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Bolt kehrt auf die Sprintbühne zurück

Bolt kehrt auf die Sprintbühne zurück

Heuer ist fast alles anders für Usain Bolt: Nach monatelangen Verletzungsproblemen wird der 27-jährige Leichtathletik-Star erst Anfang August sein erstes Saisonrennen laufen.

Als Mitglied der jamaikanischen Sprint-Staffel geht er bei den Commonwealth Games aber schon im Vorlauf (Freitag/ab 22.35 Uhr MESZ) an den Start.

Zwei Paar Schuhe

"Ich brauche jeden Lauf. Ich habe viel trainiert in den vergangenen Monaten und fühle mich auch wirklich gut.

Aber ich habe keine Wettkampf-Praxis mehr. Rennen sind immer etwas anderes als nur Training", betonte Bolt.

Seit Ende März hatte der Weltmeister, Olympiasieger und Weltrekordhalter über 100 und 200 Meter seinen Saisoneinstieg wegen einer hartnäckigen Fußverletzung immer wieder verschieben müssen.

Gatlin nutzte die Abwesenheit

Einerseits kam diese Zwangspause genau zur rechten Zeit - die nächsten Weltmeisterschaften sind erst 2015 in Peking, die nächsten Olympischen Spiele noch ein Jahr später in Rio de Janeiro.

Dennoch musste Bolt zuletzt tatenlos mit ansehen, wie die Schlagzeilen auf einmal von seinen Rivalen bestimmt wurden.

Der WM-Zweite Justin Gatlin gewann in seiner Abwesenheit ein Rennen nach dem anderen. Und sogar Ex-Weltmeister Tyson Gay kehrte nach nur einjähriger Dopingsperre vor ihm auf die Bahn zurück.

Überschaubarer Kalender

Vor seinem Comeback gab sich Bolt deshalb auch ungewohnt bescheiden.

Der Superstar wird in Glasgow nur in der Staffel laufen - im Einzelrennen über 100 Meter wolle er niemandem den Startplatz wegnehmen, der sich dafür sportlich qualifiziert hatte, sagte der Superstar.

Bolt selbst war bei den jamaikanischen Trials noch verletzt.

 

 

Auch nach den Commonwealth Games stehen nur noch ein Showrennen in Rio de Janeiro (14. August) und ein Start beim Diamond-League-Meeting in Zürich (28. August) auf seinem Wettkampf-Plan. Danach gilt die gesamte Konzentration der WM in Peking im kommenden Jahr.

Aufregung um Aussage

"Meine Verletzung ist komplett ausgeheilt", sagte Bolt immerhin.

"Aber ich habe keine Ahnung, in welcher Form ich bin. Ich brauche Rennen, um wieder in Fahrt zu kommen. Von daher sind diese Spiele auch eine große Sache für mich. Ich freue mich auf den Wettkampf."

Genau diese Aussage ist nach einem Bericht der "London Times" ein wenig in Zweifel geraten. Eine Reporterin der Zeitung will gehört haben, wie der schnellste Mann der Welt die Commonwealth Games "ein bisschen Scheiße" nannte.

Er selbst wies das via Twitter zurück ("Journalist: Bitte kreiere keine Lügen, um Schlagzeilen zu machen").

Großer Medienwirbel

Die Geschichte zeigt vor allem: Bolt ist zurück auf der Laufbahn und damit auch zurück im Medienrummel.

Bei seiner Pressekonferenz in Glasgow interessierte neben seiner Meinung zum Nahost-Konflikt auch noch, für wen er bei der Fußball-WM war und ob er schon einmal einen Schottenrock getragen habe.

Nach jeder Frage schlug Bolt die Hände ein wenig mehr über dem Kopf zusammen. "Ich bin hier, um zu laufen", meinte er.