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Weil die Staffel nicht alles ist

Weil die Staffel nicht alles ist

David Brandl schwimmt gerne Staffel. Insbesondere wenn sich Österreichs Quartett für die 4x200m-Konkurrenz bei den Olympischen Spielen qualifiziert hat.

Aber eines würde der Perger noch viel lieber: In London über eine Einzel-Strecke in das Wasser des Aquatics Center zu springen.

Die dafür nötige Qualifikation fehlt ihm aber noch. Die will sich Brandl bei den von 21. bis 27. Mai in Debrecen stattfindenden Langbahn-Europameisterschaften holen. „Über 200, 400 oder 1.500 Kraul“, erklärt der 25-Jährige im Gespräch mit LAOLA1.

Bett statt Staatsmeisterschaften

Die Freude auf die kontinentalen Titelkämpfe ist groß, da er bei den nationalen das Bett hüten musste. „Ich bin mit Bronchitis und Fieber flachgelegen. Dabei hatte ich mich davor im Training sehr gut gefühlt“, meint Brandl.

Damit es mit dem Einzel-Ticket tatsächlich klappt, nahm er jede Menge Anstrengungen auf sich. Darunter auch ein zweiwöchiges Trainingslager auf Teneriffa und ein dreiwöchiger Aufenthalt bei Markus Rogan nach Los Angeles. „Das war sehr interessant.“

Die Unterschiede zu den österreichischen Verhältnissen liegen laut Brandl weniger am Trainingsplan als vielmehr an der Trainingsgruppe.

„Wir trainieren nicht viel anders, nur sind halt viel mehr Leute im Wasser. Das wäre ungefähr so, als würde man in Linz Jördis (Steinegger; Anm.) und mich nehmen und mit 20 multiplizieren. In L.A. sind 40 Leute im Becken. Für die großen Events bleiben davon letztendlich nur zwei übrig. Da kann man dann schon riskanter trainieren.“

Den Olympiasieger gejagt

In den Staaten konnte sich Brandl unter anderem Bahn an Bahn mit Olympiasieger Oussama Mellouli messen. Und der OSV-Athlet heizte dem tunesischen Star gehörig ein.

David Brandls Eltern führen ein Bad in seiner Heimatstadt Perg

„Mellouli ist einer, der immer recht lässig ist, solange er keine Konkurrenz im Becken hat. In Los Angeles ist der Olympia-Sieger von Peking aber kurz einmal ärgerlich geworden, so zugesetzt hat ihm David im Training“, berichtet der mitgereiste Physio-Therapeut Markus Feilmayr gegenüber den „OÖN“.

Die fünf Ringe im Hinterkopf

EM hin oder her – die Olympischen Spiele sind bei Brandl bereits im Hinterkopf. Sollte er noch ein Einzel-Ticket lösen, ist eine neue persönliche Bestzeit sein Ziel. „Wenn sich damit ein Finalplatz ausgeht, wäre das riesig.“

Und mit der Staffel? „Da kann immer viel passieren, weshalb man nur schwer etwas vorhersagen kann.“

Reinhold Pühringer