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Schrott: "Finalteilnahme ist auch bisschen Kopfsache"

Schrott:

Nur 3 der 683 für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften von Freitag bis Sonntag in Istanbul genannten Sportler kommen aus Österreich.

Hürdensprinterin Beate Schrott hat in ihrer derzeitigen Form das Potenzial für die Finalteilnahme, über 800 Meter kämpft Andreas Rapatz und den Einzug in das Halbfinale, Raphael Pallitsch würde mit dem Überstehen der Vorrunde überraschen.

Dass Österreichs Team nicht größer ist, begründet sich auch darauf, dass viele der heimischen Topsportler keine Hallensaison bestritten haben.

"Es läuft flüssig und gut"

Im noch jungen Jahr 2012 haben Österreichs Athleten bereits für fünf neue österreichische Rekorde gesorgt, im gesamten Vorjahr waren es vier.

"Es läuft flüssig und gut", freut sich auch ÖLV-Sportdirektor Hannes Gruber über den Aufwärtstrend.

Athleten wie Andreas Votja, Ryan Moseley, Jennifer Wenth oder Brenton Rowe seien alle im Bereich der Limits gewesen, planten allerdings keine Hallensaison, für die Marathonläufer und Athleten der langen Wurfdisziplinen gäbe es keine und für Mehrkämpfer in der Türkei nur acht Startplätze.

Die positivsten Meldungen kamen in den vergangenen Wochen von Schrott, die Freiluft-WM-Semifinalistin verbesserte den rot-weiß-roten 60-m-Hürdenrekord auf die europäische Topzeit von 8,02 Sekunden.

"Diese Zeit ist vielleicht noch höher einzuschätzen als die 12,95 der Freiluftsaison", meinte Gruber. Schrott hat unter den WM-Teilnehmerinnen die siebentbeste Saisonzeit.

Schnittstelle Halbfinale/Finale

Die australische Freiluft-Weltmeisterin Sally Pearson ist ebenfalls in der Türkei am Start und gilt als Topfavoritin, 60-m-Zeit hat sie allerdings keine stehen, da sie im Winter in ihrer Heimat Freiluft-Wettkämpfe absolvierte.

"Nimmt man Pearson dazu, dann ist Beate Achte in der Liste, das ist die Schnittstelle Halbfinale/Finale", meinte Gruber.

Das sieht auch seine Sportlerin so: "Das Semifinale ist in jedem Fall das Ziel, das Finale ist so eine wackelige Sache. Dafür muss alles passen, damit kann man nicht fix rechnen, es ist auch ein bisschen eine Kopfsache", sagte die 23-Jährige Athletin der Union St. Pölten zur APA.

Mit der Freiluft-EM in Helsinki (27. Juni bis 1. Juli) und den Olympischen Spielen in London (27. Juli bis 12. August) strebt sie zwei weitere Saison-Highlights an.

Rapatz (VST Laas) und Pallitsch (Laufimpuls Oggau) traten bei den österreichischen Meisterschaften nicht über die gleiche Distanz an, Rapatz gewann über 400 m, Pallitsch über die doppelte Distanz.

Aufgrund der guten Leistungen erhielt Rapatz in der Vorbereitung auch Startplätze bei Meetings höherer Kategorie.

Theologie-Student schreibt Trainingspläne selbst

"Das waren ganz wichtige Rennen für ihn, damit hat er Selbstvertrauen getankt", weiß Gruber.

Der 25-jährige Kärntner verbesserte Anfang Februar in Wien den fast 18 Jahre alten österreichischen Hallenrekord über 800 m auf 1:46,65 Minuten, damit ist er unter den ersten zehn der WM-Teilnehmer.

Der 22-jährige Pallitsch, ein Student der Theologie, schreibt sich die Trainingspläne selbst.

Der Burgenländer schließt sich aber immer wieder Gruppen an und hält laut Gruber die Ohren offen und holt sich viele Tipps.

Seine Bestleistung steht bei 1:47,94 Minuten.

Programm des ÖLV-Trios für die Hallen-WM in Istanbul:

Männer: 800 m mit Andreas Rapatz und Raphael Pallitsch: Vorläufe
am Freitag (10.10 Uhr), Halbfinale am Samstag (11.50) und Finale am
Sonntag (16.20)

Frauen: 60 m Hürden mit Beate Schrott: Vorläufe am Freitag (17.00), Halbfinale am Samstag (17.10), auch Finale am Samstag (19.45)