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Kazmirek gewinnt erstmals Götzis-Zehnkampf

Kazmirek gewinnt erstmals Götzis-Zehnkampf

Der Deutsche Kai Kazmirek und die Kanadierin Brianne Theisen-Eaton haben am Sonntag beim 41. Mehrkampf-Meeting in Götzis mit Jahresweltbestleistungen triumphiert.

Kazmirek siegte im Zehnkampf der Männer mit 8.462 Punkten, Theisen-Eaton im Siebenkampf der Frauen mit dem kanadischen Rekord von 6.808 Zählern.

Die Österreicher Verena Preiner (5.712) und Dominic Siedlaczek (7.386) wurden 22. bzw. 19.

Doppelsieg

Kazmirek führte einen deutschen Doppelsieg an, blieb sein Landsmann Michael Schrader im Endklassement doch nur 47 Zähler hinter ihm.

Auch der letztlich drittplatzierte Südafrikaner Willem Coertzen hatte vor den abschließenden 1.500 m noch Siegeschancen gehabt, mit 4:22er-Zeiten machten die beiden Verfolger auf Kazmirek auch ordentlich Druck.

Der wahrte in 4:34,61 Minuten aber zumindest einen kleinen Vorsprung.

"Sehr zufrieden"

Der erstmals ins Götzis siegreiche Athlet trumpfte in manchen Disziplinen groß auf, etwa im Speerwurf mit 64,45 m oder im Hochsprung mit 2,09 m.

Er profitierte aber auch u.a. vom Nichtantreten des Weltrekordlers Ashton Eaton wegen Rückenschmerzen. Außerdem nahm sich der Kanadier Damian Warner durch drei Fehlversuche beim Kugelstoßen aus dem Bewerb und der siebentplatzierte Eelco Sintnicolaas hatte Pech.

Dem Niederländer war zum Auftakt des zweiten Tages über 110 m Hürden eine Hürde eines Konkurrenten vor die Beine gefallen, er durfte seinen Lauf solo wiederholen. Allerdings zog er sich dabei auch eine Fußblessur zu und so waren die absoluten Spitzenplätze für den Co-Favoriten kein Thema mehr. Nichtsdestotrotz freute sich Kazmirek: "Ich hatte zuletzt Probleme mit der Leiste. Von daher bin ich mit der Leistung sehr zufrieden."

Mehr Punkte als erwartet

Theisen-Eaton war schon vor den abschließenden 800 m quasi als Siegerin fix gewesen. Umso mehr, als die niederländische Super-Sprinterin Dafne Schippers wegen Knieproblemen als Zweitplatzierte auf die 800 m verzichtete.

So landeten die Deutsche Carolin Schäfer (6.547) und die Niederländerin Nadine Broersen (6.531) auf den Plätzen.

"Ich bin glücklich", meinte Theisen Eaton. "Ich habe nicht gedacht, so viele Punkte zu holen."

Starkes Comeback

Erwähnenswert sind auch die Viertplatzierten. Bei den Frauen war das Olympiasiegerin Jessica Ennis-Hill (6.520). Es war das erste Antreten der Britin nach ihrem Triumph im Zeichen der fünf Ringe in London 2012 bzw. nach einer Babypause.

Auf Anhieb erbrachte sie nun WM- und Olympia-Limit.

Bei den Männern wurde Rico Freimuth Vierter (8.380), er verpasste einen deutschen Triplesieg nur um 18 Zähler.

Preiner mit persönlicher Bestleistung

Preiner bot eine feine Leistung, bis auf die 200 m markierte die Oberösterreicherin persönliche Bestleistungen. Logische Folge war eine Verbesserung ihrer persönlichen Bestleistung um rund 200 Punkte sowie die souveräne Limiterbringung für die U23-EM in Tallinn.

Der Wiener Siedlaczek war auf gutem Weg zu einer für ihn starken Leistung gewesen, Durchhänger am zweiten Tag vereitelten aber ein besseres Abschneiden.

Das traditionelle Meeting bestach einmal mehr mit perfekter Organisation, angefangen vom Empfang mit allen Athleten bzw. 700 Personen am Freitagabend. Ashton Eaton sah es als seine Pflicht an, den Zuschauern am Samstag persönlich sein Nichtantreten zu erklären. Danach betreute er seine Ehefrau zwei Tage lang auf dem Weg zum Sieg. Der Zuschauerzuspruch beim "Ländle"-Event war so gut wie vielleicht noch nie.