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"Kokain von den Brüsten einer Pressefrau"

„Sex, Drogen und Schwimmen“ lautet der vielsagende Titel der Biografie von Amaury Leveaux.

Der französische Ex-Schwimmer, der seine mit vier Olympia-Medaillen veredelte Karriere 2013 beendete, macht nun seine ehemaligen Kollegen und Funktionäre gehörig nass.

Er schreibt von wilden Sex-Parties, Kokain-Missbrauch, selbstverliebten Kollegen und Verbands-"Dinosauriern", die sich im System eingenistet haben und sich in erster Linie um „teures Essen sowie guten Wein“ kümmern.

Alles in allem wirft das Buch kein gutes Licht auf den Schwimmsport im Allgemeinen und den französischen im Speziellen.

Auf Autobahnen voll Koks

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Amaury Leveaux sorgt mit seiner Biografie für Aufsehen

Bei den Kokain-Vorwürfen nimmt sich der Kraul-Spezialist selbst nicht aus. Er gesteht gelegentlichen Konsum der aufputschenden Droge, jedoch gibt er an, das Suchtgift nie zur Leistungssteigerung eingesetzt zu haben. Womöglich auch deshalb, weil ihm sonst die eine oder andere Medaille aberkannt werden könnte.

Einige seiner Konkurrenten sollen dies jedoch schon getan haben. „Einige haben nur von Zeit zu Zeit ein paar Linien gezogen, andere waren auf einer ganzen Autobahn voller Kokain unterwegs“, heißt es dort. Trainer sollen davon gewusst haben. Namen nennt Leveaux jedoch keine.

Ebenfalls ohne die Nennung der handelnden Personen kommt er bei Berichten über wilde Party-Nächte aus. Einen Star der Grande Nation habe er beispielsweise im Rahmen der Olympischen Spiele in London dabei beobachtet, wie er Kokain von den Brüsten einer Pressefrau zog. "Derjenige, der sich in dieser Erzählung wiedererkennt, wird es schon wissen", meint er gegenüber der französischen "L’Equipe".

„Eine Kugel in den Kopf“

Nicht gut zu sprechen ist Leveaux auf Cesar Cielo. Den Brasilianer, gegen den er im 50m-Freistil-Finale der Olympischen Spiele in Peking das Nachsehen hatte, bezichtigt er offen des Dopings. Tatsächlich hatte Cielo vor der WM 2011 einen positiven Test abgeliefert, von der brasilianischen Anti-Doping-Behörde war er jedoch nur verwarnt worden.

Leveaux: „Betrüger sollten wie Pädophile behandelt werden: Am besten sofort eine Kugel in den Kopf.“

Als Racheakt will er sein Buch nicht verstanden wissen. In erster Linie wollte Leveaux nicht eine dieser typischen, öden Autobiografien abliefern.