Die Medien richteten das Augenmerk auf die Schwedin Emma Green Tregaro, die im Vorkampf mit regenbogenfarben bemalten Fingernägeln ihre Meinung zum Anti-Homosexuellen-Gesetz in Russland kundgetan hatte. Und damit, wie am Ende auch der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) befand, gegen die Regeln verstoßen habe.

Rot lackierte Nägel

Im Finale verzichtete Green Tregaro auf das Symbol der Schwulen-und Lesben-Bewegung, ihr Verband hatte der Athletin ihre Entscheidung freigestellt. Green Tregaro lackierte auf die Farbe Rot um, ihre Nägel waren begehrtes Objekt der Kameras.

Vonseiten den Publikums gab es keine negativen Reaktionen, wohl auch, weil in den russischen Medien fast nichts über diese Thematik zu lesen gewesen war. Die Kontroverse war verschärft worden, als Stabhochspringerin Jelena Isinbajewa von respektlosem Verhalten Green Tragaros gesprochen und auf Einhaltung der russischen Gesetze gepocht hatte.

Gold für die Gastgeber

Shokolina gewann Gold mit persönlicher Bestleistung von 2,03 m vor Barrett (2,00) sowie der Spaniern Ruth Beitia und Chicherova (je 1,97). Green Tregaro wurde Fünfte (1,97).

Den Hürdensprint der Frauen holte sich Brianna Rollins aus den USA in 12,44 Sek. vor der allerdings lange verletzt gewesenen Titelverteidigerin und Olympiasiegerin Sally Pearson aus Australien (12,50) sowie der Britin Tiffany Porter (12,55). Österreichs Hürdensprinterin Beate Schrott, 2012 Olympia-Achte und EM-Vierte, fehlte verletzungsbedingt.

Erst Olympia, dann WM

Nach dem Marathon-Sieg bei den Olympischen Spielen 2012 in London hat sich Stephen Kiprotich aus Uganda auch WM-Gold geholt. Der 24-Jährige ließ auf dem Rundkurs am Moskwa-Fluss in 2:09:51 Stunden die beiden Äthiopier Lelisa Desisa (2:10:12) und Tadese Tola (2:10:23) hinter sich.

"Bei 40 km habe ich realisiert, dass ich gewinnen kann, und habe noch einmal Tempo gemacht", sagte Kiprotich. Der Beste aus der Marathon-Topnation Kenia war Peter Some als Neunter (2:11:47).

Defar siegt über 5.000m

Über 5.000 krönte sich die Äthiopierin Meseret Defar zum zweiten Mal zur Weltmeisterin nach 2007, die zweifache Olympiasiegerin kam in 14:50,19 Min. vor der Kenianerin Mercy Cherono (14:51,22) und ihrer Landsfrau Almaz Ayana (14:51,33) ins Ziel.

"Damit habe ich etwas Großes erreicht. Ich will auch auf der Bahn bleiben, aber wenn etwas passiert, wechsle ich zum Marathon", kündigte Defar an. In der Jahresweltbestzeit von 3:20,19 Min. gewann die russische 4 x 400-Staffel Gold vor den USA (3:20,41) und Großbritannien (3:22,61).

Vesely siegt im Speerwurf

In der einzigen Feldentscheidung des Abends warf der tschechische Europameister Vitezslav Vesely den Speer am weitesten.

An seine 87,17 m reichten die auf den weiteren Medaillenrängen platzierten Tero Pitkämäki (FIN/87,07) und Dimitri Tarabin (RUS/86,23) nicht heran. Der deutsche Titelverteidiger Matthias de Zordo fehlte verletzungsbedingt.