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Ringen darf weiter auf Olympia-Zukunft hoffen

Ringen darf weiter auf Olympia-Zukunft hoffen

Ringen hat im olympischen Überlebenskampf den nächsten Punktsieg gefeiert.

Der jahrtausendealte Traditionssport überstand am Mittwoch in St. Petersburg neben Baseball/Softball und Squash die letzte Ausscheidungsrunde vor der entscheidenden Abstimmung um einen freien Platz im Olympia-Programm am 8. September in Buenos Aires.

Das Exekutivkomitee des Internationalen Olympischen Komitees legte Russland die drei Sportarten fest, die sich in der argentinischen Hauptstadt ein letztes Mal vor dem Votum präsentieren dürfen.

Dabei schieden Klettern, Karate, Rollschuhsport, Wakeboarden und die chinesische Kampfkunst Wushu aus.

Ringen hat Eindruck gemacht

"Das ist eine gute Mischung zwischen Kampfsport, Mannschaftssport und Teamsport. Die Session hat eine breite Auswahl. Ringen hat seine Reformen sehr überzeugend vorgestellt", erklärte der deutsche IOC-Vizepräsident Thomas Bach.

Nur dreieinhalb Monate nach der umstrittenen Empfehlung der IOC-Exekutive, Ringen von 2020 an den Olympia-Status abzuerkennen, bekamen die Comeback-Hoffnungen der Mattenkämpfer einen großen Schub.

Mission noch nicht beendet

Mit einem Reformpaket, Neuwahlen und einer weltweiten PR-Kampagne hatte sich der Weltverband FILA innerhalb kürzester Zeit runderneuert.

Der frisch gekürte FILA-Präsident Nenad Lalovic jubelte nach der IOC-Entscheidung. Erleichtert umarmte der serbische Hüne mehrere Funktionärskollegen.

"Ich bin glücklich, aber damit ist unsere Mission noch nicht beendet", sagte Lalovic.

"Wir werden solange weiterkämpfen, bis wir auch in Buenos Aires siegen."

Modernisierung im Rekordtempo

Jeder Verband hatte 20 Minuten Zeit, sich vor der 15-köpfigen IOC-Exekutive zu präsentieren.

Die Ringer bekamen insgesamt drei Nachfragen zu ihrer Athletenkommission, der stärkeren Einbindung von Frauen und den neuen Regeln - das war's.

Bedroht vom Olympia-Aus, hat Lalovic in Zusammenarbeit mit der internationalen Ringer-Familie die überfälligen Modernisierungsmaßnahmen in Rekordtempo vorangetrieben.

Rund zwei Millionen Euro investierte allein die FILA in die globale Marketingstrategie.

Spaß geht erst richtig los

Diese Investition hat sich gelohnt, denn jetzt hat die internationale Ringerfamilie wieder berechtigte Hoffnungen, doch im Programm bleiben zu dürfen.

Ohne die IOC-Gelder wäre die Zukunftsfähigkeit des Sports auch massiv gefährdet. Die Ringer kassierten aus dem Pool der IOC-Einnahmen für den Olympia-Zyklus von 2008 bis 2012 immerhin 8,50 Mio. Euro.

Lalovic wollte sich deshalb auch nicht allzu lange mit dem erreichten Zwischenziel aufhalten.

"Jetzt geht der Spaß erst richtig los", meinte der Serbe. Die Vertreter der ausgeschiedenen Verbände schlichen unterdessen frustriert aus dem Lenexpo Center.