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Jukic und Rogan erfüllen die Pflicht

Jukic und Rogan erfüllen die Pflicht

Mit vier Final-Einzügen und einer Semifinal-Qualifikation sind die österreichischen Schwimmer am Donnerstagvormittag in Stettin ausgezeichnet in die 15. Kurzbahn-EM gestartet.

Dinko Jukic und Markus Rogan kamen jeweils über 200 m Lagen in den Endlauf, Lisa Zaiser ebenfalls über 200 m Lagen sowie Birgit Koschischek über 200 m Delfin.

Das Semifinale erreichte Christina Strigl über 50 m Brust. Zudem gab es über 100 m Rücken einen österreichischen Rekord durch Uschi Halbreiner.

Wieder dieser Cseh

Jukic in 1:56,26 und Rogan in 1:56,29 Minuten waren als Vorlauf-Dritter bzw. -Vierter nur durch 3/100 getrennt, beide haben nicht alle Wenden optimal erwischt.

Im Grunde schafften sie den Aufstieg aber im Schongang. Der Ungar Laszlo Cseh war als Schnellster rund eine dreiviertel Sekunde schneller als das OSV-Duo.

Rogan hatte im Endlauf die Chance, mit dem Triple-Europameister (2005-2007) an Kurzbahn-EM-Titeln über diese Strecke gleichzuziehen. Der Wiener hat bisher 2004 und 2009 Gold geholt.

Gedränge um Medaillen

"Leicht wird es nicht", meinte der Europarekordler allerdings mit Blickrichtung auf die für 18.11 Uhr angesetzt gewesene Medaillen-Entscheidung. Jukic schätzte außer seinem Landsmann noch zwei weitere Athleten hoch ein.

"Laszlo und der Israeli sind stark." Damit meinte der 22-Jährige den im Vorlauf fünftplatzierten Gal Nevo.

Auch mit dem zweitplatzierten Portugiesen Diogo Filipe Carvalho war zu rechnen. Jakub Maly hielt sich als 19. in persönlicher Bestzeit von 1:58,63 gut. "Es ist alles aufgegangen", freute sich der Wiener.

Gerissene Haube

Dominik Dür war vor dem Start die Badehaube gerissen, seine 2:00,24 bedeuteten Rang 29.

Der Oberösterreicher verzichtet übrigens auf einen Start am Samstag über 100 m Lagen, dafür nimmt diese Strecke Rogan zusätzlich ins Programm. Dort wird auch Martin Spitzer antreten, zum Auftakt verpasste der Steirer über 100 m Delfin das Semifinale nur um 15/100 (52,76).

"Ich tue mir auf dem 100er derzeit ein bisschen schwer, bei zwei Wenden war ich zu weit weg." Der kränkelnde Bernhard Wolf belegte Platz 40 (54,00).

Erstes EM-Finale

Vom Schnupfen geplagt ist auch Zaiser, dennoch erreichte die erst 17-jährige Kärntnerin in persönlicher Bestzeit von 2:10,89 als Siebentbeste ihren ersten großen internationalen Endlauf.

"Diese Zeit hätte ich mir nie erwartet", meinte die Junioren-WM-Vierte erstaunt. Jördis Steinegger als 24. (2:13,02) und Halbreiner als 27. (2:13,76) blieben ein wenig über ihren Bestzeiten.

Steinegger: "Über 200 m finde ich einfach keinen Rhythmus." Ihre Konzentration gilt den 400 m Lagen am Sonntag.

Knapp am Rekord dran

Koschischek war bei ihrem Finaleinzug als Achtschnellste in 2:07,74 Minuten nur 2/10 von ihrem OSV-Rekord weg.

"Dabei habe ich seit September relativ wenig Delfin trainiert", wunderte sich die Wienerin nach Fixierung ihrer insgesamt dritten Endlauf-Teilnahme.

"Im Finale habe ich nichts zu verlieren." Über 100 m Kraul legte die 24-Jährige danach nur einen Pflichtstart hin (1:01,86/57.), um sich für den Endlauf zu schonen.

Noch etwas geschwächt

Die 16-jährige Eva Chaves Diaz absolvierte über 100 m Kraul in 55,84 Sekunden (37.) einen passablen ersten Einzel-Auftritt bei einem Groß-Event.

Weit weg von der Topform ist hingegen Nina Dittrich, über 200 m Delfin wurde sie nur 21. (2:14,15).

Die 21-Jährige laboriert noch an den Nachwirkungen eines vor zwei Wochen eingefangenen Magen-Darm-Virus. "Da war die Form dann gleich weg. Eigentlich wollte ich in dieser Verfassung gar nicht zur EM fahren."

Küken zeigen auf

Auf der Damen-Front überzeugte auch Strigl, die 17-Jährige kam als 18.-beste ins Brustsprint-Semifinale (31,83).

Nach Istanbul 2009 wird in Stettin zum zweiten Mal auf zehn Bahnen geschwommen, was die Semifinal- und Finalfelder vergrößert.

Sandra Swierczewska schwamm sich in persönlicher Bestzeit von 33,53 ein (40.). Der Tochter polnischer Eltern wurde in der Finalsession die Ehre zuteil, bei der Eröffnung die österreichische Fahne zu tragen.

Rekord von Halbreiner

Halbreiner durfte sich über eine Verbesserung ihres OSV-Rekords über 100 m Rücken um 77/100 auf 1:00,58 freuen, vor zwei Wochen war ihre Bestzeit noch rund eineinhalb Sekunden schlechter gewesen.

Als 22. fehlten der 20-jährigen Kärntnerin 31/100 zum Weiterkommen.

Fabienne Nadarajah drückte auf der mittleren Rückendistanz ihre bald sechs Jahre alte bisherige Bestzeit in 1:01,42 um 3/10 (30.). "Das war ein guter Beginn für die EM", erklärte die 26-Jährige.

Krauler zu langsam

Pech hatte Hunor Mate über 100 m Brust, in 1:00,04 Minuten verfehlte er das Semifinale als 24. nur um 2/100. Zufrieden war Maxim Podoprigora mit seinen 1:00,49 (30.).

Sein Trainingskollege Sebastian Stoss wurde über 200 m Rücken 14. (1:55,71). Schließlich blieben David Brandl (3:46,32/20.) und Christian Scherübl (3:47,84/24.) über 400 m Kraul unter den Erwartungen.

"Keine Ahnung, was war. Es ist einfach nicht schneller gegangen", erläuterte Brandl, im Vorjahr EM-Fünfter.