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Distelberger mit Verletzung auf Rang elf

Distelberger mit Verletzung auf Rang elf

Dominik Distelberger hat am Sonntag zum Abschluss der aus österreichischer Sicht enttäuschenden Leichtathletik-Hallen-EM in Göteborg Rang elf im Siebenkampf belegt.

Eine Muskelverletzung in der linken Wade verhinderte eine bessere Platzierung des 22-Jährigen.

Der Niederösterreicher verlor in den letzten drei Bewerben gegenüber dem Vortag noch einen Platz und brachte es auf insgesamt 5.623 Punkte.

Einen Stich verspürt

Distelberger hatte schon seit Samstag leichte Waden-Probleme. Die behinderten ihn besonders beim Stabhochsprung, weil der linke Fuß sein Absprungfuß ist, und auch im abschließenden 1.000-Meter-Rennen.

"300 Meter vor dem Ziel hat es mir einen Stich gegeben. Dann musste ich das Tempo herausnehmen", sagte Distelberger. So reichte es nur für eine Zeit von 3:10,74 Minuten.

"Schade, weil ich auf einem guten Weg war viele Punkte zu machen", ärgerte sich der UVB-Purgstall-Athlet, der auf Kurs Richtung Platz sieben gewesen war.

Gold an Sintnicolaas

Zuvor hatte er die 60 Meter Hürden in einem "im Großen und Ganzen zufriedenstellenden Lauf" in 8,03 Sekunden absolviert.

Im Stabhochsprung schaffte er mit 4,80 Meter genau jene Höhe, die er auch bei seinem bisher besten Siebenkampf im Jahr 2011 gemeistert hatte. Distelberger wird sich nun in der nächsten Woche einer genauen Untersuchung unterziehen.

"Ich hoffe, dass es keine schlimme Verletzung ist", sagte der Mehrkämpfer. Der Sieg ging an den Niederländer Eelco Sintnicolaas (6.372) vor dem Franzosen Kevin Meyer (6.297) und dem Serben Mihail Dudas (6.099).

Ernüchternde ÖLV-Bilanz

Distelberger sorgte mit Rang elf für die beste ÖLV-Platzierung bei der EM. Andreas Vojta schied als Vorlauf-14. über die 1.500-Meter-Distanz aus.

Andreas Rapatz (14.) und Nikolaus Franzmair (17.) verpassten über 800 Meter den Aufstieg. Zudem wurde Lukas Weißhaidinger 20. in der Kugelstoß-Qualifikation.

Bubka-Höhe bleibt verwehrt

Aus internationaler Sicht holte sich der französische Stabhochsprung-Olympiasieger Renaud Lavillenie seinen dritten Hallen-EM-Titel in Folge, er sorgte mit 6,01 Meter auch für eine neue Jahresweltbestleistung.

Für den 26-Jährigen endete der Wettkampf aber auch mit Tränen. Nach dem letzten Versuch über 6,07 Meter blieb die Latte oben. Dennoch wurde der Sprung von den Kampfrichtern als ungültig gewertet, da die Latte, die Lavillenie leicht touchiert hatte, nicht auf den beiden dafür vorgesehenen Metallstiften zu liegen kam.

Mit Ausnahme des Ausnahmeathleten Sergey Bubka hat noch niemand diese Höhe gemeistert. Die Deutschen Björn Otto und Malte Mohr (je 5,76) holten Silber und Bronze.

8,31-m-Satz von Menkov

Ebenfalls mit einer neuen Jahresweltbestleistung entschied der Russe Alexander Menkov den Weitsprung für sich.

Mit 8,31 Metern distanzierte er den Schweden Michel Torneus (8,29) sowie den Deutschen Christian Reif (8,07) auf die weiteren Podestplätze.

Das 1.500-Meter-Rennen gewann der Franzose Mahiedine Mekhissi-Benabbad (3:37,17 Minuten) vor dem Türken Ilham Tanui Özbilen (3:37,22) und seinem Landsmann Simon Denissel (3:37,70).

60 m an Vicaut

Die prestigeträchtigen 60-Meter-Sprint-Titel gingen an den Franzosen Jimmy Vicaut sowie die Bulgarin Tesdschan Naimowa.

Der erst 20-jährige Vicaut gewann das Kopf-an-Kopf-Rennen gegen den Briten James Dasaolu um wenige Tausendstelsekunden, stellte mit 6,48 Sekunden eine neue Saison-Bestmarke auf und sicherte Frankreich erstmals überhaupt 60-Meter-EM-Gold. Die nächste Hallen-EM findet 2015 in Prag statt.

Nicht zufrieden

ÖLV-Sportdirektor Hannes Gruber war mit den Ergebnisse des kleinen österreichischen Teams nicht zufrieden.

"In Summe ist die Mannschaft unter den Erwartungen geblieben", erklärte Gruber, relativierte aber auch.

Denn mit Hürdensprinterin Beate Schrott und Mehrkämpferin Ivona Dadic hätten die zwei "größten Leistungsträger" gefehlt und auch die Leistungen der EM-Starter seien differenziert zu betrachten.

"Man muss das realistisch anschauen. Franzmair und Weißhaidinger haben ihre ersten großen Meisterschaften bestritten. Sie haben viel Erfahrung gesammelt. Rapatz war nicht gut genug in Form. Vojta hatte Pech, er hat aber im Winter eine Weiterentwicklung gemacht. Und Distelberger hat einen ordentlichen Siebenkampf gemacht, aber er hat sich verletzt, das hat ihn in der Platzierung nach hinten geworfen", analysierte Gruber.