Im Halbfinale war Bolt mit seinem Laufsieg in 9,92 Sekunden auf die zweitschnellste Zeit gekommen, seine Landsleute Ashmeade (9,90) und Bailey-Cole (9,93) hatten auf der blauen Bahn persönliche Bestzeiten aufgestellt, mit Carter (9,97) war das JAM-Quartett im Endlauf perfekt.

Jamaika trotz sperren stark

Dabei waren mit Powell sowie bei den Frauen Sherone Simpson und Veronica Campbell-Brown erst kürzlich namhafte Sprinter aus Jamaika wegen der Einnahme unerlaubter Substanzen aus dem Verkehr gezogen worden. Ersatzleute scheinen auf der Karibikinsel en masse parat zu stehen.

So schnell Blitz und Donner gekommen waren, so schnell verzog sich das Regenwetter auch wieder. Ein Bild konnte aber nicht weggewischt werden: Bolt und Gatlin umarmten einander nach dem Rennen gleich mehrmals und tauschten Gratulationen aus. In einer der schwersten Stunden der Leichtathletik scheinen die Gegner eng zusammen zu stehen.

Bolt beklagt Wetter

"Ich wollte eine bessere Zeit, aber ich war dazu wegen des Wetters nicht in der Lage", meinte Bolt, der vor dem Start gestenreich einen Regenschirm angedeutet hatte.

"Nicht 'singing in the rain', aber laufen im Regen heute Nacht", so der Sprintstar. "Es fühlt sich großartig an, mir diesen Titel zurückgeholt zu haben. Ich bin glücklich."

Der Jamaikaner wollte aber nicht von einer Revanche für den 2011 verpassten Titel sprechen. "Ich bin einfach hierhergekommen, um diesen Titel zu gewinnen", so Bolt. Er könne Daegu auch gar nicht vergessen, weil er so oft auf den Fehlstart angesprochen werde.

Ashton gewinnt den Zehnkampf

In einer weiteren Medaillenentscheidung krönte sich London-Olympiasieger und Weltrekordler Ashton Eaton aus den USA nun auch zum Weltmeister im Zehnkampf.

Der 25-Jährige gewann mit der Jahresweltbestleistung von 8.809 Punkten vor dem Deutschen Michael Schrader (8.670) und dem Kanadier Damian Warner (8.512), die beide persönliche Höchstpunktzahl erzielten.

"Ich habe jeden Moment dieses Wettkampfes genossen. Jetzt habe ich auch dieses Gold, das einzige, das mir noch gefehlt hat", sagte Eaton.

Dibaba-Sieg über 10.000 m

Über die 10.000 m ging der Titel an Olympiasiegerin Tirunesh Dibaba aus Äthiopien, die ihrer langen Erfolgsliste ein weiteres Gold hinzufügte. In 30:43,35 Minuten kam sie vor Gladys Cherono (KEN/30:45,17) und Belaynesh Oljira (ETH/30:46,98) ins Ziel.

Zum dritten Mal Weitsprung-Weltmeisterin in Folge wurde Brittney Reese, die Olympiasiegerin aus den USA landete mit 7,01 m den weitesten Satz, knapp dahinter folgten Blessing Okagbare (NGR/6,99) und Ivana Spanovic (SRB/6,82).

Im Diskuswurf schleuderte die Kroatin Sandra Perkovic das Gerät auf 67,99 m, Silber ging an die Französin Melina Robert-Michon (66,28), Bronze an die Kubanerin Yarelys Barrios (64,96).

Alexander Iwanow sorgte für die erste Goldmedaille für das Gastgeberland. Der 20-jährige Russe kam nach 20-km-Gehen in 1:20:58 Stunden vor dem chinesischen Olympiasieger Chen Ding (1:21:09) und dem Spanier Miguel Lopez (1:21:21) ins Ziel.