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Jukic und Zaiser ziehen ins EM-Halbfinale ein

Jukic und Zaiser ziehen ins EM-Halbfinale ein

Der 23-jährige Dinko Jukic hat bei den Schwimm-Europameisterschaften in Debrecen über 200 m Delfin einen verheißungsvollen Beginn hingelegt.

In 1:57,69 Minuten ist er sicher auf Vorlaufrang zwei gekommen und schien eine sichere Finalaktie zu sein.

Das Semifinale war für 17.56 Uhr angesetzt. Für die Mittwoch-Finalsession hat sich auch Lisa Zaiser qualifiziert (17.30), 2:17,19 bedeuteten über 200 m Lagen Rang 15. Zudem sorgte Uschi Halbreiner für ihren zweiten OSV-Rekord bei diesen Titelkämpfen.

Noch viel Luft nach oben

Jukic kontrollierte seinen Heat und gab erst auf der letzten Länge mehr Gas. "Das war dann mein Finaltempo, so war es geplant", erklärte der Wiener.

"Ich hatte bis zum Schluss Kraft und es gibt noch 15 bis 20 Prozent, um die ich mich steigern kann."

Eine für den verbal sonst eher defensiv orientierten Jukic mutige Aussage, was auf ein sehr gutes Abschneiden hoffen lässt. "Wenn ich im Finale stehe, will ich gewinnen und das Haus rocken." Der Ungar Bence Biczo war um 22/100 schneller als das OSV-Ass.

Zaiser wollte Limit

Für Zaiser war ihr Abschneiden trotz des Aufstiegs nicht okay. Die 17-Jährige blieb hinter ihren Erwartungen zurück, sie hatte das Olympia-Limit von 2:13,36 angepeilt.

"Es war dreimal so voll wie in Graz", zog Zaiser zu ihren 2:14,09 von den Staatsmeisterschaften im März Vergleich. "Aber es ist nicht gegangen."

Während sie aber noch eine Chance im Semifinale hatte, war das über 200 m Delfin bei Bernhard Wolf (2:01,69/23.) und Jakub Maly (2:03,03/28.) sowie im Rückensprint bei Dominik Dür (26,69/36.) nicht so.

Halbreiner sichert sich Staffel-Platz

Halbreiner legte nach ihrer nationalen 200-m-Bestleistung über 100 m Rücken nach.

Mit 1:02,97 unterbot sie als erste Österreicherin die 1:03-Marke, als 18. des Feldes war das aber für den Aufstieg um 15/100 zu langsam. Immerhin durfte sie als erster Semifinal-Ersatz noch hoffen.

"Die ersten 50 waren voll super, nur das Finish und der Anschlag hätten besser sein können", sagte die Kärntnerin. Mit ihrer Leistung sicherte sich die 21-Jährige für Sonntag den Rücken-Platz in der Lagen-Staffel.

"In die Beine geschossen"

Das gelang, weil OSV-Konkurrentin Fabienne Nadarajah in 1:04,50 (29.) weit zurück und um 1,34 Sekunden über dem bis dahin gemeinsam mit Halbreiner gehaltenen OSV-Rekord blieb.

"Vom Gefühl her war es nicht schlecht", sagte die 26-Jährige."Aber am Ende ist es mir komplett in die Beine geschossen. Die habe ich noch nie so stark gespürt."

Die 14-jährige Desiree Felner schlug in 1:05,50 an (38.). Vom Olympialimit von 1:00,82 waren sie alle drei weit entfernt, bis zum Limitschluss am 18. Juni gibt es aber noch Chancen.

Zu schwach auf der Brust

Für Hunor Mate und Maxim Podoprigora sieht es diesbezüglich schlecht aus. In den Vorläufen über 200 m Brust verpassten sie die London-Norm von 2:11,74 in 2:14,79 bzw. 2:16,72 deutlich.

Der 34-jährige Podoprigora (25.) gab zu seiner Leistung keinen Kommentar ab, der 29-jährige Mate fand seine Zeit für einen Vorlauf okay.

Eine zweite Chance bekam er aber nicht, denn als 19. war er für den Aufstieg um 42/100 zu langsam. "Über Brust ist das Feld so dicht", meinte er. "Junge rücken nach, die Alten lassen nicht nach."

Verzweiflung kommt auf

Tränen gab es bei Jördis Steinegger und Nina Dittrich. Steinegger blieb über 200 m Lagen in 2:18,43 (20.) mehr als drei Sekunden über ihrer Bestzeit, war wie nach den 400 m Lagen bitter enttäuscht.

"Ich bin technisch schön geschwommen, aber es ist nichts vorwärtsgegangen", meinte die 29-Jährige.

Coach Marco Wolf erklärte, im Training in Hinblick auf Olympia nur wenig Rücksicht auf die EM genommen zu haben. Dittrich war mit 8:55,23 über 800 m Kraul knapp 17 Sekunden über ihrer Bestzeit, ratlos und verzweifelt.