnier in Baku vor einem Monat, dass sie jede Gegnerin schlagen kann.

Mannschaftlich ist sie mit ihren Kolleginnen Sofia Polcanova, Li Xiaodan und Iveta Vacenovska aber Außenseiterin.

Kampfansage von „Susi“

Für Österreichs Spitzendame, die vor der Einzel-WM Ende April ein weiteres Erfolgserlebnis will, ist eine Überraschung trotzdem drin: „Wir werden kämpfen, bis der letzte Ball am Boden landet. Wir haben unsere ganze Energie für diese beiden Spiele aufgehoben und sind voller Selbstvertrauen. Spielen wir!”.

An der Einstellung wird es den Gästen auch nicht mangeln. Alle bisherigen zehn CL-Saisonpartien konnte Fenerbahce für sich entscheiden, darunter das Halbfinale gegen den entthronten Titelträger TTC Eastside Berlin. Jene Mannschaft, die „Susi“ und Co. in der Gruppenphase zweimal knapp besiegte.

Linz setzte sich indes im ÖTTV-internen Prestigeduell gegen den SVNÖ Ströck durch und musste dabei kein Einzel abgeben.

Dass am Ende eine vom sportlichen Wert her würdige Paarung steht, ist nicht zu bezweifeln. Das Vorgeplänkel kann diesem Eindruck hingegen nicht ganz gerecht werden.

Psychologische Kriegsführung

Dem Verein aus der Stahlstadt stößt sauer auf, dass der chinesische Verband Fenerbahce-Frontfrau Wu Yang, wohl auf Bitte ihres Vereins, eine frühere Ausreise ermöglichte als Li Xiaodan.

Diese kam erst Samstagfrüh in Europa an, während ihre Kollegin schon seit Freitag in Oberösterreich weilt. So musste man auch in der Organisation umdisponieren.

Vielleicht nur ein Ausdruck dessen, wie wichtig Fenerbahce der Sieg ist. Das könnte für Linz AG Froschberg zum Vorteil werden.

Denn damit ist der Erfolgsdruck auf der Gegenseite stärker.

 

Johannes Bauer

 

Das Final-Hinspiel der ETTU Champions League der Damen LIVE auf LAOLA1.tv: Sonntag, 15.03., ab 17:15 Uhr