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"Ich hatte extremen Respekt vor dem Marathon"

Österreichs Rekordhalterin Andrea Mayr hat am Sonntag in Frankfurt/Main in ihrem ersten Marathon seit mehr als drei Jahren auf Anhieb das Olympia-Limit geschafft.

Die 36-Jährige belegte in 2:33:28 Stunden den zehnten Platz und blieb damit deutlich unter der Norm für Rio 2016 (2:34:00).

Auch 2011 hatte die mehrfache Berglauf-Weltmeisterin Mayr in Frankfurt (in 2:32:33) die Olympia-Qualifikation geschafft. Der Marathon in London 2012 war ihr bisher letzter.

"Hatte extremen Respekt"

Mayr hatte ihr Rennen ganz auf das Erreichen des Olympia-Limits ausgelegt.

"Ich hatte extremen Respekt vor dem Marathon und wollte auf keinen Fall aufgeben müssen. Man kann sich im Marathon nie sicher sein. Auch auf den letzten zwei Kilometern kann man viel Zeit verlieren. Deshalb bin ich etwas kontrolliert gelaufen, um das Limit nicht zu gefährden", sagte die Medizinerin.

Im Andenken an den Vater

Es war in mehrfacher Hinsicht ein außergewöhnlicher Marathon für die 36-Jährige.

Sportlich, weil sie ihr Training neben dem Beruf als Spitalsärztin absolvieren musste. Und persönlich, weil ein Todesfall im Vorfeld das Vorhaben fast gestoppt hatte.

Ihr Vater Michael Mayr war im August bei einem Bootsunfall verunglückt. Sie widmete ihm den Marathonstart in Frankfurt und trug als sichtbares Zeichen den Rufnamen des Vaters ("Salve") anstatt ihres eigenen auf der Startnummer.

"Marathon ist Kopfsache. Das war diesmal besonders schwierig", erklärte Mayr in einer ÖLV-Aussendung.

Fünf ÖLV-Athleten qualifiziert

Die Oberösterreicherin schraubte die Zahl der für Rio qualifizierten ÖLV-Aktiven auf fünf.

Zuvor hatten 5.000-m-Läuferin Jennifer Wenth, Hürdensprinterin Beate Schrott sowie die Diskuswerfer Gerhard Mayer und Lukas Weißhaidinger das Limit erbracht.

Bei den Männern schaffte in Frankfurt der Kärntner Christian Robin (LC Villach) in 2:22:45 Stunden persönliche Bestzeit und wurde 47.

Die Siege gingen mit Gulumne Tollesa Chala (2:23:12) bzw. Sisay Lemma Kasaye (2:06:26) an Läufer aus Äthiopien.